6. Die bittere Wahrheit für Noah

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„Na klar, so ein Anblick bekommt man schließlich nicht alle Tage zu Gesicht.“, erwiderte er lachend auf meine Anspielung. „Idiot.“, war das einzige was ich entgegnete um mich schließlich umzudrehen und zu gehen. Ich hielt mitten in der Bewegung inne denn mir fiel der Teil ein wo ich hier halbnackt stehe und so kann ich schließlich nicht einfach an den Menschenmengen im Klassenzimmer zurückspazieren. „Ich dachte, du wolltest gehen?“, fragte Noah dem mein Zögern aufgefallen war. „Ja… Noah, dir ist schon klar das alle in diesem Klassenzimmer von vorhin denken das da sich was anderes angespielt hat?“, er sah leicht irritiert aus. Man merkte förmlich wie es bei hm Klick machte, er brachte ein einzelnes: „Oh…“, raus. „Und jetzt? Was tun wir jetzt?“, fragte ich neugierig. Bevor er was antworten konnte brach ich plötzlich zusammen. Es war als hätte ich einen Schlag in die Magengrube bekommen. Mein Körper verkrampfte sich ständig, ich lag auf dem Boden und war hilflos diesen Zuckungen ausgeliefert. Das letzte was ich hörte war Noah der auf mich eingeredete und völlig Panisch war. Das letzte was ich sagte war: „Yet, bri-ing m-mich zu-u Ye-et“

***Noahs Sicht***

Ganz plötzlich fiel sie zu Boden und bekam Krämpfe. Ihr Körper bebte wie ein Fisch der ohne Wasser auf Land traf. Ich konnte ihr nicht helfen und wusste nicht was ich tun sollte außer ihr gut zureden. Auch wenn das schon sehr wenig ist.

Sie wollte das ich Yet hole, nun ist die Frage ob ich sie zu ihm oder ihn zu ihr bringe. Als sie ihr Bewusstsein verloren hatte fiel mir die Entscheidung leicht. Ich rannte los um ihn zu holen. Er war noch im Klassenraum und schien gerade völlig damit beschäftigt zu sein, Kathy irgendwas einzureden wobei er den Zeigefinger drohend in die Höhe hob. Ich rief Yet beim Namen und er reagierte sofort. Es dauerte keine Sekunde da realisierte er das etwas nicht stimmte und kam auf mich zu. Ich versuchte erst mal wieder zu Atem zu kommen.

„Was ist los?“, fragte er sehr direkt. „Ich ä-ähm, Ella..“, brachte ich stotternd heraus. Sofort änderte sich sein Gesichtsausdruck von Interessiert zu äußerst besorgt. „WAS ist los?“, schrie er beinah panisch. Er hatte Angst, naja, das ist ja auch verständlich, ist ja schließlich seine Schwester.

Ich sagte nichts und rannte einfach zurück. Als ich die Tür vom Lagerraum öffnete lag sie immer noch unverändert da. Mir fiel urplötzlich auf das wir uns noch nie vorgestellt wurden geschweige denn haben. Jedoch wussten wir beide wie wir heißen aus dementsprechend anderen Quellen.

Yet schubste mich zur Seite und kniete sich zu Boden.

„Was ist mit ihr?“, fragte ich verzweifelt. Völlig abwesend antwortete er: „Sie hat Hunger…“

Ich war äußerst verwirrt. Yet blickte Ella immer noch an und sagte dabei zu mir: „Noah, du hast die Wahl. Du kannst jetzt über Leben und Tod entscheiden… Gib mir deinen Arm und sie wird überleben wenn nicht…“, er beendete seinen Satz nicht und ich wusste schon selbst was er hatte sagen wollen. Yet wartete nicht darauf was ich sagen würde sondern sprach einfach weiter. „Im Moment befindet sie sich in einem Dämmerzustand, um Energie zu sparen. Wir haben nicht viel Zeit. Ihre Eltern werden mich töten wenn sie stirbt.“, würde er das nicht alles so ernst sagen hätte ich angefangen zu lachen, doch so wie Yet es sagte klang es überhaupt nicht nach lachen und ich konnte nur schlucken.

Schweigen verbreitete sich im Raum. Alles in meinem Kopf spielte verrückt und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Zögernd hielt ich Yet meinen linken Arm hin. Er sah mich fragend an und stellte daraufhin  gleich seine Frage: „Bist du dir sicher? Hier nach gibt es kein Zurück mehr…“,  „Mir war schon klar als ich sie das erste Mal gesehen hab dass ich sie nicht mehr loswerde…“, antwortete ich Nachdenklich. Ein lächeln bildete sich auf meinem Gesicht und Yet packte schnell mein Arm den er Ella vor den Mund hielt. Dann ging alles ganz schnell, Ella sprang mit Schwung auf und biss zu. Ja, sie BISS zu. Ich war geschockt. Dann trank sie, ich konnte mich nicht bewegen und blieb einfach stocksteif sitzen. Schon nach kurzer Zeit blickte sie auf, ihr Blick traf meinen und ihre Augen weiteten sich erschreckend. Sofort zuckte sie zurück ließ von mir ab und kroch in eine der hintersten Ecken im Lagerraum. Sie zischte beinah: „Yet, wie konntest du das zulassen?!“, Yet erwiderte einfach kurz und knapp: „Sonst wärst du Tod.“. Ich war verwirrt, was war falsch daran? Ohne es selbst mitbekommen näherte ich mich ihr und sie wich immer weiter zurück, bis sich eine Wand hinter ihr befand. Sie war gezwungen stehen zu bleiben. Sie hockte sich hin und schaukelte von links nach rechts. Was war plötzlich mit ihr passiert? Meine Gedankengänge würden von ihr unterbrochen denn die fragte mich plötzlich: „Hast du keine Angst?“, Ich war geschockt über mich selbst wie ehrlich ich antworten konnte: „Nein“. Es stimmte sogar, ich hatte keine Angst.

Vampir sein, ist kein KinderspielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt