-Yoongi Pov.-
Mein Kopf brummte als das laute Klingeln meines Weckers am nächsten Morgen ertönte. Alles schmerzte und meine Augen brannten, als ich versuchte sie zu öffnen. Wenn ich überhaupt geschlafen hatte, grenzte dies an ein Wunder, denn einfach weggenickt war ich nicht. Mein Körper gab irgendwann vor Erschöpfung nach und ließ mich in einen unruhigen Schlaf fallen.
Einige Zeit saß ich noch so da und starrte vor mich hin, in der Hoffnung, dass sich irgendetwas an meinen Gefühlen ändern würde. Doch das tat es nicht wirklich. Ich war nicht einmal sicher ob ich überhaupt noch etwas fühlte, außer einer gewissen Leere und Erschöpfung.
Erst als meine Mutter zügig in mein Zimmer kam, blickte ich auf und meine Augen verloren einen fokussierten Punkt.
"Yoongi, du musst langsam los! Sonst-", mit schnellen Schritten war sie plötzlich bei mir und drehte mein Gesicht sachte zu sich. "Was ist denn mit dir passiert?"
Ich wich ihrem Blick aus und gab ein genuscheltes "Mir geht's gut" von mir. Meine Stimme allerdings bewies das komplette Gegenteil und das Kratzen in ihr blieb nicht unentdeckt.
"Hast du dich vielleicht erkältet?" Vorsichtig legte sie ihre Hand auf meine Stirn und erst jetzt fiel mir auf, dass mir tatsächlich wärmer war als gedacht. Denn darauf geachtet hatte ich bis jetzt nicht.
Ich gab keine Antwort von mir und hoffte einfach, dass meine Mutter irgendetwas sagen würde. Schlussendlich tat sie dies wenig später auch.
"Du weißt ich finde das normalerweise nicht gut, aber willst du heute vielleicht lieber zuhause bleiben, bevor du mir in der Schule zusammenklappst?"
Ich grübelte eine Weile vor mich hin und war eher auf meinen brummenden Kopf fokussiert, doch nach einigen Momenten des Schweigens gab ich schließlich ein nüchternes Nicken von mir. Schon kurz darauf verschwand meine Mutter tatsächlich auch wieder aus meinem Zimmer, nachdem sie mich noch aufmunternd in den Arm genommen hatte und mir wenig später eine Tasse Kirschblütentee brachte.
Und so war ich wieder alleine und wünschte mir, ich könnte mich für immer in den Tiefen meines Bettes vergraben und müsste nie wieder auch nur einen Gedanken an irgendetwas verschwenden müsste.
🏈🎹
Doch schon ein paar Stunden später wurde ich wieder aus meiner Einsamkeit gerissen. Mehr oder weniger freiwillig versteht sich. Ich lungerte immer noch vor mich hin und versuchte ein wenig zu schlafen, aber wie schon vergangene Nacht stellte sich das als schwierig heraus. Spätestens als meine Mutter nach mir rief, gab ich es auf.
"Yoongi? Da ist jemand an der Tür für dich."
Innerliche Panik machte sich schon mir breit und ich versuchte mich auf alles mögliche einzustellen. Aber mein Puls beruhigte sich sofort wieder als ich wenige Sekunden später Chaeyoung am Treppengeländer stehen sah.
"Hey. Kann ich hochkommen?", fragte sie mit einem sanften Lächeln.
Langsam nickte ich ihr zu und trat vor ihr wieder in mein Zimmer.
Ein paar Mal strich ich mir durch die Haare in der Hoffnung nicht ganz so fertig auszusehen, wie ich eigentlich war.
"Ich- uh- wollte dir den Stoff von heute nur vorbeibringen.", begann sie und strich sich eine blonde Strähne hinter ihr Ohr.
Ich murmelte ein "Danke" vor mich hin und nahm die Papiere entgegen.
Eine kurze Stille entstand zwischen und bis die Blonde wieder ihre Stimme erhob.
"Wie geht's dir?"
Unschlüssig blickte ich auf und war nicht so recht sicher was ich antworten sollte, aber das nahm sie mir ab in dem sie sich selbst gleich korrigierte.
"Ach- sorry. Das war eine dumme Frage. Ich- es tut mir leid... was passiert ist."
"Nein, schon gut. Du musst dich für nichts entschuldigen. Ich meine, du kannst schließlich nichts dafür.", gab ich zurück.
Chaeyoung ließ ihre Schultern hängen und blickte zu mir.
"Es ist nur- ich wünschte ich könnte etwas dagegen machen. Ich hätte nicht gedacht, dass sich das Alles so... entwickelt."
Unsicher blickte ich umher und begann ihrem Blick auszuweichen. Schlussendlich gab ich einen abwertenden Ton von mir.
"Ich würde gerne sagen, dass ich es nie geahnt hätte, aber irgendetwas in mir sagt mir, dass es früher oder später sowieso soweit gekommen wäre. Was habe ich auch erwartet? So gut wie jedes Mädchen an unserer Schule liegt ihm zu Füßen. Warum sollte er das aufgeben?"
Die Blonde suchte wieder meinen Blick.
"Es ist auch nicht deine Schuld. Er ist egoistisch und einfach nicht reif genug um zu verstehen, was seine Aktionen anrichten oder um zu verstehen was er wirklich will. Es ist einfach nicht fair gegenüber dir."
Gegen Ende wirkte sie etwas aufgebracht.
Doch ich winkte nur ab und versuchte nicht wieder eine Träne zu verlieren, welche sich schon in meinem Augenwinkel befand.
"Ich kann es nicht ändern. Und ehrlich gesagt will ich auch nicht darüber nachdenken. Es fühlt sich um ehrlich zu sein verdammt scheiße an. Aber ich muss es akzeptieren.", versuchte ich so selbstsicher wie möglich von mir zu geben.
"Trotzdem danke," setzte ich nach einer kurzen Pause wieder an," dass du hier bist."
"Du musst mir nicht danken. Das mindeste was ich tun kann ist dir in irgendeiner Weise zu helfen. Dafür sind Freunde da."
Und somit schlossen sich zwei Arme um mich und zogen mich in eine warme, tröstende Umarmung. Meine Arme schlossen sich um ihren zierlichen Körper.
Ich war nie der Mensch, der Körperkontakt besonders bevorzugte, doch jetzt fühlte ich mich geborgener denn je und dieses Gefühl einer so bedeutsamen Freundschaft wollte ich gegen nichts in dieser Welt eintauschen.
Vielleicht war meine Situation bedauernswert, aber mit Chaeyoung als Freundin würde ich auch das irgendwie hinbekommen.
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Endlich habe ich es geschafft mal wieder zu updaten. Ich hoffe sehr, dass euch das Kapitel gefällt und euch die langen Wartezeiten nicht abhalten diese Geschichte weiter zu verfolgen.
Bis zum nächsten Kapitel<3
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𝐻𝑖𝑔ℎ𝑠𝑐ℎ𝑜𝑜𝑙 𝑐𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒-ˢᵒᵖᵉ||ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏ
FanfictionDas typische Klischee einer Highschool war wohl vielen bekannt: Beliebt, sportlich und einen leichten Drang zur Überheblichkeit & eher unscheinbar, ruhig und künstlerisch. So auch Hoseok und Yoongi. Auf den ersten Blick scheinen die beiden diese...