-Yoongi Pov.-
Ich schlenderte gerade den Gang entlang, welcher mich durch meine Schule führte.
Grobes Stimmengewirr, Gelächter, Schuhtrampeln und sämtliche andere Geräusche erfüllten das Gebäude.Die Kunstprojekte der Abschlussklassen kamen hinter einer Ecke zum Vorschein und breiteten sich an der Wand entlang aus.
Ich zückte meine Kamera, welche sich schon die ganze Zeit in meiner Hand befand und richtete diese auf die verschiedenen Gemälde und Skulpturen.
Warum ich dies fotografierte? Ich war zuständig für die Bilder der Schülerzeitung.
Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht mal besonderes Interesse daran, nur bot mir das einigermaßen die Chance eines meiner Hobbys, Fotografieren, auszuüben.Was anderes außer fotografieren, Klavier spielen und Musik hatte ich meist sowieso nicht zu tun.
Mit sogenannten Freuden, musste ich mich nicht wirklich rumschlagen.
Ich war eher unbeliebt und verbrachte meine Zeit sehr oft alleine, aber dies machte mir nicht wirklich etwas aus.Ich hatte von Anfang an nicht wirklich die Muße dazu jeden anzusprechen und zu fragen ob wir Freunde sein wollten. Als meine Mitschüler dann auch noch irgendwie erfuhren, dass ich mich nunmal eher zu Männern hingezogen fühlte, waren die meisten sowieso mehr oder weniger abgeneigt mit mir in Kontakt zu treten.
Eigentlich hatte ich nie wirklich jemanden von meiner Sexualität erzählt, aber die meisten hatten sich das irgendwie selbst zusammen gereimt nach dem sie die Bilder von Gdragon in meinem Spind gefunden hatten und meine Seite auf Instagram, auf welcher ich nicht gerade wenig über ihn und Big Bang schwärmte.
Um ehrlich zu sein fand ich dieses "typische schwulen Klischee" schon immer dumm.
Nur weil man Boygroups mochte, hieß dies doch nicht, dass man nur auf Männer stand...
Ich für meinen Teil zwar schon, aber ich denke allgemein haben viele wahrscheinlich ein falsches Bild von Homosexuellen, in der Hinsicht-Mein Blick fiel wieder zu meiner Kamera, hinüber zu einer großen Gruppe von Leuten.
Die Typen lachten und erzählten sich wahrscheinlich irgendwelche Geschichten über ihre letzte Affäre...
Auch einige Mädchen standen dabei und lachten vielleicht etwas zu aufgesetzt.Unter anderem stand ein braunhaariger Typ, mit schwarzer Basecap, rotem T-Shirt, dunkler Hose und Sneakern bei ihnen.
Er war gerade an der Reihe etwas zu sagen und alle um ihn herum hörten aufmerksam zu.
Er war ziemlich beliebt, wenn nicht sogar einer der Beliebtesten hier.
Jung Hoseok, um genauer zu sein.Jedes Mädchen schwärmte für ihn und jeder Typ wollte am liebsten mit ihm befreundet sein.
Er spielte in der Football Mannschaft. Um ehrlich zu sein, wahrscheinlich genauso Klischeehaft-
Hoseok sah gut aus, verdammt gut um ehrlich zu sein...
Doch so toll war er dann auch wieder nicht-
Ich meine, jeden Tag ein neues Mädchen abschleppen und nur Feiern im Kopf?
Nein, so sehr hatte ich es dann auch nicht nötig.
Außdem würde ich ihn niemals freiwillig ansprechen, wer weiß was er von mir dachte, oder womöglich sich sogar über mich Lustig machte.Wirklich gemobbt wurde ich nicht, aber die Leute fanden es anscheinend ganz witzig sich über mich Lustig zu machen.
Eigentlich sollte es mich auch nicht stören, dass diese Truppe sich unterhielt, wäre es bloß nicht genau vor meinem Spind gewesen und würde der Unterricht nicht in genau vier Minuten beginnen...
Warum musste mir sowas immer passieren?Reiß dich zusammen Yoongi, frag einfach ob du kurz an ihnen vorbei darfst
Zügig packte ich meine Kamera wieder in meinen Rucksack und lief mehr oder weniger selbstbewusst in Richtung meines Spindes.
Und wer hätte das gedacht, Hoseok lehnte natürlich genau vor meinem Spind.Ich räusperte mich kurz, um die Aufmerksamkeit der Gruppe zu bekommen. Doch sie redeten einfach weiter.
"Ahm, könnte ich mal-"
Plötzlich lagen ihre Blicke auf mir.
Meine Nervosität wurde dadurch nicht gerade weniger."An meinen Spind?" fragte ich und mein Blick war überall, nur nicht auf den Augen von der Gruppe.
Zwei Typen gingen tatsächlich einen Schritt zur Seite und ließen mich durch, aber ihr dummes Grinsen blieb mir nicht erspart.
Und dann stand da immer noch Hoseok genau vor meinem Spind. Sein Blick lag genau auf mir und ich schaute nur stur zu Boden.
"Kann ich bitte an meinen Spind?" murmelte ich nervös und vielleicht auch etwas genervt. Denn einen wirklich Nerv für das Ganze hier, hatte ich nicht.
Inständig hoffte ich, dass er jetzt einfach zur Seite ging und ich schnell meine Bücher holen konnte.
Doch er beugte sich nur etwas zu mir herunter und fing an zu sprechen."Was willst du?"
Dabei hob sich einer seiner Mundwinkel schämisch nach oben.
Genervt atmete ich aus und mein Blick hing plötzlich in seinem Gesicht.
Am liebsten wäre ich vor Nervosität im Erdboden versunken, aber meine Genervtheit überwog gewissermaßen etwas."Ob ich bitte an meinen Spind kann" sagte ich deutlicher, allerdings immer noch relativ leise.
Kaum zu glauben, aber der Größere ging tatsächlich zur Seite.
Etwas hektisch öffnete ich das Schloss und machte die Tür auf.
Schnell wollte ich meine Bücher holen um hier endlich wegzukommen, vor allem weil ich nur Gemurmel um mich herum hörte.
Hoseoks Blick allerdings, lag die ganze Zeit auf mir und verfolgte jeder meiner Bewegungen.Fast wäre mir beim Zuschließen der Schüssel aus der Hand gerutscht, aber ich konnte ihn zum Glück doch noch auffangen.
Schnell drückte ich mich durch die Gruppe zurück auf den Gang und huschte davon.
Hoseoks Blick dabei immer noch in meinem Rücken.
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𝐻𝑖𝑔ℎ𝑠𝑐ℎ𝑜𝑜𝑙 𝑐𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒-ˢᵒᵖᵉ||ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏ
FanfictionDas typische Klischee einer Highschool war wohl vielen bekannt: Beliebt, sportlich und einen leichten Drang zur Überheblichkeit & eher unscheinbar, ruhig und künstlerisch. So auch Hoseok und Yoongi. Auf den ersten Blick scheinen die beiden diese...