7. Ein perfektes Team

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„Deshalb hab ich dich doch auch gefragt was zwischen euch läuft…“, fügte sie noch kleinlaut hinzu.

„KATHY, ich schwöre dir, er LÜGT!“, rief ich beinah. Sie nickte verständnisvoll. „Ja ich weiß. Und nun lass uns das Thema beenden und deine Sachen packen“, zögernd stimmte ich zu, jedoch war das Thema für mich noch lange nicht gegessen…

Kathy hatte ein Zimmer alleine. Ihre Zimmergenossin war auf einem Auslandsjahr und würde vorerst auch nicht wieder kommen. Das Umpacken dauerte nicht lange da ich sowieso meine Sachen noch nicht ganz ausgepackt hatte.

Als wir fertig waren ließ ich mich Todmüde ins Bett fallen.

Ich erwachte weil die Sonne aufging. In den letzten Tagen hatte die Sonne mir weniger ausgemacht als erwartet und plötzlich wurde mir klar dass ich mich freiwillig noch mehr Sport ausgesetzt hatte. Durch das Cheerleader Team. Jetzt konnte ich es auch nicht ändern.

Ich ließ meinen Blick durch das Zimmer wandern und entdeckte Kathy die noch am Schlafen war. Leise nahm ich mir ein paar Sachen und machte mich fertig. Enttäuscht stellte ich fest das erst 4 Uhr morgens war und schlich mich aus dem Zimmer um das Risiko zu umgehen Kathy aufzuwecken.

Höchste Zeit wirklich das Gelände mal zu erkunden. Im Endeffekt fand ich mich in der Turnhalle wieder wo ich dann ein bisschen Cheerleading betrieb. Irgendwie war dies meine neue Leidenschaft. Es konnte aber auch durchaus sein das der Ehrgeiz mich antrieb denn ich wollte und musste Emma schlagen. Es gab nur eins was ihr richtig weh tat und das war besser zu sein als sie. Und in dem ich es schaffe mein Team zu den Sharks zum Anfeuern zu befördern habe ich dieses Spiel mit Emma offiziell gewonnen.

Nach einer Stunde Training schlich ich zurück in mein neues Zimmer und bemerkte dass Kathy inzwischen wach war. Wir gingen beide Duschen und hatten eine Menge Spaß, schon so früh am Morgen. Wir waren beide fertig um halb acht und ich verabschiedete mich von ihr da sie ja eine Klassenstufe höher war als ich.

Dies war dann mein erster Schultag den ich wirklich durchziehen wollte.

Schließlich war ich bei den anderen mehr oder weniger erfolgreich,  okay, hauptsächlich bestanden Sie aus schwänzen.

In meiner Klasse angekommen setzte ich mich auf einen anderen Platz, schlauer Wiese.

Diesen Platz beanspruchte niemand und ich konnte ruhig sitzen bleiben. In der ersten Stunde hatten wir Englisch. Ich beherrschte es perfekt deshalb war dies ganz entspannt. Ich nutzte die Stunde um mich ein wenig in der Klasse umzuschauen. Die meisten sahen nett aus. Außer Emma, um Emma hatte sich eine Art Gruppe gebildet – ihre Gruppe. Auch Rebecca &Co gehörten dazu.  Mit einem abfälligen Blick wendete ich mich von ihnen ab. Mein  Englischbuch hatte ich geöffnet und schaute kurz hinein um festzustellen wo wir im Moment waren. Als ob meine Lehrerin Gedankenlesen konnte, nahm sie mich auch ran. Zum Glück hatte ich die Stelle vorher schon gefunden und las laut vor. Danach sah ich sie provozierend an und ich merkte dass sie enttäuscht war, sie dachte sie hätte mich erwischt.

 Der Schultag verging recht schnell. In der letzten Stunde hatten wir Sport. Diese letzten 2 Stunden musste ich noch hinter mich bringen bevor das Vortanzen für mein Team beginnen würde. Ich hatte mich um 15:30Uhr mit den Leuten in der Turnhalle verabredet.

Wir spielten Volleyball, es war ziemlich anstrengend. Wir waren draußen und es war höllisch heiß.

Schon nach den ersten 10 Minuten merkte ich wie die Sonne mich aller Kraft beraubte. Erst jetzt wurde mir richtig bewusst was alles auf mich zukommen wird wenn ich das wirklich mit dem Cheerleading durchziehen würde.

Wie hätte es auch anders kommen sollen wechselten genau in diesem Moment die Mannschaften. Dies hieß jetzt musste meine Mannschaft gegen Emmas spielen. Zornerfüllt blickte sie mich an und ich wusste sofort dass sie daraus einen Wettkampf machen würde. Den ich auf keinen Fall verlieren würde, dazu war ich zu stur. Auch ich stellte mich auf meinen Platz, der Pfiff ertönte und das Spiel begann. Schon nach den ersten 2 Minuten merkte ich wie meine Glieder schwer wurden. Ich trocknete wortwörtlich aus. Noahs Blut hatte nicht ausgereicht, das wusste ich selber denn ich hatte den Nahrungsprozess viel zu früh beendet aus Angst nicht mehr aufhören zu können.

Entweder beende ich das Spiel und gebe mich geschlagen oder ich riskiere wieder umzufallen. Die Sonne kostet mich zu viel Energie und mein Körper trocknet.

Schon jetzt ist klar dass ich nicht aufgeben werde, genauso wenig wie Sie. Sie ist meine Feindin. Jetzt geht es nur darum wer der Gewinner in diesem Spiel ist. Jedoch würde es mich nicht wundern wenn es bald darum gehen würde wer der Gewinner in etwas anderem ist. In etwas das um Leben und Tod geht.

Ball um Ball, Schlag um Schlag – nichts wurde verfehlt. Immer noch hat keiner einen  Punkt erzielt.

Es war mein Glück das Noah in dem Moment vorbei kam. Er erfasste das Geschehen sofort und erkannte auch das Ausmaß der Situation. Ein kurzer Blick zu ihm genügte mit dem ich ihm mitteilte er solle mir helfen – er verstand. Sofort sprang er in das Spielfeld und schnappte den Ball. Mein Team und auch Emmas Team stöhnten erleichtert auf. Nur Emma blickte etwas wütend drein.  

Ohne sich ein weiteres Mal umzudrehen verschwand Noah wieder. Er wusste dass ich ihm dankbar war, es war nicht nötig es auszusprechen. Noah und Ich haben eine ganz besondere Verbindung. Es ist einfach unbeschreiblich. Er ist so verständnisvoll, wir verstehen uns auch ohne Worte obwohl wir uns gerade erst kennengelernt haben. Der restliche Sportunterricht verlief ruhig. Ich verhielt mich ruhig und etwas zurückhaltender. Ständig redete ich mir ein, dass es nur noch 3 Stunden sind. Nach dem Cheerleading würde ich mich sofort auf eine ‚Futtersuche‘ begeben. Solange müsste ich es nur noch aushalten.

Nach dem Sport sollten wir duschen gehen. Gemeinschaftsduschen – wie ich das hasse. Ich wartete sehr lange ab, bis ich mir sicher war das die meisten fertig waren.  Dann bewegte ich mich zu den Duschen. Bei meinem Glück war Emma auch noch am Duschen.

Ja ich gebe es zu, ich konnte es mir nicht verkneifen. Jedoch tut es mir nicht leid. Es dauerte keine 2 Minuten da verlor ich die Beherrschung.

Emma rannte schreiend aus den Duschen. Die anderen Mädchen, die sich gerade umziehen, fragten was los sei. Doch ein Blick auf Emma genügte. Ihr ganzer Körper war voller kleiner Eissplitter und ihre vereisten Haare klebten an ihrem nackten Körper. Wie ich vermute, kann man durch jede einzelne Bewegung diese Haare zum Brechen bringen .

Ich hatte die Beherrschung verloren und das Wasser vereist, ich hatte es Eis regnen lassen.

Die Sportlehrerin war aufmerksam geworden durch Emmas Schrei und kam zu uns. Als sie Emma erblickte blieb sie verdutzt stehen, fasste sich aber wieder schnell. „Nun gebt dem Kind doch ein Handtuch!“ war das erste was sie aufgebracht von sich gab. Auch ich war inzwischen fertig mit Duschen und gesellte mich in die Umkleidekabine und konnte mir mein Werk ansehen.

Die Lehrerin versuchte Emma zurück in die Dusche zu treiben, die weigerte sich jedoch völlig. Emma solle sich wenigstens das Eis abwaschen. Die Lehrerin stoß auf pure Sturheit – keine Chance.

Im Endeffekt zog ich mich um und verschwand dann still, einen letzten Bösen Blick erntete ich noch von Emma als ich die Tür schloss. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los das sie wusste wer daran schuld war. Schnell verwarf ich diesen Gedanken und rannte zur Turnhalle. Dort waren ein paar versammelt. Auch Kathy.

Ich stellte mich auf und erklärte ihnen die Situation und mein Vorhaben. Ich wollte dieses Team hochhinaus bringen. Alle sahen sie gebannt zu mir hoch und bewunderten anscheinend meinen Enthusiasmus und Mut.  Auch ich selbst bewunderte mich, seid wann hatte ich so viel Selbstvertrauen und Überzeugungskraft?  

Auch das Vortanzen verlief ziemlich gut. Alle waren sie der Hammer! Und Alle meinten sie, sie könnten nicht tanzen.

Jetzt kann es ja nur noch gut werden, und gegen Emma werden wir auch noch ankommen!

Vampir sein, ist kein KinderspielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt