4. Die Erkenntnis

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Yet schliff mich den ganzen Weg zum Ausgang, als wir weit genug weg waren, so das uns keiner mehr hören konnte stellte er sich vor mich. Natürlich war es klar das Yet mich nicht zur Schulleitung bringen würde, das hätte ich mir gleich denken können.

„Was sollte das, Ella?“, fragte er mit diesem strengen Ton den er nur dann anschlägt wenn er wirklich sauer ist.

„Ich hab doch nichts gemacht!“, gab ich unschuldig zurück. „Ja, das haben wir alle gesehen.“, antwortete er trocken.

„War klar dass du mir nicht glaubst.“, sagte ich schmollend. Manchmal wünschte ich mir ich hätte die Fähigkeit Geist und könnte ihm somit zeigen dass ich wirklich nichts gemacht hatte. Leider war dies aber nichts so. Ich musste schleunigst die Situation umdrehen, so das ich diejenige bin die meckert und nicht mehr diejenige bin die angemeckert wird.

„DU hättest dich ja auch mal ein bisschen um mich kümmern können!“, sagte ich wütend.

„Ich war beschäftigt“, sagte er verlegen.

Es machte Klick. Natürlich. „ NEIN. Nein Yet, Nein das ist nicht dein ernst!“, rief ich nun. Auch er war auf der Party gestern gewesen. Ihn schlossen sie nicht aus, aber mich?!

Er wurde leicht rot und das genügte als Antwort. Empört machte ich auf dem Absatz kehrt und ließ ihn wortwörtlich im Regen stehen denn das Gewitter hatte sich noch nicht verzogen.

Ich hatte keine Lust zurück in die Klasse zu rennen um mich dann fertig machen zu lassen von dieser Emma. Dieses eine Spiel hatte sie gewonnen, doch nun war ich am Zug…

Planlos lief ich umher, ich fand mich wieder auf dem Sportplatz wieder. Dieses Mal spielte keiner, und ich setze mich auf die Tribüne – genau wie gestern.

Immer noch hatte der Regen nicht nachgelassen, jedoch wollte ich es auch nicht und inzwischen war ich eh schon klitschnass.

In der nächsten Stunde hatte ich Sport. Allerdings wurden meine ganzen Sportstunden durch Cheerleader Training ausgetauscht, denn diesen Sport würde ich mehr brauchen als den Rest. Anscheinend sehen die Lehrer in mir eine Art Geheim Waffe obwohl sie mich noch nie beim Sport gesehen haben.

Ich hab 5-mal die Woche Training, leider hört sich das jetzt schon sehr professionell an und was ist wenn sie meine Sportkünste sehen? Sie werden einen Schock kriegen und sofort in Ohnmacht weil sie ja schon so viel von mir gehört haben und die Erwartungen dementsprechend hoch sind.

Zum Glück komm ich zu dem fortgeschrittenen Cheerleadern, sozusagen den Profis. (Ich hoffe man bemerkt den triefenden Sarkasmus dieser Worte).

Dort werde ich keinen Mädchen wie Emma begegnen, das ist das einzig Gute dieser Profi Sache.

Ich saß eine ganze Weile weiter dort und auf der Tribüne und dachte über alles Mögliche nach.

Zum Unterricht zurückzukehren kam für mich gar nicht in Frage,  ist ja super gelaufen meine erste Unterrichtsstunde an dieser Schule.

Nach gewisser Zeit hörte ich endlich das sehnsüchtig erwartete Klingeln das den Schluss des Unterrichts signalisierte und ich machte mich auf den Weg in die Umkleiden. So schwer war es nicht, denn im Endeffekt ist diese Schule ganz übersichtlich. Ich kam vor der Tür an auf der Mädchen stand und atmete noch einmal tief durch bevor ich sie öffnete.

5 Mädchen waren schon in der Umkleide und sahen mich erstaunt an.

Die eine kam lächelnd auf mich zu gehüpft und rief: „Ah, du musst Ella sein!“

Mir zauberte ihre Art sofort ein Lächeln ins Gesicht und ich wusste dass ich mich mit diesen Menschen blendend verstehen werde. Das war doch nicht der größte Fehler,  sondern der beste!

Allesamt umarmten sie mich und stellten sich nacheinander vor.

Bei dem Mädchen das freudestrahlend auf mich zugekommen war handelte es sich um Kathy. Kathy war circa 1,65 groß, genau wie ich! Dazu hatte sie noch Schulterlange blonde Haare und blaue Augen.

Die anderen hießen Stacy, Nelly, Rebecca und Marie. Rebecca war unser Captian.

Wir zogen uns alle um und mit der Zeit stoßen immer mehr Mädchen zu uns. Als wir vollzählig waren gingen wir zusammen in die Turnhalle. Ich zog Kathy am Arm beiseite und flüsterte ihr zu: „Denkst du ich kann das? Ich hab noch nie im Leben Cheerleading gemacht und das sieht alles so professionell aus!“, sie sah mir unverwandt in die Augen und meinte: „Na klar schaffst du das, du musst nur daran glauben!“

Nach diesen Worten schlossen wir uns wieder der Gruppe an und erwärmten uns mit ihnen.

Erst nach den ersten 30 Minuten des Trainings viel mir auf das wir nicht alleine in der riesigen Turnhalle waren. Auf der anderen Seite waren ebenfalls Cheerleader am Trainieren. Ich sah interessiert zu und Kathy gesellte sich zu mir. „Das sind die Sharks.“, flüsterte sie beinah als ob sie Angst hatte den Namen auszusprechen. Ich nickte nur abwesend und Kathy erzählte einfach weiter. „Das sind die Cheerleader die jedes Mal den Sharks bei ihren Spielen Gesellschaft leisten und die sie anfeuern.“ Die Sharks waren in diesem Fall auch die Footballer. Moment mal, was machen wir dann wenn sie die anfeuern?

Ich räusperte mich und stellte dann meine Frage: „Kathy, wenn die das ganze Übernehmen, warum gibt es uns dann?“

Sie wirkte ein wenig verlegen, antwortete jedoch dann doch. „Nun ja, einst waren wir ein Team. Dann kam Emma in unsere Gruppe und konnte nicht akzeptieren nicht der Chef zu sein. Rebecca hat sie hochkant hinaus geworfen weil wir so nicht mit ihr arbeiten konnte und sie alles streitig gemacht hat was Rebecca gesagt hat. Daraufhin hat Emma die besten des Teams genommen und eine eigene Gruppe gebildet. Die Sharks! Zurückblieben wir, die Jaguars.“

Plötzlich verstand ich alles, und Kathy brauchte mir auch nicht zu erklären was für eine 'Emma' sie meinte. Dies war zu eindeutig. Tatsächlich erkannte ich sie beim Üben auf der anderen Seite.

Ich war nur in dieses Team gekommen weil es voll die ‚Versager‘ sind. Deshalb meinten auch alle ich bräuchte mir keine Sorgen machen nicht gut genug zu sein. Ich dachte schon ich wäre Emma los doch das geht wohl alles nicht so schnell wie erwartet. Wiedermals hatte Emma etwas zerstört, das ging zu weit. Ich werde irgendwas unternehmen müssen…

„Also nichts mit Profis?“, fragte ich.

„Nein nicht wirklich“, gab Kathy halb lachend halb enttäuscht zurück.

„Das erklärt warum hier zu diesem Team auch nur 8 Mädchen gehören und nicht 30 wie da drüben“, ich zeigte auf Emmas Team, die Sharks. Man spreche diesen Namen bitte mit ganz viel Verachtung aus.

„Jaein…“, erklärte Kathy. Ich hatte einen Plan – eine Mission. Wie auch immer. Jedenfalls hatte sich diese Emma zu meinem Gegner entwickelt. Zu einem Feind den man besiegen musste und was wäre nicht besser als ein Cheerleader Wettkampf? Der bessere gewinnt…

Stürmisch rannte ich zu Rebecca die gerade dabei war Anweisungen zu geben. „Rebecca…“, sagte ich außer der Puste und musste erst einmal tief einatmen um wieder Luft zu bekommen. „… Ich will das Team. Überlasse mir das Team. Mach mich zum Captain!“, forderte ich die auf.

Geschockt starrte sie mich an und antwortete: „…

Vampir sein, ist kein KinderspielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt