44. "Ladys, holt die Pom Poms raus, wir müssen die Sharks schlagen!"

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"Zu Ihren Diensten Prinzessin", sprach Bianca und machte eine ausschweifende Bewegung mit ihren beiden Armen. Sie setzte sich daraufhin schnell auf ihren Stuhl: "aber lass mich kurz aus dem Geist dieses jungen Mannes zurücktreten und ihn zurück in die Wirklichkeit holen", kaum hatte sie die Worte gesprochen legte sie auch beide Hände auf den Kopf auf den vor ihr knieenden Mann. Sie flüsterte ein paar Worte und ich war mir sicher das sie jetzt in eine Welt eingetaucht war wo sie für mich nicht erreichbar war.
Ich schaute mich um, und sah überall beruhigte Gesichter. Als ob sie gerade einen Wellnesstag hinter sich hatten und kaum entspannter hätten sein können. Sie hatten fast ihre Arbeit erledigt, neugierig war ich schon was die Geistbändiger sie hatten glauben lassen. Doch das war ein unwichtigiges Detail was ich nicht zu wissen brauchte.
"So Liebes, kommen wir nun zu dir!", Bianca brachte meine volle Aufmerksamkeit zurück und mit einem mal war ich mir bei meinem Entschluss sehr sicher, wenn ich zuvor noch gezögert hatte, so wusste ich nun das es die richtige Entscheidung sein würde.

***Corbin's Sicht***
Wir saßen alle draußen auf dem Bürgersteig und warteten auf Ella. Ich wusste das es nun mal an der Zeit war ein paar Dinge anzusprechen.

Noah saß links von mir und Yet rechts von mir.
Ich war erstaunt über Yets treue. Er war mein bester Freund, doch trotz des unwichtigen Details gab es nichts von was er mehr besessen war als die Arbeit. Ich könnte nicht die Hand dafür ins Feuer legen ob er mich tatsächlich hier unterstützen würde wenn Ella nicht für ihn höchste Priorität hätte.
Ob er zu mir stehen oder mich verleugnen würde - das ist die Frage dessen Antwort ich nicht provozieren mag.

Ich wendete meinen Blick von Yet weg, der übrigens durchgehend den Transporter anstarrte, zu Noah. Dieser unterhielt sich gerade mit seinen Freunden und sie schienen mir alle ziemlich eifrig. Ella konnte tatsächlich stolz drauf sein, solche Menschen gefunden zu haben.
Solche Freunde brauch jeder, auch wenn sie dadurch unser Geheimnis verraten hatte.
Keiner wusste ob der Hof das dulden würde, jedoch war das ein Problem was wir später näher behandeln würden.

"Noah, kann ich dich mal kurz sprechen? - unter vier Augen?", versuchte ich zögernd das Gespräch, welches schon lange fällig gewesen war, zu beginnen.

Überrascht schaute er mich an, und ich konnte nicht recht die Emotionen in seinem Gesicht lesen. Er schien aber keine Ahnung von dem zu haben was ihn erwarten würde, das sah man ihm an.

Wir gingen einige Meter weiter sodass wir ungestört reden konnten.

"Also", oh man, Gespräche die so beginnen sind meistens nicht sehr cool.
"Was gibt's?", Noah versuchte gelassen zu klingen aber seine Nervosität war ihm anzusehen.

"Ich wollte mit dir über deine ganzen Veränderungen sprechen..", fing ich zögerlich an. Man konnte sehen wie die Anspannung nachließ und Noah die Luft aus seinen Wangen blies. "Hey, Corbin, ich gebe dir für all das wirklich nicht die Schuld. Auch nicht Ella. Wisst ihr, vorher war ich ein Niemand. Ein einfacher Highschool Junge, Captain der Football Mannschaft - was ein totales Klischee ist wenn man mich anschaut. Ich weiß, jeder hätte genau das von mir erwartet.
Es ist vielleicht schon ein wenig zu Ereignisreich in letzter Zeit gewesen aber ich bin im Grunde keinem Böse. Also, hört einfach auf euch die Schuld zu geben, wenn wer schuld hat, dann war es der, der dir dein Missgeschick angetan hat. Sonst hätte das gar nicht passieren können, und irgendwie denken und scheinen wir auch alle zu wissen wer das war.", nach Noahs Präsentation der Tatsachen war ich es dem die Luft erleichtert aus den Wangen entwich.
Mir war nicht bewusst gewesen das Noah die ganze Sache wohlmöglich so sah und es beruhigte mich sehr.
"Aber wir fallen uns jetzt nicht um die Arme, oder?", fragte Noah ein wenig angeneigt. Ich lachte trocken und verneinte es. "Ich muss zugeben eigentlich war ich ein wenig besorgt denn ich dachte es kommt so ein 'du datest meine Schwester - großer Bruder Gespräch'", diesesmal lachte ich tatsächlich ernsthaft.
"Ah, das erklärt dein besorgtes Gesicht von vorhin.. aber wenn wir gerade dabei sind und du es erwähnt hast..", "Oh Corbin, das muss jetzt nicht sein, verschon mich dieses mal noch, ich muss jetzt wirklich los", versuchte er und deutete in die Richtung von den anderen. Ich hatte auch nicht wirklich vor mit ihm jetzt dieses Gespräch zu führen, aber mit der Zeit.. er hatte Recht, das war definitiv eine Option die noch ergriffen werden musste.

Gemeinsam liefen wir zu den anderen und kamen genau rechtzeitig um Ellas Auftritt mit zu erleben: "Ladys, holt die Pom Poms raus, wir müssen die Sharks schlagen!",

Muss ich erwähnen das wir alle etwas verwirrt drein blickten?
Eher nicht.
Als sie unsere Mienen sah streckte sie eine Hand in die Höhe und rief: " Go Team!", und als wir dann immer noch nicht verstanden klärte sie uns auf: "Wenn wir Emma kriegen wollen, dann müssen wir sie zu etwas bewegen was sie interessiert... und das wäre das Cheerleading - und ihr alle macht mit. Oh, das wird eine Überraschung!", es war komisch so etwas aus Ellas Mund zu hören aber es klang nach einem realistischen Plan.

"Dann lasst uns mal loslegen!", rief nun Noah aus, denn auch er schien realisiert zu haben das an dem Plan was wahres dran war.

Vom Enthusiasmus gepackt beauftragte Ella ihre Freundin alle Cheergirls anzurufen, um das Team zu vervollständigen.

"Es wäre sowieso unfair gewesen meine Ladys allein zu lassen wobei ich versprochen hatte das wir Emma schlagen werden.. vielleicht nimmt alles doch noch eine positive Wendung.", während Ella die Worte aussprach bewegten wir uns vorwärts. In eine Richtung in die der Wind uns treiben würde.

***Ella's Sicht***
Ich fühlte mich vollkommen und voller Energie mit einem Ziel vor Augen, ich wusste wenn wir zusammen halten würden, könnten wir das schaffen.

Es war bereits später Nachmittag und wir hatten beschlossen uns etwas zu stärken und dann nur noch zu schlafen bevor wir morgen richtig loslegen würden.
Es wird alles wieder gut...

Vampir sein, ist kein KinderspielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt