Gleis Neundreiviertel

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Nun war es endlich so weit! Heute war der erste September! Heute würde er das letzte Mal in den Hogwarts-Express einsteigen.

Hadrian lächelte leicht melancholisch und ließ seinen Blick mal wieder langsam durch die geschmackvoll eingerichtete Eingangshalle des Malfoy Manors schweifen. Während er Aaron hinter seinem Ohr kraulte und die vier Dämonenwachen, welche ihn zu seiner Sicherheit begleiteten, einfach nur ruhig daneben standen. Er konnte immer noch nicht glauben, was in den letzten Wochen alles passiert ist.

Am 18. Juli hatte er sich dem so gefürchteten dunklen Lord freiwillig ergeben und mit seinem Leben abgeschlossen. Und jetzt, am ersten September stand er als gebundenes magisches Wesen hier in der Eingangshalle seines ehemaligen Schulfeindes Nummer eins und wartete darauf, dass dieser in die Puschen kam, damit sie endlich Los konnten. Ganz ehrlich, wofür brauchte Blondie immer so lange?!

Harry seufzte. Hätte er sich nur nicht von seinem Gefährten und Dray dazu überreden lassen auf diese Art nach Hogwarts zu reisen. Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, ging endlich eine große Flügeltüre auf und ein abgehetzt aussehender Draco Malfoy kam auf sie zu geeilt. Dicht gefolgt von einem verständnislos kopfschüttelnden Lucius.

„Sorry Harry-." Dray blieb etwas schwerer atmend als üblich vor Hadrian stehen und schenkte ihm einen entschuldigenden Blick, was diesen dazu veranlasste amüsiert zu schmunzeln. „Wartet ihr schon lange?"

Der Höllenhund brummte dunkel und Hadrian antwortete weiterhin amüsiert grinsend, „... war kurz davor dein Zimmer zu stürmen."

Lucius seufzte. „Ich muss mich für meinen Sohn entschuldigen. Das hat er definitiv nicht von mir!" Was Hadrian wiederum zum Glucksen und Draco zum Schmollen brachte.

„Wo sind denn die anderen alle Lucius?" Harry ließ seinen fragenden Blick von der großen Treppe zu der Salontüre und wieder zurück zum älteren der Malfoys wandern, „... ich dachte Tom oder die anderen schauen zumindest kurz vorbei, wenn sie schon nicht mit zum Bahnhof können. Oder wenigstens Narcissa-."

Der blonde Aristokrat lächelte allerdings nur entschuldigend und legte seinem Sohn eine Hand auf die Schulter. „Es tut mir leid Harry, sie sind - verhindert. Ich werde euch beide alleine zum Bahnhof Kings Cross begleiten."

Der Blutelb hob eine Augenbraue, nahm die Antwort dann aber einfach so hin und trat mit selbstsicheren Schritten näher an den Aristokraten heran, damit dieser ihm ebenfalls die Hand auf die Schulter legen konnte. Die Dämonen würden ohne Probleme in seiner Nähe ankommen, doch für ihn war es sicherer mit Lucius zu apparieren. Wer weiß, wo er sonst landete. Das Risiko, dass er mal wieder verloren ging, war eindeutig zu groß.
Hadrian griff Aaron zur selben Zeit am Halsband und nickte dem Malfoy bestätigen zu, als dieser fragte, „... habt ihr alles? Können wir los?"

Nur Sekunden später spürte er das altbekannte, verhasste ziehen hinter seinem Bauchnabel. Doch genauso schnell wie das unangenehme Gefühl in seiner Magengegend begonnen hatte, war es auch schon vorbei und ließ ihn wieder Boden unter den Füßen spüren.




Langsam öffnete er seine Augen, atmete ein paar Mal tief durch und kämpfte mit aller Macht das flaue Gefühl nieder. Er würde sich nie an diese Reise Methode gewöhnen. Beziehungsweise sein Magen. Da war schimmern mit Lucifer eindeutig angenehmer.






„Was soll das heißen Ron?! Das kann nicht sein-! Es hat doch bis jetzt nie Probleme gegeben!"

Ronald Bilius Weasley seufzte deprimiert und antwortete mit gedämpfter Stimme, schließlich mussten ja nicht alle umher stehenden auf dem Bahnhof ihr Gespräch mithören. Sie standen zwar bereits etwas abseits, aber sicher war sicher. „Es ist aber leider so Hermine. Professor Dumbledore wird von den Kobolden nicht mehr in das Verlies der Brillenschlange gelassen. Egal, was er versucht, diese widerlichen kleinen Wesen gewähren ihm keinen Zutritt mehr. Zumindest war es das, was er Mum und Dad bei seinem Besuch gestern erzählt hat. Und Mum dann mir unter vier Augen."

Heaven or Hell (BxM) HarryPotter-FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt