Kapitel 14.

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James wachte auf und sah, dass Emma neben ihm noch schlief. Also stand er langsam auf und ging in die Küche, um Frühstück vorzubereiten. Als er damit fertig war, brachte es ihr aufs Bett und weckte sie mit einem Kuss auf die Stirn auf. Genervt öffnete sie ihre Augen und als sie das Essen sah, musste sie leicht grinsen. Damit hätte sie nicht gerechnet. Auch wenn er ein Monster war und sie noch vor ein paar Stunden verletzt hat, roch das sehr gut. „Hast du das gemacht?", fragte sie, während sie das kleine Messer in die Hand nahm und das Brut schnitt. „Ja, für dich doch alles." Er legte ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und kam ihrem Gesicht plötzlich näher. Nervös dachte sie, er würde sie wieder küssen, aber Gott sei Dank klingelte es plötzlich an der Tür, worauf er ihr einen drohenden Blick hinterließ. „Kein Wort von dir.", sagte er mit einer Stimme, die man besser nicht widersprechen sollte. James ging nach unten und einige Minuten später, hörte sie schon das Lachen von James und die Stimme von Logan. Sie hatte keine Lust und nicht vor Logan zu begrüßen. Also ging sie ins Bad und nahm eine Dusche...

Nachdem sie damit fertig war, verließ sie die Dusche und wollte das hängende Handtuch nehmen, doch eine Hand kam plötzlich von hinten und griff sich das Handtuch zuerst. „So gefällst du mir viel besser.", sagte James lächelnd und bewegte dabei das Handtuch hin und her. Beschämend stand sie nackt vor ihm und wurde wütend. „Gib mir das Handtuch!", sagte sie, während er seine Hand hoch gab, sodass sie springen musste, um es zu holen. „Dann hol es dir doch.", sagte er mit einer kindischen Stimme und ging dabei ein paar Schritte nach hinten. Mit starken Schritten kam sie ihm näher, doch plötzlich stolperte sie und bevor sie den Boden begrüßen konnte, hielt sie James rechtsseitig fest. Und weil die Situation nicht schon peinlich genug und beschämend war, war sie nun nackt in seinen Armen. Für ein paar Sekunden herrschte Stille, dann gab ihr James endlich das Handtuch. Peinlich berührt nahm sie es schnell in die Hand und wickelte es um ihren Körper. „Arschloch.", sagte sie leiser, während James lächelnd endlich das Bad verließ.

„Wieso das breite Grinsen?", fragte Logan lächelnd, als James das Wohnzimmer betritt. Denn das war irgendwie komisch. Sonst lächelte James nicht so am Morgen. Aber seit er Emma kennt, änderte sich anscheinend vieles. „Ach ich liebe dieses Mädchen so sehr.", sagte er, wie ein Teenager, der endlich seit langem seine erste wahre Liebe fand und nahm dabei ein Kissen in die Arme...

Zur Tode gelangweilt saß Emma erneut im Bett und suchte nach etwas zu unterhalten. Sie ging die Gänge entlang und plötzlich spürte sie wieder seine Hände an ihre Taille. „Jetzt sind wir endlich wieder allein.", sagte James flüstern und küsste dabei leicht ihr Ohrläppchen, wobei ihr wärmer wurde und eine leichte Gänsehaut bekam. Er küsste plötzlich ihren Nacken entlang und drückte ihren Arsch näher an seinen Schritt. „Hmm wie ich deine Nähe liebe.", sagte er, während seine Hand ihre Mitte näher kam. „Hör auf!", sagte sie wütend, doch für James klang das nur süß. Als sie bemerkte, dass er sie nicht so leicht lassen wird, schlug sie ihn mit ihrem Ellbogen fest in den Bauch, sodass er sie endlich für einen kurzen Moment losließ. Sie ergriff die Chance und lief schnell zu der ersten Toilette, die sie fand und schloss die Tür sofort ab. „Öffne diese verdammte Tür!", rief James, während er gegen die Tür fest schlug, sodass sie schon glaubte, es wird gleich jeden Moment brechen. „NEIN, GEH WEG!", schrie sie ängstlich und tatsächlich hörte sie nach ein paar Sekunden nichts mehr. Jedoch entschied sie für ein paar Minuten zu warten.

Doch anscheinend hat sie mehr als nur ein paar Minuten gewartet, denn als sie die Tür langsam öffnete, sah sie, wie James am Boden saß und anscheinend schlief. Mit langsamen Schritten ging sie leiser ins Wohnzimmer und wollte die Tür öffnen, doch als sie das tat, entdeckte sie Gittern vor der Tür, die sie nicht kaputt machen konnte. Wieso hat sie das nicht bemerkt, als sie ankamen? Die Fenster im ersten und zweiten Stock konnte man nur mit einem Schlüssel öffnen, die natürlich immer nur James hatte. Traurig und wütend, wieso ausgerechnet ihr alles passieren musste, ging sie ins Zimmer zurück und fand in der Ecke drei große Koffer. Bei einem offenen Koffer hielt sie an und entdeckte ein Foto. Sie sah sich das Foto genauer an. Zwei kleine süße Jungs, die sich umarmten und einer davon konnte sie sofort erkennen. Das war James.
Der andere Junge kam ihr sehr bekannt vor und sie dachte, dass wäre er, aber weil das unmöglich ist, ignorierte sie das auch gleich. Sie setzte sich auf das Bett hin und las den Namen von James hinters Foto.

Daneben stand noch ein Name, den sie nicht lesen konnte, denn es war auch etwas gekratzt und schmutzig. Das Foto war ziemlich alt. Wie alt war denn James da, 4 oder 3? Und während sie versuchte es zu lesen, hörte sie plötzlich die Schritte von James, die näher kamen. Ohne es wirklich zu bemerken, steckte sie das Foto schnell in ihre Hosentasche ein, schaltete das Licht ab und legte sich schnell aufs Bett hin. Sie tat so, als ob sie noch schlief. Und tatsächlich hörte sie, wie James das Zimmer betritt und das Licht anschaltete. „Emma?", fragte er, doch sie hielt weiterhin die Augen geschlossen und wartete, bis er endlich weggeht. Aber stattdessen kam er näher, setzte sich am Bettende hin und legte seine Hand auf ihren Fuß. Er flüsterte etwas herum, was sie nicht wirklich verstand und nach ein paar Minuten ging er endlich wieder und ließ ihre Ruh...

Emma bekam eine Idee, aber ob das wirklich funktionieren würde, war sie sich nicht sicher. Sie ging in dem dritten Stock in irgendein Zimmer und öffnete das Fenster, worauf der kalte Wind sofort entgegenkam. Sie ging in fast jedes Zimmer, nahm alle dicken, dünnen Decken und Kissen und warf es aus dem Fenster. Und mit aller Kraft, versuchte sie die Matratze aus dem großen Fenster ebenfalls herunterzuschmeißen. Hoffentlich hörte das James nicht.

Nach gefühlten Stunden, als sie es endlich schaffte, nahm sie Leintücher aus dem Schrank. Fest band sie jeden mit den anderen zusammen und schmiss es aus dem Fenster, doch die Länge reichte nur bis zum ersten Stock. Sie band den Anfang am Bett, der am Boden befestigt war und setzte sich langsam am Fensterbrett hin. Kurz dachte sie, was das für eine dumme Idee das ist. Das wird doch nie im Leben klappen! Doch jetzt oder nie! Mit zitternden Händen hielt sie das Leintuch fest und kletterte, mit der Hoffnung, dass nichts passiert nach unten. Sie schloss für einen kurzen Moment fest die Augen und ließ los, worauf sie hart auf die Sachen landete. Gott sei Dank schmerzte es nicht so sehr, wie gedacht. Einige Minuten später, sah sie, wie plötzlich im ganzen Haus das Licht angeschaltet wurde und das machte ihr mehr Angst, als sie es sonst schon hatte.„EMMA!" Hörte James laut Brüllen und das war nun ihr Zeichen, dass sie schnell laufen musste, sonst wäre das ihr Ende gewesen.

Ungewollte LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt