28. Hase?

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Wir redeten nicht wirklich darüber, ich wusste nicht ob ich so einfach mit ihm darüber reden konnte.

Ich hab ihm schließlich gerade gesagt das sein Bruder Tod ist.

Und er ist gestorben um ihm das Leben zu retten.

Doch wenn er das wusste, wird Patrick ihm schon all das gesagt haben, und es ist nicht notwendig noch weiteres, an meiner Stelle, zu sagen.

„Es ist noch nichts vorbei, es fängt erst an.“, fing ich ein Gespräch an.

Er drehte sich zu mir auf die Seite, legte seinen Zeigefinger auf meinen Mund und gab als Antwort nur ein: „Scht.“, von sich.

Danach küsste er mich bevor ich irgendwas erwidern kann.

„Lass uns über unsere Probleme später reden.“

Ich war sprachlos. Nach dem Kuss konnte ich einfach nichts sagen. Ich lächelte in mich hinein. Obwohl ich ihn erst anmeckern wollte dafür das er mich unterbrochen hat.

Noah schien jedoch leicht verunsichert zu sein, da ich nichts sagte.

„Oh shit“, er fasste sich in die Haare und stand auf.

„Das tut mir leid, das wollte ich nicht. Ich-„ ,

„NEIN, nein!“, diesmal war ich es die ihn unterbrach. Schnell rappelte ich mich auf. Er sollte bloß nicht denken das es mir nicht gefallen habe oder das ich es nicht wollte.

Schließlich träume ich von diesem Moment schon ewig lang.

Ich stand vor ihm und musste tatsächlich hochgucken, das war mir vorher noch nie aufgefallen.

Allein wegen dieser Tatsache fing ich an zu lächeln. In diesem Moment schien die Zeit stillzustehen. Es interessierte nicht was um uns herum passierte, so wie alle Probleme die da draußen auf uns warteten. Es gab nur das uns – uns beide, für diesen Moment.

Er war verwirrt und wusste nicht recht was er machen sollte. Ich packte sein Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn einfach. Er erwiderte den Kuss.

Leidenschaft.

Liebe. Sehnsucht.

All das sind Emotionen die man bei diesem Kuss deutlich zu spüren vermochte.

Nun lächelte auch Noah.

Endlich. Endlich haben wir zueinander gefunden.

Aus besten Freunden wird doch immer mehr. Hab ich nicht Recht?

Ihr könnt mir nicht erzählen das dass nicht stimmt.

Es kommt nicht immer dazu das sich beide ihre Gefühle eingestehen, doch entwickeln tun sie sich trotzdem.

Dann heißt es wieder, ja die Freundschaft wollen sie nicht zerstören oder der andere empfindet eh nicht dasselbe.

Dann immer diese Angst.

Aber wer nichts wagt kann auch nichts gewinnen.

Drum traut euch.

Trau dich, dann brauchst du später auch nicht ‚was wäre wenn‘ fragen.

Wenn du nichts riskierst, kannst du auch nichts erreichen.

Glaubt mir, das Leben ist zu kurz um wegen solch billigen Zweifeln, nicht zu euren Gefühlen zu stehen.

Ich selbst musste es schließlich erfahren.

Und Gefühle lassen sich nicht einfach unterdrücken

Am Ende wird immer alles gut.

Bestimmt, ich glaube daran.

„Sag mal, was machen wir jetzt?“, fragte Noah einfach aus dem nichts.

Ich stöhnte genervt als Reaktion. Leicht verwirrt blickte er mich an. „Was..?“,

Doch ich ließ ihn nicht ausreden: „Warum kann man nicht einfach einen Moment glücklich sein? Einfach mal nichts tun und das Leben, Leben sein lassen?“,

Noah lachte zögernd: „Hase, unser Leben ist von nun an nicht mehr wie das der anderen.“

Warnend hob ich den Finger und richtete ihn auf ihn: „Oh nein! Nenn mich nicht Hase.“,

„Warum denn nicht, Hase?“, fragte er provozierend.

„Glaub ja nicht das das zwischen uns, jetzt was Ernstes sei.“,

„Ach, bist du dir sicher?“, fragte er provokant und kam mir mit seinen Lippen immer näher.

„Ich kann doch dein Verlangen nach mir spüren“,

Verdutzt sah ich ihn an.

Er verfiel in Gelächter und klärte mich mit: „Eine meiner neuen Fähigkeiten“, auf.

Dabei machte er wie im Film total den coolen Abgang indem er schwungvoll und doch in Zeitlupe links an mir vorbeilief und eben diese 4 Worte, von wegen neue Fähigkeit, quasi zu mir herüber sang.

Dieser nicht einschätzbare neue Noah hatte ja schon was, irgendwie was… Reizendes. Ich möchte fast erotisch, sagen.

Ich warf dieses Gedanken hinfort und rannte Noah hinterher der inzwischen schon ein paar Meter gelaufen war.

„Hey! Wo willst du denn hin? Bin ich nicht eigentlich diejenige die bei sowas das sagen hat?“,

„Hase, die Zeiten ändern sich. Und wir gehen jetzt den Mistkerl suchen der dich töten wollte oder besser meinen Tod verschultet hat.“, mit dem Blick stur gerade aus, sagte er diese Worte und klang dabei nicht wirklich liebenswert.

Schon klar, so eine Verwandlung ist hart, aber das wären niemals die Worte gewesen die aus dem Mund von dem alten Noah gekommen wären.

Doch vielleicht legt sich das noch, hoffentlich. Ich sollte nicht zu voreilig Schlüsse ziehen.

Ich schluckte etwas verunsichert. Wie genau sollte ich ihm erklären dass das mein Bruder war?

Er war zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr unter den lebenden. Er musste das Desaster nicht mehr miterleben. Apropos Desaster, Ich muss unbedingt Yet erreichen, das ist wohl vorerst das wichtigste.

Ich teilte meine Entscheidung dem neuen Stammesoberhaupt mit, und es schien einverstanden. Mit einer Menge Ironie, was das Wort Stammesoberhaupt anging.

Das nächste Ziel wäre dann erstmal Noahs zu Hause, schließlich brauchte ich ein Ladekabel um mein Handy aufzuladen das ich trotz der ganzen Turbulenzen noch besaß. Das heutige Zeitalter und die Elektronik, tja, ohne geht’s eben nicht.

Ich meine, mal ehrlich, denkt ihr ich komme jetzt mit einem Vampir Gedankenübertragungs-Ding?

Das wäre ja dann doch zu schön um wahr zu sein.

Außerdem müssen wir beide uns um hygienische Aspekte unserer Selbst kümmern.

Vampir sein, ist kein KinderspielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt