So this is Christmas #2

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„Das Taxi braucht ja ewig..." Cleo hängt ungeduldig am Fenster und dreht sich immer wieder zu mir um, um mich zu fragen, wie lange wir noch brauchen.
Lächelnd sehe ich auf mein Handy. Merci hat mir eine SMS geschrieben, dass sie sich mit den anderen bei einem Italiener getroffen hat und sie nun beschlossen haben, dort noch etwas zu essen. Tatsächlich knurrt mein Magen auch schon ziemlich und so schreibe ich ihr, dass Cleo und ich auch in das Restaurant kommen.

„Sind wir endlich da?" Cleo zupft mich am Ärmel.
„Nein."
„Sind wir endlich da?" Cleo stupst mit dem Finger gegen meine Hand.
„Nein."
„Sind wir endlich da?" Cleo stupst mit dem Finger gegen meinen Oberarm.
„Nein."
„Sind wir endlich da?" Cleo schlägt mit der Faust gegen meinen Oberarm.
„Nein! Jetzt gib endlich eine Ruhe, ich sage dir schon, wenn wir da sind!"
Cleo lässt sich wieder in ihren Sitz sinken und ich schließe die Augen. Warum habe ich sie noch schnell mitgenommen? Ach ja, weil ich dachte, es könnte lustig werden...

„Sind wir schon da?" Cleo stupst mit dem Finger gegen meine Wange.
Genervt öffne ich die Augen und schlage ihre Hand weg.
Aber als ich den Mund öffne, um sie anzuschreien, kommt mir der Taxifahrer zuvor. „Wir sind gleich da! Nur mehr zwei Kreuzungen. Dann sind wir da! Ich beeile mich, aber bitte sei für die letzten zwei Minuten ruhig!"
Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen, als Cleo verdutzt verstummt und ziemlich bekloppt aus der Wäsche schaut.

Sie hält tatsächlich den Mund bis wir ausgestiegen sind. Der Taxifahrer gibt mir das Wechselgeld und wünscht mir mit einem Seitenblick auf Cleo und einem etwas ironischen Unterton „Frohe Weihnachten und viel Spaß noch!", dann zieht mich Cleo schon in das Restaurant.
„Wo sind sie? Wo sind sie? Ich sehe sie nicht?" Cleo hüpft ungeduldig neben mir auf und ab, aber auch ich kann meine Freunde nirgendwo entdecken.
Das Restaurant ist gut besucht, alle Tische sind besetzt. Einen größeren Tisch sehe ich aber nicht, was mich wundert, da Merci mir ganz bestimmt dieses Restaurant beschrieben hat.

Während ich mein Handy hervor hole, um noch einmal die Adresse und den Namen des Restaurants abzuchecken, kommt ein Kellner auf uns zu und sagt mit italienischem Akzent: „Wenn mir die Damen bitte folgen würden." Ohne eine Antwort abzuwarten dreht er sich um und geht zwischen den Tischen hindurch.
Als er merkt, dass wir ihm nicht folgen, sondern einfach nur verwirrt dastehen, kommt er nochmals zurück. „Ich nehme an, Sie sind Miss Austria und wollen zu den Herrschaften von P.a.B.?"
Mich verwirrt dieser Typ immer mehr. „P.a.B.?"
Der Typ wird immer ungeduldiger. „Park-and-Beach!"
„Park-and-Beach?" Cleo sieht mich schief an.
Aber bei mir macht es nun Klick. „Na klar! Natürlich gehören wir zu P.a.B., bitte bringen Sie uns zu ihnen!"
„Park-and-Beach? Anne, weißt du überhaupt, wohin uns der Typ bringt?" Cleo hängt sich unsicher an meinen Arm, während wir dem Kellner zwischen die vielen Tische hindurch in einen Extra-Raum folgen.
Cleo zählt mir all ihre Befürchtungen auf, aber als sie sieht, wer an dem großen Tisch sitzt, der mitten in dem hellen Raum steht, verstummt sie und krallt sich an mich. Mit großen Augen sieht sie zu mir auf und zeigt mit zitternden Fingern zu dem Tisch. „Da-da-da-da-DA!"
Harry steht auf, kommt auf uns zu und nimmt Cleos Hand. Wie ein Gentleman gibt er ihr einen Handkuss und führt sie zum Tisch. Ich muss mich so zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. Cleos Blick ist absolut göttlich.

Als ich nun auch endlich zum Tisch komme, winke ich in die Runde und rufe ein lautes „Hallo!". Dann fällt mir auf, dass jemand fehlt. „Wo ist Louis?"
Niall deutet grinsend unter den Tisch.
Verwundert gehe ich in die Hocke und hebe die Tischdecke. „Lou! Was machst du dort unten?"
Louis wippt mit angezogenen Füßen vor und zurück, hat eine Faust in den Mund gesteckt und wimmert leise vor sich hin. Als ich neben ihn unter den Tisch krieche, erkenne ich sogar ein paar Tränen in seinen Augen.
Besorgt lege ich einen Arm um seine Schulter. „Big Bro, was ist denn los?"
Da Louis aber nur etwas Unverständliches nuschelt, nehme ich ihm die Hand aus dem Mund und er wiederholt sich. „Harry! Er bringt mich noch um! Und deine Schwester auch!"
„Warum denn?"
Louis nimmt mich an der Hand - mit seiner nicht-angesabberten - und zieht mich unter dem Tisch hervor. Dann deutet er auf Harry und Cleo, die sich gegenüber sitzen. Cleo bekommt ihren Mund nicht mehr zu und den Blick nicht von Harry. Harry hingegen grinst über beide Ohren und lässt den Charmeur spielen. Sofort prusten Louis und ich los.
Erst als erneut der Kellner kommt, um die Bestellung aufzunehmen, beruhigen wir uns.

1D - One DreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt