🔝

147 10 2
                                    

-Yoongi Pov.-

Nervös lief ich in meinem Zimmer auf und ab.
Zwar hatte ich heute keine Schule und würde somit normalerweise dem Risiko aus dem Weg gehen, Hoseok stundenlang um mich herum zu haben, jedoch hatten wir uns an diesem Samstag dazu entschieden unser Projekt weiter zu führen.
Auch wenn ich mich einer heiden Diskussion unterziehen musste, was den Treffpunkt anging.

Aber ich hatte mich durchgesetzt, wenn er meinte was an meiner Einrichtung auszusetzen, dann müsste Hoseok schließlich auch nicht wieder hier aufkreuzen.

Mein Blick fiel auf meine Uhr, welche sich auf meinem Schreibtisch befand.
Hektisch packte ich meine Sachen und redete mir immer wieder ein nicht nervös zu sein.

Zügig joggte ich die Treppen hinunter und war diesmal dankbar, dass meine Eltern bereits vor einer Stunde das Haus verlassen hatten.
Ich wollte mir einen weiteren Kommentar meiner Mutter gegenüber ersparen, was Hoseok anging.

Ein letztes Mal atmete ich tief durch und ging dann hinaus, um wenig später die Haustür hinter mir zu schließen.
Zu Fuß würde ich eine knappe viertel Stunde brauchen.
Ich blieb einfach in der Hoffnung, es schnell hinter mich zu bringen.

🏈🎹

Den ganzen Weg über, war mein Kopf voll mit Gedanken und die meisten davon hingen bei Hoseok.
Einer davon: Wie lebte er überhaupt?
Ich rechnete mit einem normalen Einfamilienhaus oder einer Wohnung, doch als ich vor genannter Adresse zum Stehen kam, stand mir die Verwirrung förmlich ins Gesicht geschrieben.

Ungläubig starrte ich erneut auf mein Handy, nur um zu sehen, dass die Adresse richtig war.

Ein schwarzer Zaun, circa zwei Meter hoch, umrandete das schon älter Wirkende 'Haus'. Aber es war nicht dreckig oder sowas, es wirkte gepflegt und die weiße Farbe glänzte in der Sonne.

Die Struktur des Zaunes wurde durch ein etwas größeres Tor und ein kleineres Eingangtor unterbrochen.
Das größere Tor diente wahrscheinlich zur Einfahrt eines Autos.
Zwischen Haus und Zaun befand sich unter anderem eine grüne Grasfläche.

Unschlüssig drückte ich auf den Klingelknopf neben dem Eingangtor und wartete einfach darauf, was wohl als nächstes passieren würde.

Wenige Augenblicke später, vernahm ich wie sich die große, dunkle, hölzerne Haustür hinter der Grasfläche öffnete und sich eine Frau mittleren Alters mir näherte.
Sie trug ein blaues, knielanges Kleid mit einer grauen Weste darüber.
Ihre dunklen Haare waren zu einem lockeren Dutt gebunden.

Vor dem Tor kam sie zum Stehen und schenkte mir ein kurzes Lächeln, bevor sie sich daran machte das Tor aufzuschließen.

"Du musst Yoongi sein. Hoseok hat mir gesagt, dass heute jemand vorbei kommen würde"

Zustimmend, aber noch etwas unsicher nickte ich.

"Komm doch rein" bot sie an und winkte mich herein.

Zügig schritt ich durch das Hoftor und folgte der Frau in Richtung Türe.

"Ich bin übrigens Kim Chaewon, nur die Hausdame hier, oder auch Putzfrau.
Ach, und wunder dich nicht, wenn du seine Eltern lautstark telefonieren hören solltest. Ein Wunder sowieso, dass sie mal da sind. Du musst wissen, sie sind sehr beschäftigt und nur alle paar Monate mal hier" erläuterte sie, während wir mittlweile schon im Inneren des Hauses waren.

Und da blieb eine Sache schon in meinen Kopf hängen: Hoseoks Eltern waren also nur wenig zuhause, was hieß, sie sahen ihren Sohn auch sehr wenig...
Machte ihm das nicht vielleicht etwas zu schaffen?

"Bevor ich dich hier weiter zurede, Hoseok ist oben in seinem Zimmer, den Gang im ersten Stockwerk entlang und dann die zweite Tür rechts" sagte sie ein letztes Mal lächelnd bevor die Frau ins nächst beste Zimmer verschwand.

Etwas verloren stand ich nun hier herum.
Kurz ließ ich meinen Blick schweifen und bemerkte die hohen Wände und Decken, aber vor allem den großen Kronleuchter, der von der Decke hing.
Wenige Meter vor mir erstreckte sich eine breite Treppe, welche nach oben zu führen schien.

So setzte ich meinen Gang also fort und ging die Treppen hinauf.

Mein Blick schweifte umher und mir stellte sich nun die Frage: Warum wehrte sich Hoseok so sehr dagegen bei ihm zu Hause zu arbeiten? Ich meine, es war definitiv nichts für was man sich schämen müsste, ganz im Gegenteil sogar.
Oder war das genau der Grund? Wollte er nicht, dass man davon wusste? Wobei, ich wusste, dass Hoseok schon einige Hauspartys geschmissen hatte, also wussten doch einige davon...
Vielleicht bezog sich das Ganze ja auch nur auf mich-

Schneller als ich eventuell sogar wollte, kam ich vor seiner Zimmertür zum Stehen.
An der Tür klebte ein kleiner Aufkleber, in Form eines Footballs. Was hatte ich wohl anderes erwarten sollen?

Ein letztes Mal strick ich meine Hände nervös an meinem T-Shirt ab und klopfte dann gegen die Tür, zu seinem Zimmer.

"Chaewon Sie-" kam mir seine altbekannte Stimme entgegen, als er seine Zimmertür öffnete.
Um Hoseoks Hals befand sich ein Paar Kopfhörer.
"Oh- ahm- komm rein" unterbrach sich der Schwarzhaarige dann selbst.

Unsicher trat ich einen Schritt nach vorne und stand somit nun in seinem Zimmer.
Sofort sog ich den Geruch ein, welcher von diesem Raum ausging. Doch es roch genauso wie er. Vertraut, beruhigend und gut-
Mein Blick wanderte über seine Wände und den Rest.
Es war erstaunlich ordentlich, natürlich lagen ein paar Tshirts über einem Sessel und ein paar leere CD-Hüllen auf dem Tisch, an der Wand, aber es war okay.
Wobei die Ordnung wahrscheinlich auch der Haushälterin zu verdanken war.
An seiner Wand hingen wenige Poster, von einigen Bands und Rappern. Unter ihnen Eminem.

Und wenn mich mein Blick nicht ganz täuschte, hing über seinem Schreibtisch-  ein G-Dragon Poster?
Verwundert blickte in seine Richtung, hatte aber eigentlich nicht vor ihn darauf anzusprechen, was er jedoch von selbst tat.
"Schau nicht so. Ich hab nie gesagt, dass ich ihn nicht mag. Und ich hab sicherlich keine Obsession wie du"

Genervt atmete ich aus, war aber auch nicht scharf darauf eine neue Diskussion anzufangen.
"Erstens musst du dich nicht immer für alles rechtfertigen und zweitens musst du nicht die ganze Zeit auf meinem Fan-Sein rumhacken"

"Weißt du-" wollte er schon wieder anfangen, doch ich ließ ihn nicht.

"Hör zu, wir hatten diese Diskussion schonmal und es interessiert mich kein bisschen was du über mich denkst. Ich versteh nicht mal, warum du die ganze Zeit so auf mir rumhackst. Wenn du mich nicht leiden kannst, sags mir ins Gesicht und verhalt dich nicht so komisch. Wenn du nicht mit mir arbeiten kannst- okay, aber dann lass es mich wissen. Wäre nicht das erste Mal, dass ich alleine klar komme. Ich brauch deine Hilfe nicht. Außerdem-" ich war total in Fahrt gekommen und hätte normalerweise nie so viel geredet, aber nichts konnte mich jetzt unterbrechen, "ich versteh dich nicht, kein bisschen. Und weißt du was mich am meisten stört? Ich kann dich nicht mal ein klein wenig einschätzen. Du bist komplett verwirrend, wahrscheinlich merkst du das nicht mal!" Dass ich dabei wild mit meinen Händen rumfuchtelte und mit dem einen mittlerweile auf ihn zeigte, nahm ich eher weniger wahr.

Ich hatte mich gerade total hinreißen lassen und das war nicht wirklich meine Art. Meist blieb ich ruhig und schenkte solchen Situationen nicht wirklich Aufmerksamkeit.

Hoseoks leichtes Schmunzeln entging mir dabei nicht und das wäre die nächste Sache gewesen, über die ich womöglich hergezogen hätte. Sein Blick ließ dabei keiner meiner Bewegungen aus und ich bekam langsam das Gefühl noch nie so intensiv angeschaut zu werden wie jetzt.

"Und dann schaust du mich immer so-"

Doch diesen Satz ließ er mich diesmal nicht beenden, denn das was er jetzt tat, riss mir förmlich den Boden unter den Füßen weg.
Seine Hand an meiner Hüfte, die andere an meinen Nacken.
Mein Rücken leicht gegen die Wand gedrückt.
Seine Lippen auf meinen.

𝐻𝑖𝑔ℎ𝑠𝑐ℎ𝑜𝑜𝑙 𝑐𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒-ˢᵒᵖᵉ||ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt