36. Kinds of revenge

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"Jetzt echt?", James rutscht die Brille beinahe von der Nase.

"Ja und jetzt sei leise", schelte ich ihn, wobei ich mich im Zaubertränkeraum umsehe. Durch die dunstigen Schwaden, die heute das Klassenzimmer erfüllen kann ich gerade so Alecto Carrows gedrungene Gestalt aus machen. Prüfend sehe ich James an und erkenne, wie es in seinem Kopf arbeitet. Ich werfe etwas von dem getrocknetem, braunem Pulver in unseren gemächlich blubbernden Kessel: "James, versprich mir, dass du jetzt nichts blödes machst"

Nicht einmal der Anflug eines Grinsens huscht über sein Gesicht: "Ich doch nicht", sagt er dann bevor er unnötig heftig auf ein längliches, grünes Etwas einhackt, dass laut Rezept mal eine Wurzel war.

"Also hat Hanna nichts mit der ganzen Sache zu tun?", fragt James einige Minuten später und sieht zu Hanna, die einige Tisch weiter vorne zusammen mit Liv misstrauisch ihren Kessel begutachtet, aus dem gelbe Blasen quellen.

Ich ziehe skeptische eine Augenbraue hoch: "Hast du was anderes erwartet?"

Ich muss wohl ziemlich bösartig aussehen, denn James hebt die Hände und schüttelt den Kopf: "Nein, nein, okay ich war mir nicht sicher "

Ein paar Sorgenfalten bilden sich auf meiner Stirn: "In wie fern? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Hanna sowas tun könnte?!", fahre ich ihn dann an.

"Eher hätte ich das von dir und den anderen erwartet", füge ich dann hinzu, was wieder rum James ziemlich skeptisch gucken lässt.

"Als schief gelaufener Streich", erkläre ich dann.

James Blick wird kein bisschen weicher: "Keiner unserer Streiche läuft je so aus dem Ruder"

Ich ziehe die zweite Augenbraue hoch, lasse es aber darauf beruhen. Einen sinnlosen Streit vom Zaun zu brechen, ist das letzte worauf ich gerade Lust habe.

"Also was machen wir jetzt?", fragt James dann wenige Sekunden später, in denen er weiter energisch auf die Wurzel einhackt.

Ich zucke die Schultern: "Das Problem ist, dass wir Beweise brauchen oder so was wie eine Art Geständnis und wir können ja kaum zu diesen Leuten hingehen und ihnen sagen, sie sollen ein umfassendes Geständnis ablegen"

James hält im Hacken auf die Wurzel Inne und schiebt sich die Brille etwas höher auf die Nase.

"Also theoretisch-", setzt er an.

Ich blicke ihn böse an: "Vergiss es, hier wird niemand verletzt"

Auch wenn es Alecto ist, setze ich in Gedanken hinzu, spreche es aber nicht aus. James schiebt die nun winzigen Fragmente der Wurzel in unseren Kessel: "Jona, du bist so ein widerlicher Gutmensch", murmelt er und spritz sich etwas von unserem Schlafelexier auf den Umhang. Er flucht und versucht es aus dem dunklem Stoff zu reiben. Ich grinse müde, lege meine Zauberstabspitze auf den Fleck und lasse ihn verschwinden.

"Lieber Gutmensch als Arschloch", entgegne ich und lege meinen Zauberstab wieder neben den Kessel.

James schmunzelt: "Ja aber als Arschloch-", er vollendet den Satz nicht.

"Ja? Als Arschloch?", frage ich. Doch James bleibt mir eine Antwort schuldig. Er starrt auf einen Punkt über meiner rechten Schulter. Etwa in die Ecke in der der Großteil der Slytherins sitzt.

"Was ist?", frage ich und bewege dabei kaum die Lippen. Doch dann höre ich was los ist. Ich ertappe mich dabei, wie ich die Augen verdrehe. Muss das denn immer so weiter gehen?

"Du warst es doch du Sabberhexe!", Alectos bezauberndes Stimmchen, ist im ganzen Kerker zu hören. James und ich wechseln einen Blick als Bellatrix irgendetwas, höchstwahrscheinlich beleidigendes erwidert.

Jona  (HP Fan-Fiction / Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt