Toxic

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Thomas klingelte und schon wurde die Tür geöffnet. ,,Hallo, der Rettungsdienst. Haben Sie uns gerufen?", wollte er von der Frau wissen, die ihnen die Tür geöffnet hatte. ,,Ja, meine Mutter ist zusammengebrochen. Sie ist zwar ansprechbar, aber es geht ihr gar nicht gut.", antwortete die aufgelöste Frau. ,,In Ordnung, dann bringen Sie uns mal zu Ihrer Mutter.",meinte Thomas und lächelte sanft.

Sie folgten der aufgelösten Tochter ins Badezimmer, wo sie die ältere Dame auf dem Boden vorfanden. Es roch stark nach erbrochenem und Thomas konnte auf den ersten Blick sagen, dass die Frau dehydriert war. Philipp schien dies auch zu merken, denn er sagte: ,,Okay, wir legen einen Zugang und geben ihr erst mal Flüssigkeit." ,,Wissen Sie, wie oft sich ihre Mutter erbrochen hat?", wollte Thomas von der jüngeren der beiden Frauen wissen. ,,Ich habe nicht mitgezählt, aber vier fünf mal waren es heute sicher schon. Sie hat sich aber auch gestern schon mehrfach übergeben.", antwortete die Angesprochene. ,,Verstehe."

Thomas wandte sich wieder Philipp und der Patientin zu, die sein Kollege in der zwischen Zeit an den Monitor angeschlossen hatte und gerade  dabei war einen Zugang zu legen. ,,Du kennst schon mal die Infusion raus holen.", meinte Philipp und Thomas nickte.

Während sie die ältere Dame versorgten fiel Thomas ein Ausschlag an ihrem Decolte auf. ,,Hey Philipp, schau dir mal den Ausschlag an.", meinte er und schob das Amulett etwas zur Seite.  ,,Das könnte eine allergische Reaktion sein.", sagte Philipp und wandte sich dann an die Tochter: ,,Wissen Sie woraus das Amulett besteht?", wollte er von dieser wissen, doch diese schüttelte nur den Kopf und sagte: ,,Ich weiß nicht mal wo sie das her hat. So etwas ist eigentlich gar nicht ihr Still." ,,Das ist ja jetzt auch erst mal egal, wir sollten das Amulett jedenfalls erst mal aus ziehen.", sagte Thomas und wollte die Kette ausziehen, doch da hielt ihre Patientin seine Hand fest. ,,Nicht, ich brauche das um die bösen Geister von mir fern zu halten." ,,Mama, was redest du denn da? Seid wann glaubst du denn an Geister?"

Thomas schaute verwirrt zu seinem besten Freund, der nur mit den Schultern zuckte. ,,Wir können es ja bei Ihnen liegen lassen, aber Sie sollten es wirklich ausziehen.", Thomas versuchte so einfühlsam zu sein, wie nur möglich, was ihm scheinbar auch gelang, denn die Dame ließ ihn los und nickte, was Thomas als Zeichen nahm die Kette auszuziehen und zur Seite zu legen.

Langsam klarte ihre Patientin immer weiter auf und sie entschieden sich dazu sie ins Wohnzimmer zu  bringen, damit sie sich auf das Sofa setzen konnte, schließlich war der Boden ziemlich kalt und unbequem.

,,Wo ist mein Amulett!?", schrie die Patientin plötzlich, bevor sie völlig histerisch wurde. ,,Das liegt noch im Bad. Beruhigen Sie sich bitte, ich hole es ihnen.", meinte Thomas bevor er das Zimmer verließ und ins Badezimmer zurück ging, um das Amulett  zu holen.

Schnell schnappte er sich da Schmuckstück und ging dann zurück zu seinem Kollegen und ihrer Patientin. ,,Ich lege es hier auf den Tisch.", meinte er und legte die Kette dann auf den Tisch so, dass die Patientin sie gut sehen konnte. ,,Danke.", bedankte sich die ältere Dame und Thomas nickte, als plötzlich eine weitere Frau hinter ihm stand und er total erschrak.

,,Wer sind Sie denn?", wollte Philipp wissen, der sich ebenfalls erschrocken hatte. ,,Ich bin Alexandra. Die Schamanin von Dorothee.", antwortete die blonde Frau. ,,Bitte was?", wollte Thomas verdattert wissen. ,,Ja, ich helfe ihr den Tod ihres Mannes zu verarbeiten.", erklärte sie und Thomas runzelte die Stirn. ,,Doro, wo ist dein Amulett?" ,,Das mussten wir ihr ausziehen, weil sie darauf allergisch reagiert hat.", beantwortet Thomas die Frage. ,,Das geht nicht, sie muss es immer tragen."

Plötzlich fing sein Herz an zu rasen und ihm wurde schummrig. Schnell hielt er sich an der nächsten Person fest, die sich als Philipp entpuppte, der ihn sofort besorgt anschaute.
,,Thomy, was ist los?", wollte er wissen und griff seinem besten Freund unter den Arm, um ihn fest zuhalten. ,,Mir geht es nicht gut. Mir ist schlecht.", murmelte Thomas und schon musste er sich übergeben.

,,Okay, setz dich hin, ich schau mir deine Werte an.", entschied Philipp, als Thomas aufgehört hatte zu brechen. Thomas setzte sich und ließ Philipp einfach machen, denn ihm war klar, dass sein bester Freund wusste, was er tat und er vertraute ihm. ,,Dein Puls ist etwas hoch. Du hast genau die gleichen Symptome wie unsere Patientin." Thomas nickte nur, denn genau das war ihm auch schon aufgefallen.

Philipp stand auf und schaute die beiden Frauen an, die um sie herum standen. ,,Ich will wissen, was hier los ist! Meinem Kollegen geht es auf einmal genauso schlecht, wie ihrer Mutter beziehungsweise ihrer Patientin. Irgendwas stimmt doch hier nicht." ,,Das Amulett. Nur meine Mutter und ihr Kollege haben es angefasst.", meinte die Tochter und Philipp dachte nach. Sie hatte Recht nur Thomas und ihre Patientin hatten das Schmuckstück angefasst und nun ging es beiden schlecht. Sein Blick ging also zu dieser kuriosen Schamanin, die plötzlich ziemlich aufgeregt wirkte. ,,Man sie hätten das niemals anfassen dürfen. Da ist E605 drin damit konnte ich Doro helfen.", rief sie und Philipp schaute sie geschockt an. ,,Sie wissen, dass E605 hochgiftig und potentielle tödlich ist. Genau deswegen ist es in Deutschland ja auch verboten. Das Mittel geht sogar durch unsere Handschuhe durch, was heißt das mein Kollege jetzt Vergiftet ist.", regte sich Philipp auf, während er nach seinem Funkgerät griff, um Verstärkung anzufordern.

Thomas ließ sich von seinem besten Freund in den Rettungswagen bringen. Die erste Patientin hatten sie an ihre Kollegen übergeben , denn schließlich musste der junge Sanitäter nun selber behandelt werden. 

,,Setz dich.", befahl der ältere und deutete dann auf sie Trage. Thomas setzte sich und Philipp stellte die Rückenlehne etwas höher, damit er sich anlehnen konnte.

,,Wir machen jetzt folgendes. Ich checke deine Werte und wenn sie okay sind fahren wir direkt los, ansonsten fordere ich ein Notarzt an."
Thomas nickte einfach nur. Er vertraute Philipp und er wusste, dass sein bester Freund wusste, was er tat.

,,Philipp mir ist schlecht.", meinte der jüngere und sofort gab ihm Philipp einen Spuckbeutel. Keine Sekunde zu früh, denn schon musste sich der Junge Sanitäter übergeben. 

,,Deine Werte sind okay, ich denke wir fahren jetzt direkt in die Klinik. Ich lasse das Fenster zum Fahrerraum offen, dann kannst du bescheid geben, wenn was ist.", meinte Philipp und Thomas nickte.

An sich ging es ihm gar nicht so schlecht. Ihm war einfach nur schlecht und sein Kopf dröhnte, als hätte er einen heftigen Kater, doch ansonsten ging es ihm gut.

Die Fahrt zum Krankenhaus verlief ohne einen zwischen Fall und als sie dort ankamen wurde Thomas sofort untersucht.

Natürlich blieb Philipp bei ihm, denn er würde Thomas in so einer Situation niemals alleine lassen.

,,Du scheinst nur eine leichte Vergiftung zu haben. Die Übelkeit und Kopfschmerzen werden noch etwas andauern, aber du kannst nachhause. Ruh dich etwas aus und dann sollte es dir bald besser gehen.", meinte Oli, der heute in der Klinik Dienst hatte.
,,Okay, danke Oli.", meinte Thomas und stand auf. Auch Philipp bedankt sich , bevor die beiden zur Wache fuhren, um sich umzuziehen, denn schließlich musste Thomas nachhause und die Schicht war sowieso beendet.

Als sie eine halbe Stunde später zuhause ankamen ging Thomas sofort in sein Zimmer, um sich hinzulegen. Philipp folgte ihm mit einem Eimer und etwas zu trinken und sagte: ,,Wenn was ist, dann ruf mich, ich bin für dich da."  ,,Danke, aber ich brauche nichts. Ich will einfach nur schlafen.", meinte Thomss und schloss die Augen. ,,In Ordnung. Schlaf gut Thomy.", sagte Philipp, dann Strich er Thomas durch die Haare und verließ dessen Zimmer.

Philipp Und Thomas OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt