Kapitel 33.

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Nervös saß James nun seit einer halben Stunde im Zimmer und fragte sich, was sie gerade besprechen. Wird ihn Emma verraten? Oder hat sie die Bedrohung ernst genommen? Das hoffte er zumindest, sonst wäre das ihr Ende gewesen und sie hätte kein Sonnenlicht mehr gesehen. Doch schnell schüttelte er den Kopf und atmete einmal tief durch. Er musste aufhören gleich aggressiv zu denken. Es ist normal, wenn sie versuchte zu laufen. Schließlich war er am Anfang nicht der netteste und vielleicht ist er das auch jetzt nicht, aber er gab sein Bestes und er hatte das Gefühl, sie wird sich bald an alles gewöhnen und freiwillig hier leben wollen. Er hatte auch schon eine Idee, was sie heute machen werden. Aber dafür musste er Logan anrufen, um kurz auf Emma aufzupassen.
Als er darüber nachdachte, wie schön es heute sein wird, hörte er wie die Haustür zugeknallt wurde. Schnell ging er nach unten und grinste innerlich, als er sah, dass Emma noch auf dem Sofa saß. Braves Mädchen.

Er legte sein Arm auf ihre Schulter und bemerkte, dass ihre Augen rot waren. Anscheinend hat sie geweint und das fand er auch gut so. Das hieß, sie hat wirklich geredet. Er schlug langsam zweimal auf ihre Wange und sagte: „Und wie war es?" Anstatt ihm zu danken oder sagen, dass es gut lief, stand sie auf und sagte: „Lass mich in Ruhe." Ihre Stimme klang genervt und traurig zugleich. Kein Wunder, wenn ihre Mutter vor ein paar Monate starb. Er verkraftete es auch nicht, als seine Mutter ihn und Henry verließ. Also musste er sein Bestes geben, um Emma wieder glücklich zu machen. Oder zumindest die wilde Emma, die sich am Anfang noch wehrte. Jetzt ist sie nur noch innerlich tot.

Emma lag nun im Bett und dachte über die Wörter von Dr. Colin nach. „Und wenn Sie versuchen ihn eine Chance zu geben? Vielleicht wird ja danach alles etwas besser.", sagte er und wusste einfach nicht, was er vorhin sagte. Anscheinend hatte er wirklich keine Ahnung gehabt, wer James ist, oder was er ihr alles angetan hat. Aber er hatte auch etwas recht. Sie musste irgendwie versuchen ihn zu lieben oder zumindest so tun, wenn sie hier endlich rauskommen will. Während sie darüber nachdachte, was sie machen könnte, nahm sie ihr Tagebuch in die Hand und begann wieder zu schreiben.
»Ich glaube, ich werde James eine Chance geben. Ja, er hat meine Freundin getötet und er weiß nicht, dass meine Mutter noch lebt, aber wenn ich weiter mit Hass leben muss, kann ich mir gleich das Messer in den Bauch stechen. Ich muss es zumindest versuchen, auch wenn ich wahrscheinlich Sex mit ihm haben muss. Aber, wenn das der einzige Weg ist, dann mache ich es."

„Kannst du ein Sprung kommen? Ich hab heute was Besonderes vor und will nicht das sie alleine bleibt.", sagte James und wackelte nervös mit seinem Fuß. Logan atmete genervt aus und fragte sich, wann er den Job als Babysitter annahm. Doch er war sein bester Freund und er konnte nicht anders. Schließlich ging es auch, um Emma und er wollte wissen, wie es ihr geht. „Ich werde mich auf den Weg machen.", sagte Logan und zog dabei die Jacke an. Während er zu James fuhr, fragte er sich, was er so besonders vorhatte? Es hörte sich wichtig an und er begann etwas nervös zu sein, obwohl er das Recht nicht hatte. Er beschloss sich, nicht viel einzumischen, aber er konnte seine Fragen nicht zurückhalten, sobald es um Emma ging...

Gerade als Logan anklopfen wollte, öffnete ihn James schon die Tür. „Schnell wie immer. Komm rein.", sagte James und verpasste ihm einen leichten Schlag auf den Arm. Logan betritt nun das Haus und schon dachte er nach Emma. „Und sagst du mir, was du heute vorhast?", fragte Logan neugierig und lehnte sich dabei leicht gegen die Wand. James nahm schnell seine Schlüssel in die Hand und band seine Schnürsenkel fest zusammen. Er ging Richtung Tür und bevor er es schließen konnte, drehte er sich noch kurz um und sagte: „Das wirst du dann sehen." James verließ lächelnd das Haus, wobei sich Logan jetzt mehr Sorgen um Emma machte. Wo steckte sie eigentlich? Schnell machte er sich auch auf die Suche nach ihr, wobei er sich wie ein kleines Kind freute. Er musste auch nicht lange suchen, denn schon hörte er die Dusche laufen. Tat sie eigentlich nichts außer zu duschen und schreiben? Er stand jetzt vor das Badezimmer und legte seine Hand auf die Schnalle, wobei er sich fragte, was er da gerade eigentlich tat? Natürlich war sie zu. Er wünschte sich, die Tür wäre offen gewesen und sie sitzt und würde auf ihn warten aber er musste akzeptieren das sie ihm nicht gehörte.

Ungewollte LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt