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-Yoongi Pov.-

Nachdenklich lief ich durch die Gänge der Schule, darauf bedacht mit niemandem zusammenzustoßen. Ich hing mit meinen Gedanken immer noch bei dem Gespräch mit Hoseok vor zwei Tagen. Mittlerweile wurde mir so langsam bewusst, was also noch hinter seiner Fassade steckte. Auch wenn er es nur wage erwähnt hatte, wusste ich, dass sein gebrochenes, oder gar distanziertes, Verhältnis zu seiner Familie wohl eine ziemliche Last war, welche er zu verbergen versuchte. Bis lang wusste ich nicht, ob Hoseok mir jemals so sehr vertrauen würde, um mir mehr darüber zu sagen. Aber um ehrlich zu sein konnte ich es ein Stück weit sogar nachvollziehen. Mir war bewusst, dass er bislang nur Kyungsoo wirklich vertraute, weil die beiden sich eben schon lange kannten, doch kaum ein anderer wusste wirklich mehr über sein Familienverhältnis. Zugegeben ist auch sein und mein Verhältnis zueinander eine neue Sache. Ich hatte trotz allem das Glück Eltern zu haben, die hinter mir standen, aber auch ich musste mich noch zurecht finden, wenn es darum ging mir einzugestehen, was ich gegenüber Hoseok empfand. Ja, ich hatte mich mehr als nur einfach verliebt in ihn, aber ob ich zu 100% bereit für eine Beziehung war, war mir selbst noch unklar.

Aber um ehrlich zu sein, war es meiner Ansicht nach auch besser, wenn wir uns zuerst richtig kennenlernen würden. Ich genoss es mittlerweile mit ihm zu reden und mit ihm Zeit zu verbringen, und das wollte ich mir nicht durch eine überstürzte Entscheidung kaputt machen, vor allem wenn ich bedachte, dass Hoseok wohl noch einigen mehr Problemen in dieser Hinsicht gegenüberstand als ich. Ich hoffte einfach ihm helfen zu können und ihm zu zeigen, dass es okay sei seine Gefühle nicht zu verstecken.

Wenig später bog ich in einen relativ leeren Gang ein, auf der Suche nach Chaeyoung, welche sich mit mir vor dem Biologieraum treffen wollte. Plötzlich spürte ich jedoch wie sich irgendetwas an meinem Kragen und Nacken festkrallte und mich versuchte gegen die Wand zu stoßen. Vor Schreck stolperte ich tatsächlich einige Meter nach hinten und keuchte überfordert auf. Als sich meine Augen kurz darauf auf die Person, die mich so fest packte fixierten, erkannte ich wer es war. Sofort verfinsterte sich mein Blick, wobei in diesem wohl auch ein Hauch von Genervtheit lag.

Starr und feindselig blickte mir Nari entgegen und krallte sich mit ihren Fingernägeln immer noch an meinem Kragen fest. "Halt dich von Hoseok fern, er spielt nicht mal ansatzweiße in deiner Liga" Ablehnend blickte ich ihr jedoch entgegen: "Aber in deiner? Von was redest du überhaupt?"

Ihr Blick verfinsterte sich weiter. "Ich bin nicht blind, hör auf mich für dumm zu verkaufen! Er wird niemals zu so einer Schwuchtel so wie du. Geh ihm also aus dem Weg! Sonst bereust du es noch. Niemand wird jemals so abstoßend wie du sein!", zischte sie mir boshaft entgegen.

Rücksichtslos packte ich ihren Arm und zog diesen samt sie selbst von mir weg, worauf Nari diesmal diejenige war, welche einige Meter zurück stolperte.

"Geh du mir besser aus dem Weg", kam es ohne eine Miene zu verziehen von mir. Ich richtete mich auf und machte mich wieder bereit weiterzugehen, doch ging extra nah an ihr vorbei und rempelte Nari an der Schulter an. "Elende Bitch", murmelte ich und schenkte ihr einen abwertenden, letzten Blick über die Schulter.

Ein letztes Mal vernahm ich ein genervtes und wütendes Aufstöhnen der Blonden, bevor sich unsere Wege wieder trennten.

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Nachdenklich durchschritt ich am späten Nachmittag die Haustür und streifte mir meine Schuhe ab. Mir hing das Aufeinandertreffen mit Nari immer noch irgendwie nach. Vielleicht sollte ich mir wegen ihrem leeren Gerede keine Sorgen machen, aber immer wieder fragte ich mich was sie eigentlich meinte. Mir war längst bewusst, dass Nari für jeden Preis dieser Welt mit Hoseok zusammenkommen wollte. Aber warum hatte sie es so versessen auf mich abgesehen? Klar hatten Hoseok und ich mehr miteinander zu tun als früher, und Nari und ich waren noch nie gut aufeinander zu sprechen, doch warum machte sie sich darüber so "Sorgen"? Allerdings fiel mir schnell wieder ein, dass sie den Brief kurzzeitig in die Hände bekommen hatte. Begriff Nari etwa, dass das "Y" für mich stand?

𝐻𝑖𝑔ℎ𝑠𝑐ℎ𝑜𝑜𝑙 𝑐𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒-ˢᵒᵖᵉ||ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt