Kapitel 13.

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„Komm doch her, du Blödmann und zeig dich!", rief James lächelnd, während dieser junger Mann die riesengroßen Treppen herunterging und James nun stark umarmte. „Ach wie lange habe ich dich nicht gesehen.", sagte James und entfernte sich breit grinsend aus der Umarmung. Dieser Mann sah nun Emma an. „Du musst bestimmt Emma sein.", sagte er und streckte seine Arme aus, um sie zu umarmen. Doch sie ging ein paar Schritte zurück und sah ihn angeekelt an. „Fass mich nicht an.", sagte sie etwas zickig und das brachte James und ihn mehr zum Grinsen. „Tut mir leid, Logan. Sie mag es nicht so neue Menschen kennenzulernen.", sagte James, während er Emma näher kam und seine Hand auf ihren Rücken legte. „Na kommt. Ich zeige euch, wo ihr schlafen wird.", sagte dieser sogenannte Logan und begleitete die beiden nach oben zur Zimmertür, die sich im zweiten Stock befand. Eigentlich war es egal, wo sie schlafen werden, denn hier waren sieben Zimmern, drei Badezimmern und bei jedem Stock gab es ein Wohnzimmer. Und die Küche war so riesengroß, fast wie das ganze Haus von ihr. Sie kamen vor einer schwarzen Tür an und Logan öffnete sie. Beide gingen rein und wie auch nichts anders zu erwarten, war das Schlafzimmer ebenfalls ein Traum. Würde Emma nicht bei so einem Zustand sein, hätte es ihr sowas von gefallen hier zu leben. „Du weißt nicht, wie dankbar ich dir bin. Ich verspreche es dir, wir werden sofor-", bedankte sich James, denn anscheinend gehörte das ganze hier Logan.

„Ich sagte dir schon, du kannst so lange hier bleiben, wie du willst.", sagte Logan und warf ihm dabei lächelnd die Schlüssel in die Hand. Mit einer erneuerten Umarmung verabschiedete sich Logan von James und verließ danach das Zimmer. Er ließ die beiden nun endlich allein. Emma stand vor dem riesengroßen Fenster und betrachte die leuchtende Häuser. Sie war so abgelenkt, dass sie nicht bemerkte, wie Logan schon ging und James näher kam. Plötzlich spürte sie, wie seine warmen Hände ihre Taille anfassten. Sie drehte sich langsame um und versuchte ihn zu schubsen. „Hör auf, bitte.", sagte sie leiser, während sie es weiterhin versuchte, sich aus seiner Umarmung zu befreien, aber wie immer verlor sie am Ende. „Na schon. Du bleibst hier, bis ich dir etwas anderes sage.", sagte er plötzlich streng und bevor sie nur blinzeln konnte, verließ er schon das Zimmer. Manchmal fragte sie sich wirklich, ob er seine Tage bekommt? In der Sekunde ist er nett, in der nächsten ist er plötzlich wütend. Aber nun saß Emma auf dem großen Himmelbett und dachte Stunden lang nach, wie sie eigentlich so dumm sein konnte, um mit ihm freiwillig zu kommen. Eher unfreiwillig. Sie hatte ja keine andere Wahl. Es ging doch um Henry. Doch sie musste es wegen Henry tun. Und James sagte ja, dass er sie liebt und wenn man jemand liebt, verletzt man denjenigen nicht, oder?...

Emma verbrachte nun gefühlte Stunden im Zimmer und als sie gerade versucht hat die Augen zu schließen, hörte sie wie etwas kaputtging. Verwirrt stand sie auf und verließ das Zimmer, obwohl ihr James das deutlich verboten hat. Und sie wusste, dass sie Ärger bekommen wird, wenn er sie erwischt. Aber sie ignorierte den Gedanken und ging langsam die Gänge entlang, bis sie plötzlich gegen James stieß. „Habe ich dir nicht gesagt, du sollst im Zimmer bleiben?", sagte er mit einer etwas nervösen Stimme und legte die Hände zusammen. Moment mal, wieso klang er nervös? Aber als Emma genau hinsah, erkannte sie, dass seine Hände schmutzig waren. Als ob er mit Sand oder Erde gearbeitet hätte. „Wieso bist du so schmutzig?", fragte sie, obwohl sie das Gefühl hatte, dass sie es am Ende bereuen wird gefragt zu haben. „Das willst du nicht wissen und jetzt geh wieder ins Zimmer." Fest nahm er ihre Hand und versuchte sie zurück ins Zimmer zu ziehen, aber sie zog ihre Hand schnell weg und sah ihn wütend an. „Ich will verdammt nochmal wissen, was du gemacht hast.", sagte sie und versuchte sich groß zu machen, was James etwas lustig fand. Wieso fragte sie so dumm, wenn sie wusste, dass er höchstwahrscheinlich etwas Schreckliches machte? „Aber sag nicht, dass ich dich nicht gewarnt habe.", sagte er und ging nach unten und ließ sie allein stehen. Heißt es, dass ihm folgen muss? Anscheinend ja. Also ging sie mit schnellen Schritten hinter James her, bis sie im Keller ankamen.

Er öffnete eine Tür und dabei ertönte ein starkes helles Licht, wobei Emma für einen kurzen Moment die Augen schließen musste. Nachdem sie ein paar Mal geblinzelt hat und sich an das starke Licht gewöhnt hat, versuchte sie etwas zu erkennen. Doch als sie sich umdrehte, wünschte sie sich, sie hätte nie gefragt. Bei diesem Anblick, könnte sie wirklich kotzen, aber sie hielt es mit aller Kraft fest. Stattdessen schrie sie ihre Seele aus dem Leib. Dieser Anblick war viel schlimmer als die Frauen.
Es war ein großer runder Tisch zu sehen und drauf war die tote Mia, die James eigentlich nach Hause bringen sollte, zu sehen.

Doch sie lag stattdessen tot auf diesem Tisch! Dieses mieses Stück Scheiße hat sie tatsächlich angelogen! Aber das war auch ihre Schuld. Wie konnte sie denn so naiv sein und glauben, dass er sie wirklich nach Hause brachte. Ihr rechter Arm lag am Boden, ihr Bein sah nicht so aus, als ob es ihr gehörte, denn es hatte eine etwas dunkle Hautfarbe und es war an ihre Oberschenkel genäht. Daneben war ein kleiner Tisch, wo drauf eine Zange, Hammer und andere Werkzeuge lagen. Sie spürte, wie seine Hand ihre Schulter wieder berührten und ihre Augen trafen sofort auf das große Messer, was am Boden lag. Sofort nahm sie es in die Hand und dreht sich schnell um. „Fass mich nicht an.", sagte sie und begann verrückt zu zittern, wobei es ziemlich schwer war das Messer ordentlich zu halten. „Komm schon leg das hin, sonst wird jemand verle-AH!", schrie James laut, als er seine Hand öffnete, um ihr das Messer wegzunehmen. Doch unerwartet schnitt sie ihn dabei, wobei sie selbst erstaunt war.

Seine Hand begann zu bluten und wenn James was hasste, dann dass er verletzt wird. Denn jede Verletzung, die er bekam, erinnerte ihn an seine schreckliche Kindheit. Er wurde wütend und bevor sie noch etwas machen konnte, schlug er ihr das Messer aus der Hand weg und drückte fest ihre Hände hinters Rücken zusammen, sodass sie schon glaubte, dass sie sich dabei ein Knochen gebrochen hat. „Ich habe dir doch gesagt, dass willst du lieber nicht wissen, aber du wolltest es nicht anders.", sagte er und drückte bei jedem Wort fester zu, worauf sie zum Schreien begann. Sie betete zu Gott, dass die Schmerzen endlich aufhören würden. „Du hast mir versprochen, dass du sie nach Hause bringst.", sagte sie unter Tränen und er ließ sie Gott sei Dank wieder los. „Sie hätte alles kaputt gemacht. Und jetzt will ich kein Wort von dir hören." Er schubste sie nach draußen, worauf sie auf den kalten Boden fiel. Sie griff sich an die schmerzende Stirn und schüttelte noch immer weinend langsam den Kopf. „Abe-" Weiter konnte sie nicht sagen, weil schon packte er sie an den Haaren und zog sie wieder nach oben. Sie konnte spüren, wie jedes einzelne Haar herausgerissen wurde.

James sperrte sie in Zimmer ein und bevor er nach unten ging, hörte er wie sie noch irgendwas herumschrie. Er ging wieder zu Mia, um seine Arbeit weiterzumachen und versuchte die schmerzen, wegen seiner Hand zu ignorieren. Er nahm ein Suppenlöffel in die Hand. „Ich verstehe dieses verdammte Mädchen nicht.", sagte er leiser zu der toten Mia, während er ihr dabei ein Auge entfernte.
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Am ganzen Körper zitternd saß Emma noch immer am Bett und ihr Kopf war kurz davor zu explodieren. Sie weiß nicht, wie viele Stunden schon vergangen sind, doch als sie sich wieder an Mias Anblick erinnerte, nahm sie schnell den Mistkübel, der neben das Bett stand und begann zu kotzen. Als sie damit fertig war, bemerkte sie James, der anscheinend schon lange vor der Tür stand und alles beobachtete. Als sie bemerkte, dass er was sagen wollte, erhob sie ihre Hand und sagte: „Geh dich bitte duschen. Ich will dich nicht so sehen." Außer Atem verkroch sie sich schnell unter der Decke und versuchte mit all die Schmerzen und die schrecklichen Bilder zu schlafen. Währenddessen ging James ins Bad, kümmerte sich endlich um seine Hand, die noch etwas weh tat und ging zurück ins Schlafzimmer.

Ungewollte LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt