Special - Halloween

1.7K 85 8
                                    

„Und deine Eltern haben sich echt dazu überreden lassen?“ Harry’s Augenbrauen wanderten ungläubig Richtung Haaransatz, währenddem seine Augen unablässig auf Draco ruhten. Der daraufhin sein Kinn etwas reckte und die Lippen zu einem selbstgefälligen Grinsen verzog. „Natürlich ... sie können ihrem allerliebsten Sohn einfach nichts ausschlagen!“ Woraufhin Harry losprustete, sich seinen mittlerweile leicht sichtbaren Babybauch hielt und amüsiert glucksend in die weichen Kissen auf dem Sofa zurücksank, welches in Lucifer’s und seinem gemütlich eingerichteten privaten Kaminzimmer stand.

„Papperlapapp -“, Hadrian schmunzelte mit wissend funkelnden Augen. „Ich denke ja, dass Narcissa dieser Vorschlag genau recht kam, um sich ihrer Lieblingsbeschäftigung zu widmen. Ich kann nicht glauben, wie jemand es so sehr lieben kann, irgendwelche Feste zu organisieren. - noch weniger allerdings, dass dein Vater zugestimmt hat dieses Muggelfest zu feiern. Ich meine ... ein Halloweenfest im Hause Malfoy?!“ Ein Kichern kam dem schwarzhaarigen Blutelben über die Lippen, während Draco nur mit einem eingeschnappten ‚Pff‘ den Kopf abwandte.

Einige Moment lang war nur das Prasseln und Knacken der Holzscheite im Kaminfeuer zu hören, bis der Blonde Malfoy schließlich schief grinsend zu seinem Freund schielte. „Du hast immer noch keine Ahnung von unseren Bräuchen, nicht wahr? Ich musste niemanden überreden, Harry. Es ist ein alter und für uns Magier wichtiger Brauch-. Den mittlerweile leider viel zu wenige feiern, und dessen Bedeutung in Vergessenheit geriet. Meistens feiern ihn nur noch die dunklen Familien im Kreise ihrer Freunde und Bekannte. - es ist Samhain.

- und ... nimmst du die Einladung an und kommst mit deinem Gefährten? Meine Eltern würden sich sehr darüber freuen, dich wiederzusehen.“

„Samhain?“ Harrys‘ Augenbrauen zogen sich fragend zusammen. Dann atmete er geräuschvoll aus. „Ich weiß nicht. Diese Zeit ist-. Es passiert einfach nie etwas Gutes an diesem Tag.
Meine Eltern wurden ermordet. In unserem ersten Jahr hätte uns ein Bergtroll beinahe mit seiner Keule zu Mus verarbeitet. Im zweiten wurde die Kammer des Schreckens wieder geöffnet. Ein Jahr drauf ist Siri mit einem Messer auf die fette Dame losgegangen und ich dachte, er ist hinter mir her und will mich abmurksen. Und im vierten flog mein Name aus dem dämlichen Kelch.
Ich habe echt keine Lust, dieses Jahr wieder von irgendetwas Zeuge, oder in etwas verwickelt zu werden, was mich womöglich mein Leben kostet! Davon abgesehen, dass Lu schon Mühe hat, es mit seinem Beschützerwahn nicht zu übertreiben, wenn ich auch nur Gefahr laufe, mir irgendwo den kleinen Zeh anzuschlagen.“

„So schlimm?!“ Dracos‘ Augen verengten sich, doch Harry hob fast sofort seine Handflächen abwehrend auf Brusthöhe und gluckste. „Ich werde mich sicher nicht beschweren. Ich habe mir vor kurzem wirklich meinen Zeh angeschlagen ... das Rundum-Sorglos-Paket, das ich daraufhin bekommen habe, war-“, der Schwarzhaarige seufzte verträumt, und wollte schon weitersprechen, als der Blonde ihm auch schon mit einem zu einer Grimasse verzogenen Gesichtsausdruck ins Wort fiel. „Behalte das bloß für dich! Ich will es nicht wissen!“ Was dieser glucksend akzeptierte und schwieg.

„- überlege es dir einfach. Es wird auch mit Sicherheit nichts passieren! - auch wenn du Ärger magisch anziehst.“

„Ich werde Lu mal fragen.“ Harry seufzte lächelnd und griff nach seiner dampfenden Tasse Tee.






„Und du möchtest wirklich hin?“ Lucifer atmete schwer aus, während Hadrian triumphierend nickte. „Ja. Ich würde die anderen gerne mal wiedersehen. Tom ist mit Sicherheit auch da und einige meiner Freunde. Und jetzt bin ich noch in der Lage, ohne Probleme meine Fußzehen zu sehen-. Ich will das noch ausnutzen. Auch wenn Halloween, oder Samhain, wie Draco es nannte, für mich nicht unbedingt ein Tag verbunden mit schönen Erinnerungen ist ... aber ich habe ja dich, der auf mich aufpasst. - bitte Lu!“

Harry sah mit einem flehenden Ausdruck im Gesicht zu seinem Höllenfürsten, welcher ihn direkt schmunzelnd näher an sich heranzog und ein ‚verstehe‘ gegen seine Lippen hauchte, die er auch sogleich in Beschlag nahm, bis sie leicht geschwollen und rot waren.

„Wie könnte ich dir diesen Wunsch ausschlagen?!“ Lucifer schmunzelte amüsiert, währenddem sein Gefährte glücklich summte und sich tief durchatmend an die Brust des Älteren lehnte. „- es wäre auf jeden Fall - nennen wir es ‚lustig‘, wenn ich persönlich auf einem dieser Feste auftauchen würde.“ Was wiederum den schwarzhaarigen Blutelben zum Kichern brachte. Der seine Arme um den Hals des Dämons schlang und diesem mit einem verschwörerischen Grinsen auf den Lippen etwas in sein Ohr flüsterte. Nur um sich anschließend wieder leicht zurückzulehnen, und zu Seufzen. „- jedoch du wirst mir vorher noch erklären müssen, was es sich mit diesem Brauch auf sich hat, damit ich nicht ganz dumm dastehe.“

„Und du bist dir sicher, dass Sie uns eine Zusage haben zukommen lassen, Draco?“ Narcissa Malfoy lief etwas nervös, was man der Frau jedoch nur ansah, wenn man sie gut kannte, auf ihren Sohn zu und blieb mit aufrechter Haltung, wie es sich für ein Mitglied der Familie Malfoy gehörte, vor diesem stehen.

„Ja Mutter!“ Draco wandte sich von Blaise, mit dem er sich bis eben unterhalten hatte ab, und bestätigend nickend Narcissa zu.

„Wenn Lucifer zugestimmt hat, mit seinem Gefährten an diesem bedeutenden Anlass teilzunehmen, wird es auch so sein.“ Tom trat in diesem Augenblick in den großen dekorierten Saal, an den anderen sich leise unterhaltenden Gästen vorbei und auf die kleine Gruppe zu. „Wir sollten dennoch langsam beginnen.“

„Eventuell ist ihnen ja doch etwas dazwischen gekommen ... obwohl ich sagen muss - der Teufel persönlich an Samhain hier-.“

„Ist es nicht!“ Astoria Greengrass wandte sich ungläubig keuchend und mit großen Augen von der bodentiefen Glasfront ab, ihren erstaunt dreinschauenden Freunden und den Erwachsenen zu, und deutete auf etwas, das sich draußen befand. „Sie sind da.“




Harry lachte leise und voller Freude, bei dem Gedanken an die Gesichter der Anwesenden bei ihrer Ankunft, währenddem er glücklich in Lucifer’s Armen lag und sich mit diesem im Takt der leisen Musik zwischen den anderen Tanzenden bewegte.

Es war einfach zu lustig gewesen, wie Draco beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen waren, als sie auf den schwarzen Höllenpferden, umgeben von Lucifer’s Höllenhunden, den langen Pfand, im Schein der unzähligen Kerzen, entlang ritten.

Es muss ein wundervoll schauriger und zugleich beeindruckender Anblick gewesen sein ... passend zu Halloween. Was sich Harry schlicht nicht hatte nehmen lassen wollen. Und das, obwohl er nun die Bedeutung von Samhain kannte.

Das Fest, an welchem man in Verbindung mit den Ahnen trat, da sich in dieser einen Nacht das Tor zur Unterwelt öffnete, des Endes der Ernte und des Beginns der kalten Jahreshälfte. Das erste Mondfest im Jahreskreis, gefolgt von Imbolc, Beltane und Lughnasadh, wie er nun, dank Lucifer wusste.

Harry gluckste amüsiert. Was auch Dracos‘ Bemerkungen über den Fürsten erklärte, obwohl dieser mit dem Ganzen eigentlich rein gar nichts zu tun hatte. Dennoch ... lustig war es trotzdem den Fürsten der Hölle zwischen den sämtlichen schwebenden brennenden Kerzen, dem knisternden offenen Feuer - in welchem das Opfer für Magie verbrannt wurde, dem ganzen Rauch und den aufgebauten Samhain-Altaren zu sehen, das musste er zugeben. - und warum eigentlich nur noch reinblütige Familien diesen alten Brauch feierten.

„Was ist denn Liebling?“ Lucifer schmunzelte und sah auf seinen Gefährten hinunter, während er ihn erneut im Kreis drehte. Doch Hadrian schüttelte nur leicht den Kopf und sah sanft lächelnd zu seinem Partner auf. „Ich habe nur den Abend Revue passieren lassen. Ich bin froh, dass wir heute hergekommen sind.“ Der Jüngere summte mit zu einem sanften Lächeln und legte leicht den Kopf schief. „- allerdings ist es schon recht spät ... und mir ist da soeben wieder etwas eingefallen, was du erwähnt hast!“

Nun war es Lucifer, der mit einem fragenden Gesichtsausdruck leicht seinen Kopf zur Seite neigte. „Was habe ich denn erwähnt, mein süßer kleiner Elb?“

„-Samhain- bedeutet auch Vereinigung ... was hältst du davon, wenn wir uns auf den Heimweg machen und die restliche Erklärung einfach außer Acht lassen?“ Hadrian leckte sich langsam über seine Lippen, indessen sich das Feuer in seinen Augen spiegelte und zu der tiefen verheißungsvollen Stimme passte.

Heaven or Hell (BxM) HarryPotter-FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt