Lost in the dark

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Dunkelheit, man konnte sie so oder so interpretieren... Entweder als was gutes oder als was schlechtes. Doch Thomas fand sie im Augenblick scheiße. Er hatte Spätdienst und das im Winter, wo es früh dunkel war. Jacky, Philipp, Alex und er waren gerade von einem Einsatz gekommen und Thomas war durchgefroren. Ihm war so kalt, dass er schon zitterte und Alex sie erstmal noch nicht freigemeldet hatte. ,,Trink eine heiße Schokolade oder ein Tee, sonst wirst du mir nachher noch krank.", meinte Jacky grinsend. ,,Blöde Kuh, als ob dir nicht kalt wäre. Ich erinnere nur, dass ich dir im RTW meine Jacke gegeben habe, weil du so gezittert hast.", meinte Thomas und grinste, während er sich eine heiße Schokolade machte. ,,Ist ja gut, ich wollte dich nur etwas ärgern.", meinte Jacky und verließ die kleine Küche.

Philipp setzte sich neben Thomas auf das Sofa. Sie alle hatten sich wieder aufgewärmt und warteten auf den nächsten Einsatz. Seid zwei Stunden hatten sie keinen Einsatz mehr, was alle freute, denn mal Real Talk, keiner wollte bei so einem Wetter raus.

,,Einsatz...", sagte Thomas, als plötzlich sein Melder ging. ,,Und ab geht die Post.", meinte Alex. Sie waren als Unterstützung angefordert wurden, da wohl mehrere Personen in einer alten Ruine vermisst wurden. ,,Toll, wieso bekommen wir immer diese beschissenen Einsätze?", fragte Jacky. ,,Der Teufel ist wohl zu weit weg um uns zu erreichen.", scherzte Thomas und fuhr dem NEF nach. ,,Du nimmst mich auch echt nicht ernst.", murmelte Jacky beleidigt. ,,Hey, was ist denn los, sonst bist du doch nicht so?", fragte Thomas und schaute Jacky an. ,,Nichts, alles ist gut.", sagte die junge Sanitäterin und Thomas beließ es dabei. Trotzdem wurde er dass Gefühl nicht los, dass seine beste Freundin irgendwas belastete, nur wusste er einfach nicht was. Er hatte das Gefühl, dass es was mit dem Einsatz zu tun hatte. Er nahm sich vor einfach mal Philipp zu fragen, er war schon länger dabei und kannte Jacky deshalb besser.

Nach einigen Minuten hatten sie die Ruine erreicht. ,,Die ist ja riesig...", stellte Philipp fest. ,,Ach echt.... Jetzt frag ich mich wie wir da überhaupt wen finden sollen.", meinte Alex. ,,Gar nicht...", murmelte Thomas. ,,Da sind die anderen.", sagte Jacky und zeigte zum Eingang der Ruine. ,,Stopp, Helme mit nehmen.", rief Alex, als die anderen schon los wollten. Also drehten sich alle nochmal um und holten ihre Helme.

,,Also, wir haben keine Ahnung wer angerufen hat, aber uns wurde gemeldet, dass mindestens drei Personen in dieser Ruine vermisst werden. Aufgrund eines anderen Großeinsatzes sind wir allerdings auf uns allein gestellt.", erklärte Phil. ,,Gut, dann sollten wir uns aufteilen. Franco, Flo, Marion und du gehen nach unten und wir nach oben.", schlug Alex vor. ,,So machen wir das, wenn was ist funkt einfach.", meinte Phil und ging mit seinem Team nach unten.

,,Ach du scheiße ist das brüchig hier.", murmelte Philipp und zog Thomas zu sich. ,,Pass auf da ist alles löchrig." ,,Danke für die Warnung.", meinte Thomas und lächelte leicht, ehe sie weiter gingen. ,,Meine Güte hier kann man sich schnell verlaufen. Bleibt zusammen und lauft hintereinander, ich will nicht, dass jemand durch die Löcher nach unten stürzt.", sagte Alex. ,,Du Philipp, ich hab das Gefühl Jacky verhält sich anders, seid wir diesen Einsatz bekommen haben.", meinte Thomas. ,,Das kann sein.", sagte Philipp nur. ,,Ich frag mich, was mit ihr los ist." ,,Wir hatten vor etwa zwei Jahren einen Einsatz. Es war auch in einer Ruine. Damals hat sich ihr Freund, der auch Sanitäter war so schwer verletzt, dass er gestorben ist. Seid dem hat Jacky große Angst vor Ruinen.", erzählte Philipp leise. ,,Das hat sie mir nie erzählt.", meinte Thomas und schaute traurig zu seiner besten Freundin. ,,Sie redet nicht gern darüber. Außerdem will sie dich mit solchen dingen nicht belasten, dafür hat sie dich zu gerne.", sagte Philipp und lächelte.

Seid stunden liefen Phil, Franco, Flo und Marion schon durch die Ruine. Sie hatten sich auf den Weg nah draußen gemacht, da sie nichts gefunden hatten und sich im nachhinein rausstellte, dass sie zur falschen ,,Adresse" geschickt wurden sind. Bisher hatten sie nicht von Alex und seinem Team gehört, was Phil etwas besorgt werden ließ. Er war so in Gedanken, dass er plötzlich gegen eine Person rannte. ,,Alex! Wo sind die anderen?", fragte Phil. ,,Keine Ahnung, sie waren auf einmal verschwunden.", antwortete der Notarzt. ,,Na ganz toll. Franco funk sie bitte mal an.", meinte Phil. ,,Musst aber den RTW anfunken, unser Funk habe ich.", sagte Alex und gemeinsam verließen sie die Ruine.

,,Scheiße, wo sind wir?", fragte Jacky ängstlich. ,,Keine Ahnung...", murmelte Thomas. ,,Ganz ruhig Leute, wir finden hier wieder raus.", sagte Philipp ruhig. ,,Ich....." Der Satz ging durch einen lauten schrei und einen Aufprall unter. ,,Thomas!", schrie Philipp geschockt.

Der Boden unter Thomas Füßen war einfach eingestürzt und nun lag der junge Sanitäter ein Stockwerk weiter unten. ,,Thomas, hey rede mit mir.", rief Philip und Jacky schaute panisch nach unten. ,,Fuck...", fluchte Thomas, doch für Philipp war das ein gutes Zeichen, denn das Bedeutete, dass Thomas bei Bewusstsein war. ,, Bleib wo du bist, wir versuchen zu dir zu kommen.", rief Philipp und Thomas nickte. ,, Wenn wir vorsichtig sind kommen wir da runter.", sagte Jacky und zeigte auf eins der Löcher. ,,Wir könnten an der Backsteinwand runter klettern, was aber relativ gefährlich ist.", beendete die junge Sanitäterin ihre Überlegung. ,,Das ist mir gerade relativ egal, ich will wissen, was mit Thomas ist.", meinte Philipp und schaute Jacky eindringlich an.

Als die beiden sicher unten angekommen waren, lief Philipp sofort zu seinem besten Freund um zuschauen, wie es ihm ging. ,,Thomas, alles okay?", fragte Philipp und hockte sich besorgt zu seinem besten Freund. ,,Ja, mir tut nur meine Schulter so weh.", antwortete Thomas. ,,Sonst noch was?", fragte Philipp noch immer besorgt. Doch Thomas schüttelte den Kopf und sagte: ,,Wir sollten hier trotzdem schnell raus, es ist scheiße kalt hier drin." ,,Da stimme ich Thomas zu. Es sind minus grade draußen und wir haben seid stunden nichts mehr gegessen.", stimme Jacky dem blonden zu. ,,Wir können aber nicht einfach durch die Ruine irren, nachher verlaufen wir uns noch mehr. Wer hat das Funkgerät?", fragen schaute Philipp seine Freunde an. ,,Ich hatte es, aber es ist beim Sturz kaputt gegangen.", sagte Thomas zerknirscht. ,,Okay, dann bleiben wir hier. Die anderen werden uns sicher finden.", meinte Philipp und setzte den Notfallrucksack ab. ,,Wir kümmern uns jetzt erstmal um dich. Auf einer Skala von eins bis zehn, wie stark sind die Schmerzen?" ,,So sieben oder acht.", antwortete Thomas seinem besten Freund. ,,Dann gebe ich dir etwas Schmerzmittel.", meinte der Notfallsanitäter und öffnete den Rucksack. ,,Jacky pack mal bitte eine Decke aus.", bat Philipp Jacky, während er Thomas einen Zugang legte.

Franco, Flo, Phil, Marion und Alex versuchten immer wieder ihre verschwundenen Kollegen zu kontaktieren, doch die einzige Antwort, die sie bekamen war ein Rauschen. ,,Okay, wir gehen die drei jetzt suchen. Das ist kein gutes Zeichen, dass sie nicht Antworten. Flo nimm bitte die Trage mit, wir sollten dadurch kommen, aber zur Sicherheit nehmen wir auch noch das Spineboard mit.", sagte Phil und Flo nickte. ,,Okay, wir können.", sagte Flo, nachdem er die Trage und das Spineboard geholt hatte. ,,Setzt die Helme auf und bleibt zusammen. Drei verschwundene Kollegen reichen mir wirklich.", sagte Alex streng und dann betraten die fünf die Ruine ein zweites mal.

In eine Decke gehüllt saß Thomas auf dem Boden, er hatte sich an eine Wand gelehnt und schien trotz des Medikamentes schmerzen zu haben. ,,Und du bist wirklich nicht auf den Rücken gefallen?", fragte Philipp. ,,Nein, nicht auf den Rücken und auch nicht auf den Kopf.", antwortete Thomas erschöpft. Der junge Sanitäter zitterte durch die kälte, doch Jacky reagierte sofort und legte ihm noch eine zweite Decke über. Dankend lächelte Thomas sie an und auch Philipp lächelte leicht.

,,Jacky, Thomas, Philipp.", leise drangen die Rufe ihrer Kollegen durch die Mauern und Philipp schaute hoch. ,,Hier sind wir!", schrie er und lief etwas in die Richtung , wo die Stimmen her gekommen waren. ,,Hey, da bist du ja. Wo sind die anderen?", fragte Alex. ,,Hinter der Ecke, Thomas ist abgestürzt, ich denke sein Schlüsselbein ist gebrochen, aber er ist nicht auf den Rücken oder auf den Kopf gefallen.", sagte Philipp und führte seine Kollegen zu den anderen.

Nachdem Phil Thomas kurz behandelt hatte legte sich der total durchgefrorene Sanitäter auf die Trage. Phil stellte die Lehne so, dass er halbwegs aufrecht saß und legte dann eine weitere Decke über den jüngeren. ,,So, ab in den RTW.", sagte Alex und gemeinsam machen sie sich auf den Weg zum RTW.

Im Krankenhaus angekommen wurde Thomas sofort untersucht, während Jacky und Philipp -dessen Schicht sowieso zu ende war- im Wartebereich warteten. Nach einer Stunde kam Charlotte zu ihnen und sagte: ,,Er bleibt eine Nacht hier, aber nur zur Sicherheit. Sein Schlüsselbein ist gebrochen, aber ansonsten hat er nichts. Thomas hatte wirklich mehr als einen Schutzengel.", sagte die junge Ärztin und Philipp und Jacky lächelten erleichtert.

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Wunsch von lunasamylove sorry, dass es so lange gedauert hat.

Philipp Und Thomas OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt