29. Auf ins Abenteuer

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Vor Noahs Haustür sah ich den Klingelknopf skeptisch an.

Noah schien meine Zweifel nicht zu verstehen und fragte was denn mein Problem sei.

"Noah, vor nicht mal 24 Stunden hab ich deinen Eltern erklärt das du Tod seist. Und jetzt komme ich wieder hierher spaziert mit einem quicklebendigen Noah, so nach dem Motto: ' Hey sorry,  ich hab mich mit ihrem Sohn vertan der hat aus Spaß nur eins zwei Tage Schule geschwänzt. Denkst du es ist eine gute Idee wenn ich mitkomme?", stellte ich zum Schluss noch meine eigentliche Frage.

Man sah ihm an das er all das noch nicht bedacht hatte.

Verständlich.

Ich frage mich wann all das aus ihm raus kommt.

Er frisst alles in sich hinein, sein Bruder ist Tod und er hatte auch noch kein Wort dazu gesagt.

Apropos,  jetzt lebt der eine doch der andere Bruder ist Tod,  wird ja immer besser.

Seine Eltern sollten nicht gerade gut auf mich zu sprechen sein, schätze ich mal.

Ganz nebenbei hab ich seinen Eltern erzählt das ich ein Vampir bin, auch wenn sie es nicht wirklich geglaubt haben.

"Ach komm schon Hase, die werden schon nicht so hart zu dir sein", antwortete Noah gelassen.

Ich bin mir nicht sicher ob das alles nur Show ist oder ob er es ernst meint.

Ich räusperte mich und provozierte zickig: "Nenn mich nicht Hase!", zugleich drückte ich den von mir gefürchteten Klingelknopf.

Auf ins Abenteuer!

Lange Zeit herrschte Stille, dann näherten sich Schritte der Tür.

Ich schaute zu Noah, auch er hörte die Schritte.

Obwohl er wahrscheinlich sowieso jeden Laut von da drinn wahrnehmen konnte.

Er sah mich an, griff meine Hand und lächelte mir aufmunternd zu.

Die Haustür wurde schwungvoll geöffnet und ein Polizist stand vor uns.

Er blickte bestimmt genauso geschockt drein wie Noah und ich.

Ich würde fast darauf wetten das sich seine Miene auf unseren Gesichtern spiegelte.

Keiner hatte wohl mit dem anderen gerechnet.

Alles blieb still und keiner bewegte sich.

Dann griff der Polizist sich an die Seite und Noah reagierte schnell. Es war als hätte er es plötzlich verdammt eilig. 

Er stürmte an dem Polizist vorbei und rannte ins Wohnzimmer.

Vielleicht hatte er was gehört.

Es handelt sich eben um Familie.

Er war schon ziemlich lange von ihnen getrennt.

Diese Wiedersehens Freude und die Sehnsucht.  Jeder hätte sie ihm angesehen.

Nie in meinem Leben habe ich solche Liebe zwischen Menschen verspürt.

Wenn man darüber nachdenkt kenne ich dieses ganze Familienglück nicht recht.

Zurück zu dem Polizisten, während ich in meine Gedanken vertieft war hatte dieser eine Waffe gezogen.

Ich hatte das nicht kommen sehen.  Und Noah auch nicht,  sonst hätte dieser mich nicht allein gelassen.  Richtig?

Vampir sein, ist kein KinderspielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt