Chlorgas (1/2)

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Durch ein klirren gefolgt von einem fluchen wurde Philipp wach. Zu erst erschrak er, denn er wohnte ja eigentlich alleine, doch dann fiel ihm ein, dass Thomas bei ihm geschlafen hatte, da dieser am Tag zu vor auf einem Geburtstag gewesen war und mitten in der Nacht betrunken bei Philipp vor der Tür gestanden hatte.

Etwas genervt von dem jüngeren stand Philipp auf und betrat die Küche. ,,Äh guten Morgen Philipp.", begrüßte Thomas ihn. ,,Was hast du heute wieder kaputt gemacht?", fragte Philipp ohne auf die Begrüßung einzugehen. ,,Nichts, dass war nur ein Messer.", antwortete Thomas. Philipp schaute ihn tadelnd an und sagte: ,,Pass bitte auf dich auf. Ach falls du eine Tablette gegen dein Kater brauchst im Wandschrank im Bad sind welche." ,,Danke, aber mir geht es gut, so viel hab ich nun auch wieder nicht getrunken.", meinte Thomas und grinste. Philipp schüttelte den Kopf und ging in sein Zimmer um sich anzuziehen.  

Als die beiden Sanitäter beide angezogen waren machten sie sich auf den Weg zur Arbeit. Sie waren etwas zu spät, da Thomas nicht wusste wo er sein Handy hingelegt hatte und die beiden 20 Minuten danach suchten, bis Philipp es im Kühlschrank gefunden hatte. Er gab es Thomas mit den Worten: ,,Nein, so viel scheinst du echt nicht getrunken zu haben." 

Mit einer Verspätung von 10 Minuten kamen sie auf der Wache an. Nach einer kurzen Entschuldigung bei ihrem Chef - der das nicht so schlimm fand- gingen sie sich schnell umziehen, dann setzten sie sich zu ihren Kollegen. ,,Ihr seid zu spät.", meinte Oli grinsend. ,,Ach echt, ich weiß gar nicht warum.", meinte Philipp und schaute seinen besten Freund an. Dieser grinste nur und ging in die Küche, wo er sich einen Redbull aus dem Kühlschrank nahm. 

Doch bevor er es öffnen konnte ging sein Melder. Genervt stellte er die Dose zurück in den Kühlschrank und lief gemeinsam mit Philipp zum Rettungswagen. ,,Gestürzte Person im Schwimmbad, wetten das war wieder so ein Volltrottel, der die Mädels beeindrucken wollte.", murmelte Thomas und Philipp konnte sich sein Lachen nicht verkneifen. ,,Was?", fragte Thomas genervt und sah seinen besten Freund an. ,,Nichts, aber ich finde es lustig was für gute Laune du heute hast.", sagte Philipp grinsend.

Er lenkte den Rettungswagen auf den Parkplatz des Schwimmbads und hielt direkt vor der Tür an. Philipp war der erste der ausgestiegen war und Thoma folgte ihm.

,,Hallo, Rettungsdienst wir wurden gerufen.", rief Thomas und eine blonde Frau kam auf die beiden Sanitäter zu. ,,Wie Rettungsdienst, davon weiß ich ja gar nichts." , sagte sie verwirrt. ,,Ja der Patient ist wohl gestürzt und der Bademeister ist nicht  auffindbar. ", sagte Thomas. ,,Hmm, dass ist komisch, aber kommen Sie erstmal mit wir sollten schauen, dass der verletzte versorgt wird.", meinte die junge Frau und gemeinsam liefen sie durch das Schwimmbad.

Erst nach langem suchen fanden sie ihren Patient, der in der Umkleide auf dem Boden saß. Sofort sah Thomas den blauen Fuß und ihm war klar, dass da was kaputt gegangen sein muss. ,,Hallo, was ist denn passiert?", fragte der jüngere. ,,Ich bin ausgerutscht,  ich wollte die Mädels beeindrucken.", antwortete der Herr und Thomas sah Philipp triumphierend an, der nur mit den Schultern zuckte. ,,Okay, wo haben Sie Schmerzen?", fragte Thomas weiter. ,,Am Fuß, dass sieht man doch." ,,Okay , tut ihnen der Kopf weh? Sind sie darauf gefallen?", während Thomas das fragte tastete er den Kopf nach Verletzungen ab, als plötzlich seine Hand festgehalten wurde. ,,Ich hab nur am Fuß schmerzen, jetzt kümmern sie sich endlich um den oder soll ich ihre Arbeit übernehmen." Thomas fand es überhaupt nicht gut, dass der Patient ihn festhielt,  doch dieser war stärker als er selber weswegen er sich nicht einfach losreißen konnte. ,,Ich schlage vor sie lassen jetzt erstmal meinen Kollegen los und dann kümmern wir uns wieder um Ihren Fuß.", schrit Philipp ein. Sein Ton erlaubte keine wiederrede und schon wurde Thomas losgelassen,  der seinen besten Freund dankbar anschaute.

Als sie gerade dabei waren die Fuß zu verbinden, kam eine junge Frau rein, die Thomas schon im vorbei laufen gesehen hatte. ,,Kommen Sie bitte schnell, der Freund meiner Schwester ist Bewusstlos im Wasser.", rief sie aufgebracht. ,,Ich gehe mit.", sagte Thomas zu Philipp und lief der junge Frau nach.

,,Wieso hilft denn keiner?", fragte Thomas sauer,  während er seine Schuhe auszog und ins Wasser sprang. ,,Holen Sie meinen Kollegen!", rief Thomas der Dame zu, die sofort wieder in der Umkleide verschwunden war. Thomas musste seine ganze Kraft aufbringen um den jungen Mann über Wasser zu halten.

Als Philipp sah, dass Thomas Kräfte langsam verschwanden, zog er sich sofort seine Schuhe aus, schnappte sich das Spineboard und legte dieses aufs Wasser. Thomas hatte es geschafft den Bewusstlosen an die Treppe zu bringen und gemeinsam legten sie den verletzten auf das Spineboard,  dann zogen sie ihn aus dem Wasser. ,,Haben Sie was zu trinken für meinen Kollegen?", wand sich Philipp an die Mitarbeiterin,  als er sah, dass Thomas total fertig war. Diese nickte und verschwand.

Thomas musste tief durchatmen,  die ganze Aktion hatte einiges an Kraft gekostet,  weswegen er sich erstmal hinsetzen musste. Es tat ihm leid, dass er Philipp in dem Augenblick nicht helfen konnte, doch dieser schien das zu verstehen. ,,Hier trinken Sie was.", die Mitarbeiterin des Schwimmbads gab ihm lächelnd eine Cola. Dankend nahm der junge Sanitäter diese an und trank sie aus. ,,Was bekommen Sie dafür?", wollte Thomas wissen, als die Dame die Leere Flasche zurück nahm. ,,Gar nichts, sie retten hier Menschenleben,  dass ist ja wohl das mindeste.", sagte die Dame lächelnd und Thomas lächelte zurück.

Als es ihm wieder besser ging hockte er sich zu Philipp und half ihm den verletzten zu versorgen. Im Hintergrund stritten sich die Schwestern und Thomas ging da zwischen. ,,Jetzt beruhigen Sie sich mal, was ist denn los?" ,,Sie behauptet,  dass ich Ihren Freund extra verletzt hätte , aber ich sehe nichts. Meine Augen brennen total." 
,,Du bist doch einfach nur eifersüchtig!" Nachdem die junge Dame das ausgesprochen hatte lief ihre Schwester schimpfend davon. Thomas wunderte sich über die Beschwerden,  denn auch er hatte gereizte Augen, als ihm was auffiel. ,,Okay, alle verlassen auf der stelle das Schwimmbad! Ziehen sie sich schnell was an und dann raus hier.", rief der junge Sanitäter und schon kam leben in die Besucher. ,,Thomas was wird das?", fragte Philipp verwirrt. ,,chlorgas austritt.", antwortete dieser nur.

Philipp Und Thomas OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt