Mit Schmerzen lief Emma durch den Wald und sie wusste nicht mehr, wohin sie hingehen konnte. Wieso wohnten denn alle nur so weit weg? Die Sonne strahlte stark und sie bekam nun übelst Durst. Langsam setzte sie sich auf einen großen Stein hin und versuchte wieder ordentlich zu atmen, wobei sie erst jetzt bemerkte, dass ihr rechter Knie etwas blutete. Anscheinend hat sie sich irgendwo gekratzt. Als sie schon glaube, dass sie keinen Ausweg mehr hatte und aufgeben musste, entdeckte sie plötzlich von weitem ein Haus. Schnell lief sie auch dorthin und klopfte, wie verrückt gegen die Tür. Die Tür öffnete sich und ein älterer Mann stand vor ihr. „Bitte, rufen Sie die Polizei.", sagte Emma zitternd und sah ihn mit Tränen in den Augen flehend an. „Um Himmels willen, wie sehen Sie denn aus. Kommen sie schnell rein." Er zog sie langsam ins Haus und zeigte auf die Couch. „Nehmen Sie bitte Platz."
Emma machte es sich gleich bequem und schon kam der Mann mit ein Glas Wasser und eine Decke zurück. Sofort trank sie es leer und gerade als sie sich bedanken wollte, ging er zur Küche zurück und sie hörte, wie er die Polizei anrief. „Es tut mir leid, die Polizei kommt erst in zehn Minuten. Wir sind hier am Ende der Welt.", sagte der Mann, als er aus der Küche kam. Gott sei Dank war hier noch jemand. Sie hätte sich nicht vorstellen können, was passiert wäre, wenn hier keiner wäre und es zu spät war. Jedoch hatte Emma noch nicht das Gefühl, endlich frei zu sein. Denn gerade als der Mann sich hinsetzen wollte, klingelte es an der Haustür. Geschockt sah sie ihn an und als Emma bemerkte, dass er zur Haustür gehen wollte, hielt sie ihn schnell am Arm fest und sah ihn mit weinenden und flehenden Augen an. „Ich bin nicht hier. Bitte, sagen Sie ihn, ich wäre nicht hier." Ängstlich, wie dieser Mann nur in so einer Situation gelandet ist, öffnete er mit zitternden Händen die Haustür und sah den wütenden Blick von James. „Ja?", fragte er und versuchte mit aller Kraft normal zu wirken. „Ahm haben Sie ein Mädchen gesehen? Sie hatte-", sagte James und versuchte Emma zu beschreiben, aber er wurde von dem Mann unterbrochen. „Ja. Es kam ein Mädchen hierher, aber ich ließ sie nicht herein. Sie wissen ja, man kann ja nie wi-" „Ja, ja, wo ist sie jetzt hingegangen?" Der Mann zeigte nach rechts. „Dahin. Könnte ich fra-" Der Mann konnte nicht zu ende sprechen, denn schon lief James davon in der Hoffnung, Emma zu finden und ihr eine Lektion zu erteilen. Der Mann, dessen Namen Emma noch nicht kannte und der ihr Leben rettete, kam wieder ins Wohnzimmer und schweigend saßen beide da, bis die Polizei endlich kam...
Emma lag nun auf das Bett des Krankenhauses, während ihre Mutter ihre Hand festhielt und weinte. Ein paar Minuten später betritten Abigail und Henry besorgt das Zimmer. „Emma.", sagte Henry erleichtert und nahm sie in einer festen Umarmung, worauf sie sofort zum Weinen begann. Meine Güte, wie sie seine Umarmung vermisste. Sie dachte wirklich, sie würde Henry nie wieder sehen. „Es tut mir so leid, Henry.", sagte sie, während er ihren Kopf leicht streichelte. „Alles gut. Ist schon okay.", sagte er und wurde dabei wieder wütend, als er sich daran erinnerte, was James ihm und Emma antat.
Während sich alle umarmten und redeten, betritten zwei Polizisten das Zimmer und befragten Emma.Dieselben Fragen. Immer und immer wieder. „Ab jetzt werden zwei Polizeiautos vor ihrer Haustür wache schieben! Und sie auch bis zur Schule hinfahren.", sagte der eine Polizist zum anderen, der alles in einem Notizblock aufschrieb. Der Mann, der schrieb, nickte leicht und verließ danach das Zimmer, um es zu anscheinend weiterzuleiten. „Wir werden alles tun, um ihn zu kriegen. Das verspreche ich Ihnen.", sagte der Polizist und das ließ Henry wütender werden. Er ging zum Polizist und wollte ihn anscheinend eine verpassen, doch Gott sei Dank kam Abigail dazwischen und hielt ihn noch davon ab, etwas Blödes zu machen. „DAS HÖRTEN WIR SCHON ÖFTERS. ABER IHR KÖNNT VERDAMMT NOCHMAL NICHTS MACHEN!", schrie er ihn außer Wut an. „Wir werden zwei Polizeiautos vor der Haustür stellen. Es wird in der Nacht jemand die Straßen durchsuchen und wir werden den ganzen Wald ebenfalls durchsuchen. Wir geben unser Bestes.", sagte der Polizist, während er Henry warnend ansah und bevor Henry weitere Beleidigungen werfen konnte, verließ der Polizist wieder das Zimmer.
„Wie lange muss ich denn hier bleiben?", fragte Emma, wobei ihre Mutter kurz auf die Uhr sah. „Bald. Der Arzt muss dich nur kurz vorher durchsuchen.", sagte sie, wobei Emma nickte und auf den Arzt wartete. Wenn es eins gibt, dass Emma hasste und Angst einjagte, sind es Krankenhäuser.
Nachdem der Arzt nach gefühlten Stunden kam und er einen Verband um Emmas Knie band, ist sie nun Zuhause und lag im Bett, während ihre Mutter eine Matratze auf den Boden legte. „Ich weiß das ehrlich zu schätzen, aber ihr musst wirklich nicht hier sein.", sagte Emma, während Abigail ein paar Kissen für ihren Kopf holte und sich auf der Matratze bequem machte. „Wir bleiben mit dir und aus jetzt.", sagte Abigail und Emma gab es doch auf. Sie musste zugeben, sie freute sich sogar, dass sie hier sind. Henry legte sich neben Emma hin und umarmte sie von hinten. Sie liebte es so sehr, wenn er das machte. „Versuch zu schlafen.", sagte er und versuchte dabei ein leichtes Lächeln zu machen. Emma drehte sich um und verkroch sich in seinen Armen, wobei sie seinen Herzschlag hören konnte und das beruhigte sie.
Emma glaubte, davon endlich schlaf zu bekommen. Doch sie lag nun seit Stunden da und als alle einschliefen und leiser schnarchten, stand sie langsam auf und ging zur Küche, um etwas zu trinken. Sie öffnete den Kühlschrank und als sie die Tür schloss, stand plötzlich Henry da, worauf sie kurz aufschrie und die Eisteeflasche aus ihrer Hand fiel. „Mein Gott, hast du mich erschrocken.", sagte sie und legte dabei ihre Hand auf die Stelle ihres Herzen. Sie hob die Flasche wieder auf und nahm ein Schluck, denn gerade eben hätte sie wirklich einen Herzinfarkt bekommen können. „Das tut mir leid, dass wollte ich nicht.", entschuldigte sich Henry leiser und legte langsam seine Hände auf ihren Po, um ihr einen feuchten Kuss auf die Lippen zu geben. Er fühlte plötzlich etwas in ihre Hosentasche, also holte er es verwirrt raus und sah die hintere, weiße Seite des Fotos an.
„Was ist das?", fragte er, während er das Foto umdrehte und es nun genauer ansah. „Nein, dass kann doch nicht wahr sein.", sagte er leiser, während seine Augen noch immer schockiert das Foto ansahen. Das ist doch unmöglich! Das geht nicht. Das war doch Jahre her! Es herrschte für ein paar Sekunden Stille, doch plötzlich hielt er sie unsanft an die Handgelenke fest und in seinen Augen, sah Emma etwas Trauer, Verwirrung und Wut. Wieso war er plötzlich wütend? „Woher hast du dieses Foto?", fragte er, während er fester drückte, sodass ihr Arm schon weh tat. „Henry, lass los. Du tust mir weh!", sagte sie und als er das nun auch bemerkte, ließ er sofort wieder los. „Und jetzt sag mir, woher du das hast.", sagte er und man konnte nun hören, dass er wirklich ziemlich wütend war. „Das lag bei James Zuhause. Ich, ich weiß auch nicht, wieso ich das mitgenommen habe.", sagte sie mit einer ängstlichen Stimme, worauf er mit einem komischen Blick, den Emma nicht beschreiben konnte, ein paar Schritte nach hinten ging und auf einem Sessel langsam Platz nahm. Als ob er gleich umfallen würde.
„Sie hatte Henry gerade noch nie so gesehen. „Dieses Foto...", sagte er leiser und zeigte dabei auf den kleinen James. Wie er den anderen kleinen Jungen umarmte. „Er ist mein Bruder.", sagte er und nun wusste Emma, wieso dieser andere Junge ihr so bekannt vorkam.
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Ungewollte Liebe
TerrorJames ist ein gutaussehender 25-jähriger junger Mann, der dunkle schwarze Haare, braune Augen und einen guten trainierten Körper besaß. Er hat eine schlimme Vergangenheit hinter sich und keine Familie mehr. Nur einen besten Freund, der seine rechte...