40."Ella, diese Wiedersehensfreude, Wahnsinn."

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Ich knutsche wahrheitsgemäß den Boden. Danach wurde mir das Licht ausgeknibst.
Was dann passierte ist mir relativ unschlüssig, doch als ich wieder zu mir kam, spürte ich Schmerz bevor ich die Augen öffnete. Es war als würde er an meinem Kopf klopfen und sagen: "Hey Ella, aufwachen.", aber stopp, das fühlte sich nun wieder zu real an. Kennt ihr das, ihr seit gerade erst eingeschlafen und plötzlich will euch jemand wecken? Genau so ist das, nur schlimmer.
Murrend antwortete ich was unverständliches, was soviel wie: "Lass mich in Ruhe heißen soll.", es war an das Klopfen an meinem Kopf gerichtet. Es fühlte sich an wie in alten Zeiten wenn mein Bruder versuchte mich zu wecken um das ich zum Frühstück erscheine. Es klopfte wieder, nur diesmal an meiner Schulter. Nein, das war kein Klopfen, es war ein leichtes rütteln. Trotzdem fühlte es sich wie ein Erdbeben der übelsten Sorte für meinen Kopf an. Ich konnte ein Vorwurfsvolles stöhnen nicht unterdrücken.
Ich wurde immer weiter an die Oberfläche der realen Welt zurückgetrieben, und das Klopfen setze noch eins drauf - es rüttelte erneut meine Schulter. So hatte ich das Gefühl mein inneres kugelt überall in meinem Körper herum und mir wurde schlecht. Doch das war der Durchbruch. Ich öffnete ruckartig die Augen, schlau genug, mich nicht sofort aufzusetzen war ich. Eigentlich wollte ich wie eine Furie herumschreien, aber ich hab mich erinnert das dass nicht real war. Als ich die Augen öffnete, traf mein Blick auf eine Person die besorgt über mich gebeugt war. Oh, das Klopfen war doch real. Man hatte versucht mich zum wecken. Während ich diese Person begutachtete, fiel mir alles wieder ein.
Hektisch durchsuchte ich den Raum mit meinen Blicken, was im liegen nicht gerade produktiv war da mein Sichtfenster eingeschränkt war, das dezente Pochen in meinem Kopf währenddessen ignorierte ich.
Ich empfing ein dezentes Lachen, es war nicht Noah, es war die Stimme des Mannes der über mir gebeugt war.
"Ella, diese Wiedersehensfreude, Wahnsinn.", der Sarkasmus war zu spüren, aber er meinte es nicht böse.
Erst jetzt realisierte ich wer da vor mir kniete... Corbin.
Ich setzte mich auf und sprang ihm in die Arme. Er kippte nach hinten über. Und wir lagen beide auf dem Boden. Ich kniff schnell die Augen zu, da auch von dieser hektischen Bewegung mein inneres bereit war ein Ausflug an die frische Luft anzustreben.
Ich sammelte mich kurz und danach öffnete ich die Augen, Corbin musterte mich besorgt. Ich wischte alle schmerzen aus meinem Gesicht und fragte zögerlich: "Noah?", wieder kam dieses Lachen. "Dem geht's soweit gut, noch lebt er. Dafür das ich dich töten wollte, ist unsere Begrüßung ja recht herzlich ausgefallen.", stellte Corbin fest.
"Ach, irgendwie wollen das in letzter Zeit so einige..", flüsterte ich, doch Corbin hatte es mitbekommen. Er schenkte mir ein zurückhaltendes lächeln: "Ach Schwesterchen, ich wage zu behaupten das unser beider Leben gerade nicht so gut laufen, aber lass uns erstmal um deinen Lover kümmern.", bei seinen letzten Worten grinste er schelmisch.
"Hey, er ist nicht mein Lover.", gab ich sofort als Reflex von mir. "Ella, vergiss den Teil mit den Regeln, ich bin verbannt worden, ich werde dich nicht zurechtweisen was das angeht.", sprach er nüchtern. Fast hätte ich diesen Teil vergessen, er war nicht mehr auf dem Hof erwünscht. "Ich habs geahnt.", "Mach dir nichts vor, wir wussten es beide. Ich bin hier um dich um Verzeihung zu bitten. Und ich muss anmerken, ich bin anscheinend im richtigen Moment gekommen.", witzelte Corbin weiter. Ich wank ab, "Das hab ich schon vergessen, du kamst rechtzeitig, ich will mir nicht ausmalen müssen was sonst passiert wäre.", antwortete ich und rappelte mich zugleich auf. Corbin tat es mir nach. Ich schaute mich kurz um und ja den Polizist auf dem Boden liegen.
"Was ist passiert?", fragte ich ihn und deutete auf den dort liegenden Mann. "Oder, wie lange war ich weggetreten?"
"Wenn man mal die 10 Minuten außen vor lässt in denen ich versucht hab dich zu wecken, 10 Minuten. Insgesamt also 20. Deswegen hab ich ja auch schon leichte Sorge gehabt. Wie kommt denn das, die Schlagzeile 'Vampir tötet sich selbst als er stolperte'", gab er spöttisch von sich.
Ich schlug ihm sanft auf die Schulter, und streckte ihm dann meine Hand entgegen damit er sich hochziehen konnte.
Was er auch dankend annahm. "Also, was ist passiert?", fragte ich neugierig.
"Nun, nachdem du dich voll auf die Fresse gepackt hast, schien es als würde Noah total seinen Verstand verlieren, oder er bekam zumindest für kurze Zeit die Kontrolle. Erst traf ihn die Kugel, und bei dieser Entfernung hatte sie anscheinend eine gewaltige Kraft und Noah taumelte beziehungsweise stürzte zurück. Er wäre fast zu Boden gefallen, zuerst sah es auch so aus als würde er dir Gesellschaft leisten. Ich stand in der Zeit im Türrahmen und beobachtete des Spektakel. Ich muss gestehen, das mein Herz einen kurzen Takt aussetze bei deinem Hechtsprung. Aber ich wollte keinesfalls die Aufmerksamkeit auf mich lenken, in dem ich zu dir eilte.", "Oh Danke Corbin. Wie liebenswürdig.", unterbrach ihn und unterdrückte ein Lachen. "Na jedenfalls, Noah erholte sich schnell, auch wenn ich nicht weiß wo die Kugel geblieben ist. Sie ist nicht, wie es bei unseren Körpern gewesen wäre, ausgetreten. Die Wunde heilte schnell und Noah und rannte auf dem Typen zu, als ob er dachte, er sei Schuld daran das du gestürzt bist.", sprach er nachdenklich, fügte jedoch ein lockeres: "Was natürlich nur Einbildung war, denn das du gestürzt bist, lag schließlich allein an deiner Dummheit.", ich verkniff mir ein Kommentar dazu. Und antwortete leicht genervt: "Weiter...".
"Er konnte ihn gerade so umwerfen als ich beschloss einzugreifen. Ich wusste nicht ob er ihn direkt töten oder sich einfach nur ernähren wollte, er sah unschlüssig aus, denn wenn Noah, wie ich vermute, kurz die Kontrolle erreichen konnte, so wusste er das sein Verhalten falsch war. Ich selbst, hatte ihn aufgehalten als ich dachte er würde dich töten wollen.", ich erinnerte mich an das gerufene, das Stopp, meinte er das? Ohne das ich Zeit hatte mir darüber klar zu werden, führte Corbin seinen Monolog weiter. "Ich war mir nicht bewusst ob es klappen würde, aber dieses Risiko musste ich eingehen. Ich trat aus dem Schatten des Türrahmens und legte all die Kraft die ich hatte in meine Stimme. Vielleicht, wenn es nicht geklappt hätte, hätte ich mich lächerlich gemacht, aber das stand nicht zur Auswahl. Darüber dachte ich nicht mal annähernd nach. Gerade als Noah den Kopf des Polizisten geschnappt hatte um ihn vielleicht anzureisen oder auf unnatürliche Art und Weise zu verdrehen. Jedoch kam er nicht dazu, der Polizist war schon da nicht mehr bei Bewusstsein und bekam das glücklicherweise gar nicht mehr mit. Meine Worte: 'Noah, lass ihn los. ' waren ohne Widerspruch hinzunehmen und zu meiner Überraschung stellte ich fest das er den bewusstlosen Körper los ließ und der zu Boden fiel. Ich überspielte meine Verunsicherung-", "Warte was, er hat einfach aufgehört?!", bei meinem Entsetzen überschlug sich meine Stimme um einige Oktaven.

Vampir sein, ist kein KinderspielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt