29. They have to give a shit on it

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"Real friend treats you like family"
Jesse Joseph

Im Grunde liebe ich Weihnachten. Sehr sogar. Der Duft von Keksen, das Lametta, den Schnee, das Beisammen seien mit den Leuten. Und all das gab es im Haus der Potters reichlich. Mit Dorea backte ich ganze Wagenladungen von Keksen, Ariana war wie gesagt der Weihnachtshurrikan und Schnee gab es wie gesagt mehr als genug. Oft saß ich mit den anderen im Wohnzimmer. Spielte Schach mit Charlus und versuchte vergebens James, Sirius und Ariana Scrable beizubringen.

Am Weihnachtsmorgen war alles perfekt. Bergeweise Schnee. Der Duft von Vanille und Zimt und das verheißungsvolle Knistern von Geschenkpapier. Doch trotzdem fehlte mir etwas. Und noch während ich zu den Potters in den Salon zum Geschenke auspacken ging wurde mir klar was es war. Die Potters hatten mich aufgenommen wie einst Ariana und Sirius. Anders gesagt wie ein viertes Kind. Aber trotzdem fehlte ein Teil von mir. Meine eigene, richtige Familie. Und die Gewissheit, dass es diese nicht mehr gab, die machte mich fertig und lastete auf mir wie ein schwerer Stein. Klar da war Estah, doch noch am Heiligabend hatten wir uns darauf geeinigt etwas auf Abstand zu gehen, bis ich das alles verarbeitet hatte. Es herrschte Waffenstillstand oder wie Sirius es nannte: liebevolle Eiszeit.

*

Kleine Ente,
Was ich vergessen habe dir vor den Ferien zu sagen, ich wünsche dir das allerschönste Weihnachtsfest auf Erden und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich würde sagen wir sehen uns dann in der Schule.
Gideon
PS: Ist dir schon ein Tier eingefallen?

So oft ich dir Worte auch gelesen hatte ich muss immer noch über sie lächeln. Vorsichtig lege ich den Brief wieder in seinen Umschlag und packe diesen an seinen Platz in dem in rot eingeschlagenem Fotoalbum, dass ich zusammen mit der magischen Polaroidkamera von den Potters zu Weihnachten bekommen habe. Bis jetzt befinden sich genau zwei Bilder darin. Auf der allerersten Seite sieht man ein Foto vom Weihnachtsmorgen, aufgenommen kurz nachdem ich Kamera und Album ausgepackt hat. Auf dem Bild kann man James, Sirius, Ariana und mich erkennen, wie wir in die Kamera strahlen und uns über James und seinen neuen, von seiner Grandma gestrickten Pulli amüsieren.

Auf der zweiten Seite klebt ein Foto von Lily und mir. Es wurde am letzten Tag aufgenommen, an dem ich bei ihr war und zeigt zwei ziemlich übernächtigte aber glückliche Mädchen.

Zwischen den Seiten liegen zwei Briefe. Zum einen der von Gideon und zum anderen ein fast genauso langer von Estah. Zugegeben, es ist mehr eine Karte als ein Brief, in der sie mir erklärt, dass Mum es so wollte, dass ich sämtliche Platten und Notenbände erhalte. Besagte Platten und Notenbände lagen am Weihnachtsmorgen feinsäuberlich verpackt unterm Weihnachtsbaum.

Mit einem Seufzen klappe ich das Album zu und lege es in meine Reisetasche. Morgen reisen wir zurück nach Hogwarts. Zurück in den Alltag. Zurück zu den Leuten, die mir Halt geben werden. Zurück zu Lily, die sich immer noch über die Verlobung von Petunia und Vernon entrüstet ist oder sich viel mehr darüber mokiert. Und ja, alle Berichte von Lily stimmen. Vernon ist wirklich der aufgeblasene Wal, den sie immer beschrieben hat. Besser gesagt, er ist einfach unmöglich. Und ich bin ziemlich froh, dass ich ihm, in den paar Tagen, die ich bei Lily war, nur einige wenige Male über den Weg gelaufen bin.

Mit einem weiterem Seufzen nehme ich die Blätter und Bücher von dem Tisch, den ich als Schreibtisch nutze. Ich bin in Sachen Wiederholung leider nicht soweit gekommen, wie ich wollte, während Lily mehr als nur perfekt in der Zeit ist. Es ist unglaublich was sie allein in den Tagen geschafft hat, in denen ich da war.

Es klopft an der Tür.

"Ja?", antworte ich und werfe meine Lernsachen lustlos auf meine Reisetasche. Augenblicklich fliegt die Tür auf und James kommt herein.

Jona  (HP Fan-Fiction / Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt