Kapitel 26.

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Nun saß James mit Logan gefühlte Stunden nervös im Warteraum und wartete auf Neuigkeit. Nicht lange, denn schon kam der Arzt und brachte beide ins Zimmer, wo Emma noch immer schlief. Der Anblick, wie sie da schlafend lag und das nur seinetwegen, tat James verdammt weh. James nahm einen Sessel und setzte sich neben das Bett hin, sodass er ihre Hand halten konnte. Nach ungefähr einer Stunde legte Logan mit einem besorgten Gesichtsausdruck seine Hand auf James Schulter. James tat ihm sehr leid. Noch nie hatte er ihn so gesehen. So kaputt und fertig gesehen. Aber das meiste, dass ihm leid tat war Emma. Wieso hat sie das nur getan. Auch wenn James sie nicht eigenhändig umgebracht hat, jedoch war er schuld. „Du weißt nicht, wie sehr ich dir dankbar bin, dass du das für mich bezahlt hast.'', sagte James, wobei Logan leicht nickte und sich dachte, dass er das nur für Emma tat.

,,Du schaust fertig aus. Geh nach Hause. Ich sag dir sofort, wenn sie aufwacht.'', sagte Logan, wobei James jetzt auch bemerkte, dass er verdammt müde war und keine Kraft mehr für irgendetwas hatte. Hier zu warten, wird auch nichts mehr bringen. Also stand er langsam auf und Logan könnte sofort bemerken, dass seine Augen verdammt rot waren. Er hat anscheinend geweint. Und das sollte er auch. Er sollte spüren, was er fast verloren hatte. ,,Ja, mach das.'', sagte er mit einer traurigen Stimme und verließ danach das Zimmer. Zuhause angekommen, ging James ins Wohnzimmer und schmiss sich auf die Couch. Es war ganz still im Haus und das machte ihn fertig. Plötzlich schrie er seine trauer laut heraus und schlug wütend auf den Glastisch ein, das gleich in hunderte kleine Teile zerbrach. Seine Hand tat verdammt weh und als er bemerkte, dass es stark blutete, ging er ins Badezimmer und verarztete sich selbst. Doch das war nicht nötig, denn der Gedanke, dass er Emma fast verloren hätte, tat ihm mehr weh.
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Langsam öffnete Emma die Augen, doch das war ein schlimmer Fehler, denn ihr tat plötzlich alles weh. Sie versuchte mit aller Kraft ihre schwerwiegenden Augen zu öffnen und nach ein paar Minuten, ging es endlich. Ihr Hals war trocken, als ob sie seit Tagen nichts getrunken hätte. Etwas verschwommen entdeckt sie ein Glaswasser neben ihr. Sie versuchte sich zu bewegen und stöhnte dabei auf, denn es war schwerer als gedacht. Gerade als sie das Glas nehmen wollte, hörte sie plötzlich die Stimme von Logan. ,,Warte ich mache das.'', sagte er. Er reichte ihr das Glas und half ihr beim Trinken. Dankend nickte sie leicht und Logan nahm sein Handy schnell heraus. Als sie das auch bemerkte und wusste, dass er James anrufen wird, wurde sie nervös. Sie will nicht wissen, was James mit ihr anstellen wird. Wäre James nur ein paar Minuten später gekommen, wäre sie vielleicht gestorben. Oder hätte sie vielleicht mehr Tabletten genommen? Aber bevor sie etwas sagen konnte, verließ Logan das Zimmer und gab James nun Bescheid.

Keine fünfzehn Minuten später betritt schon ein wütender James das Zimmer. ,,Was hast du dir dabei gedacht!'', schrie er und erhob seine Hand, um ihr eine Ohrfeige zu verpassen, doch Logan kam rechtsseitig dazwischen und hielt seine Hand fest. Ist er jetzt denn vollkommen verrückt geworden? ,,Hey, dadurch wird es nicht besser.'', sagte Logan leiser, sodass nur James es hören konnte und er ließ nun langsam seine Hand wieder los. ,,Sie muss jetzt sofort nach Hause kommen.'', sagte James, während Emma noch immer ängstlich im Bett lag und sich wünschte, dass die Polizei jede Sekunde kommen würde. James kam ihr näher, schmiss die Decke auf den Boden und entfernte plötzlich die Nadel aus ihrer Hand, was echt weh tat. Fest nahm er ihre Hand und zog sie, nicht so gerade sanft aus dem Bett, wobei sie kurz aufschreien musste, weil sie mit ihrem Fuß gegen das Bett gestoßen ist. „Lass sie sich wenigstens umziehen.'', sagte Logan und stellte sich schnell vor die Tür hin. James bemerkte auch erst jetzt, dass sie noch diesen Krankenhaus-Klamotten anhatte. Und weil Logan recht hatte und das jemand bemerken konnte, musste sie sich schnell umziehen.

Außer sich vor Wut, ließ er ihre Hand los, wobei Emma das Gesicht schmerzhaft verzog. ,,Du gehst jetzt auf die scheiß Toilette und ziehst dich um. Ich warte draußen im Auto auf euch.'', sagte er und bevor er das Zimmer verließ, flüsterte er Logan irgendetwas zu. Weinend ging Emma zur Toilette und sah eine kleine Kommode, wo drauf ihre Sachen schon lagen. Nachdem sie fertig war, ging sie raus und sah, dass Logan eine schwarze Kappe und eine schwarze Ray Ban Brille in seiner Hand hielt. ,,Zieh das an.'' Ohne Widerreden, machte sie es auch. Er legte seine Hand auf ihre Schulter und zusammen gingen sie die Gänge entlang. ,,Du machst das gut. Lach einfach süß weiter.'', sagte er leiser, während sie nun das Krankenhaus verließen. Sie stiegen ins Auto ein, das James hinter dem Krankenhaus parkte und ohne das Emma sich bequem hinsetzte, fuhr James mit Vollgas davon...

Die Fahrt verging ängstlich schweigend und als sie Zuhause ankam, wollte er aussteigen, doch Logan hielt ihn kurz fest. ,,Geh schon vor. Ich muss kurz etwas mit James besprechen.", sagte er und sah Emma dabei mit einem ersten Blick an. Manchmal verstand sie wirklich nicht, wieso Logan James beschütze, oder sein Freund gewesen ist. Er ist doch selbst ein Monster, sowie James. Sie nickte und mit starken Kopfschmerzen ging sie ins Haus, wobei sie dachte, sie würde es nie mehr sehen. Sofort machte sie einen verwirrten Blick, als sie sah, wie das ganze Wohnzimmer verwüstet wurde. Als sie sich umdrehte, erschrak sie sich, denn es stand plötzlich eine schwarzhaarige Frau da. Wer ist das? Sie sah sehr jung aus. Um die dreiundzwanzig vielleicht? ,,Wer sind Sie?'', fragte Emma verwirrt. Sie dachte, nur James und Logan hätten den Schlüssel für dieses Haus. Die Frau, dessen Name sie noch nicht kannte, kam ihr näher und reichte ihr die Hand. ,,Ich hoffe, ich habe dich nicht erschreckt. Ich bin Alma, die neue Putzfrau.''

Ihre Stimme klang nett, aber Emma kann sich nicht erinnern Alma hier je gesehen zu haben. Alma reichte ihr die Hand und Emma erwiderte es freundlich. ,,Ich muss jetzt die Küche und dort weiter sauber machen, wenn du mich entschuldigst.'', sagte sie und machte sich auf dem Weg zur Küche. Emma hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. James stellt doch keine Putzfrau hierher. Aber wie auch immer versuchte sie es zu ignorieren, denn schließlich stimmte hier fast gar nichts.

Als Emma bemerkte, dass sie draußen etwas lange brauchen werden, nahm sie ein schönes Bad und nachdem sie damit fertig war, ging sie ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Nach ein paar Minuten kamen dann James und Logan lächelnd ins Haus und Emma fragte sich, was sie so lange im Auto gemacht haben? Oder sind sie vielleicht irgendwo hingefahren? ,,Was zum Teufel ist hier passiert?'', fragte James und sein Grinsen verschwand sofort, als er das Wohnzimmer sah. Nun sah ihn Emma ebenfalls verwirrt an. ,,Was meinst du?'' , fragte sie. ,,Na das!'', rief er und streckte dabei die Arme aus. Anscheinend meinte er die zerrissenen Bänke, die kaputten Stühle und die komischen Flecken an der Wand. ,,Ich weiß es nicht. Als ich hereinkam, war es hier so. Und die Putzfrau-'' ,,Welche Putzfrau?'', unterbrach sie Logan, wobei ihr das ganze etwas zu blöd vorkam und sie nun Angst bekam. Irgendjemand verarschte sie doch gerade? ,,Die hier arbeitet. Sie, sie hat mir gesagt, sie wird die Küche putzen und-'' Weiter konnte sie nicht reden, denn schon liefen James und Logan zur Küche und fanden schließlich nichts und niemand. Nur die hintere Tür, die offen war. Wütend lief James ins Wohnzimmer und verpasste Emma eine unerwartete, kräftige Ohrfeige. „HIER WAR JEMAND UND DU HAST SIE EINFACH GEHEN LASSEN? HAST DU IHR WAS GESAGT?'', schrie er laut, sodass ihre Ohren schon weh taten. Verdammt sie kam gerade aus dem Krankenhaus, woher sollte sie denn das wissen.

Und weil das nicht schon schlimm genug war, das sie schon Schmerzen hatte, zog er sie an den Haaren hoch, sodass sie den Boden unter ihren Füßen nicht mehr spürte. Ein Wunder, das ihre Haare sie überhaupt noch tragen konnten und nicht schon zerrissen sind. Emma begann gleich zu weinen und versuchte seine Hand irgendwie weg zu geben. ,,Ich wusste das nicht.'' „Hey! James beruhige dich." Logan kam wieder schnell dazwischen und zog Emma zur Couch zurück. Er schubste James nach hinten und versuchte Emma zu beruhigen, denn sie weinte gerade mal wieder wegen James. Und nachdem er das auch endlich geschafft hat, sagte er: „Jetzt sag uns langsam, wie sie aussah." Emma atmete tief durch. „Sie hatte glatte schwarze Haare, braune Augen.." „Sagtest du etwa schwarze glatte Haare?'', fragte Logan, denn er kannte nur eine Person mit schwarzen Haaren und braunen Augen. Aber das kann nicht sein. Wo wusste sie denn wo sie wohnten?

Emma nickte und sofort sahen sich James und Logan gleichseitig geschockt an. Langsam nahm Logan ihre Hände in seine Hände und streichelte sie sanft. ,,Hat sie dir vielleicht gesagt, wie sie hießt?'' Wieder nickte sie. ,,Alma.'', sagte sie und für ein paar Sekunden herrschte plötzlich Todesstille. ,,Wer war sie?'', fragte Emma nun, als sie die Nervosität in der stinkenden Luft verspürte. James starrte nur auf den Boden und anscheinend wollte er ihr nicht antworten. Jedoch glaubte Logan, dass sie es wissen musste. ,,Seine Ex-Verlobte.'', sagte er.

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