14.Feels like coming home

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"I'm coming home, i'm coming home. Tell theworld I'm coming home. Letthe rain washawaythepainofyesterday. I knowmy kingdom awaits and they'veforgivenmymistakes"
JasmineBussiere

"Alles in allem ein ziemlich mieser Tag", mit einem schwachen Grinsen sitzt Remus mir gegenüber. Er sieht immer noch schrecklich blass aus. Was auch immer er jetzt hatte, es hat ihn sichtlich mitgenommen.
Ich blicke mich im Krankenflügel um, die sterilen weißen Wände, die leeren Betten. Vielleicht war Remus Tag auch nicht besser. Doch bei der Erinnerung an den Tag zieht mein Magen sich zusammen.
Mitfühlend streicht er mir über die Schulter. Wir sind die einzigen Patienten im Krankenflügel. Vor einer halben Stunde hat Madame Pomfrey, die Schulkrankenschwester, unsere Besucher energisch aus dem Raum gescheucht. Die Mädels gingen widerwillig, außer Hanna die versuchte mit Madame Pomfrey zu verhandeln und die Rumtreiber nur unter Protest (Naja, bis auf Peter, der ging einfach still).
"Ich wette die Jungs denken sich gerade einen Racheplan aus", versucht Remus mich aufzumuntern.
Ich nicke: "Hoffentlich nichts all zu fieses, obwohl... verdient hätten sie es"
Ich kann Remus Gesichtsausdruck nicht deuten. Widerwille? Verwirrung? Zustimmung? Ich weiß es einfach nicht.
"Nur noch zwei Tage", murmle ich vor mich hin, während ich das feine rote Pulver, was Madampomfrey mir vorhin gegeben hat mit Wasser aufgieße. Es stinkt bestialisch und im Stillen frage ich mich woher die kleinen orangen Klümpchen kommen.Abschätzig sehe ich mir den Medikamentencoktail an.
"Du kannst es trinken", lacht Remus.
"Und danach bin ich nicht tot? "
Er schüttelt den Kopf: "Es hilft gegen die Übelkeit, den Kopfschmerz und wahrscheinlich auch gegen die Schmerzen im Arm."
Ich wollte gerade das Glas mit dem Zaubertrank an die Lippen setzten, doch das lässt mich Inne halten.
"Woher... weißt du?", stammele ich und stelle das Glas vorsichtshalber wieder ab, um ja nichts zu verschütten. Obwohl... Ich verscheuche den Gedanken schnell, bevor ich noch auf richtig blöde Ideen komme.
Remus zuckt die Schultern: "Du trägst die Schiene nicht und Poppy hat dir in den knapp vier Stunden die du hier bist mindestens zwei Mal den Verband gewechselt."
Mit einem weiteren unangenehmen Ziehen in der Magengegend erinnere ich mich daran. Madame Pomfrey hatte die Vorhänge um mein Bett zu gezogen, mir die Schiene abgenommen und sich dann (ich hatte genau gesehen wie sie sich beim Anblick der Narben leicht auf die Lippe gebissen hatte) daran gemacht hatte die neuen, vergleichsweise harmlosen Schnitte zu versorgen.
Ich erinnere mich genau, wie unangenehm mir das gewesen war. Liegt wahrscheinlich daran, dass die einzigen die die Narben je gesehen haben meine Mum, Estah und ich sind und um ehrlich zu sein, ich selbst kann mir die Schnitte manchmal nicht ansehen. Ich weiß nicht aber ich schäme mich auf eine seltsame Weise dafür.
"Du hast aber-", frage ich verunsichert und gleichzeitig peinlich berührt.
Lachend schüttelt er den Kopf: "Nein, ich hab schon nichts gesehen"
Auch ich stimme in sein Lachen mit ein. Man könnte meinen wir würden von etwas ganz anderem reden und nicht von einigen sehr hässlichen Narben.
Zu meiner Erleichterung wechseln wir bald das Thema.
"Was machst du in den Ferien?", fragt Remus mich nachdem ich das rote Zeugs in einem Zug herunter gekippt habe (es schmeckt scheußlicher als es riecht).
"Ich fahre nach Hause..."
Zu Hause... Nein eigentlich nicht, schnell verbessere ich mich: "Also ich fahre nach London, zu meiner Schwester. Meine Freunde besuchen"
Bei dem Gedanken an Kate und Rosie wird mir ganz warm ums Herz und ich merke wie sehr ich die zwei vermisst habe.
"Und ich hohle meine restlichen Sachen aus... aus unserem Haus".
Bei dem Gedanken verschwindet die eben aufgestiegene Wärme plötzlich. Irgendwie habe ich Angst nach Hause zu gehen. In ein verlassenes, mehr oder weniger leerstehendes Haus.
Remus nickt, er scheint zu verstehen.
"Und du?"
Ich entspanne mich ein wenig als Remus mir davon erzählt, dass er auch nach Hause fährt, zu seinen Eltern. Eine Weile unterhalten wir uns darüber, bis Madame Pomfrey noch einmal den Raum betritt.
"Ab ins Bett sie zwei, es ist spät".
"Nacht Jona"
Remus lässt sich vom Fußende meines Bettes gleiten, wo er die ganze Zeit gesessen hat und geht hinüber zu seinem Bett. Er zieht die Vorhänge zu und Madame Pomfrey trippelt mit einem voll beladenem Tablett zu mir hinüber.
"Ein letztes mal noch", erklärt sie mit entschuldigender Miene.
Ich lasse sie nur machen. Zu meiner großen Überraschung haben sich die neuen, nicht so feinen Schnitte schon angefangen zu schließen, wenigstens blutet es nicht mehr.
Nachdem Madam Pomprey die ein oder andere übel riechende Salbe aufgetragen und einen neuen Verband angelegt hat, wünscht sie mir eine gute Nacht , löscht das Licht und verschwindet in ihrem Schwesternzimmer.
Mit der Dunkelheit kommen auch die Erinnerungen an den Tag zurück. Schon jetzt hat er einen Platz in der Top 5 der unschönsten Erlebnisse Inne.
Im Stillen gehe ich den ganzen Tag durch, so detailreich wie nur möglich.

Jona  (HP Fan-Fiction / Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt