𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟑𝟓

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Nachdem wir am nächsten Morgen, bis circa halb elf ausgeschlafen hatten, standen wir auf, putzen uns unsere Zähne und zogen uns um bevor wir gemeinsam das Frühstück vorbereiteten.

Dylan deckte den Esstisch und räumte die Unordnung, welche wir gestern im Wohnzimmer hinterlassen hatten auf, bevor er mich plötzlich von hinten umarmte, sich eng an mich schmiegte und mir ins Ohr flüsterte „Es war so schön heute neben dir aufzuwachen Lyss." 

Lächelnd drehte ich meinen Kopf zu Dylan, blickte in seine grünen Augen und erwiderte ein leises „Fand ich auch." Bevor ich ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen drückte und mich dann wieder dem Herd zuwandte.

Erst als ich die Pfanne mit den Eiern und dem brutzelnden Speck vom Herd nahm, löste sich Dylan von mir, trat einen Schritt zurück und ging zeitgleich mit mir zu dem kleinen Esstisch der eigentlich ein Küchentresen war, an dem zwei Barhocker standen.

***

Wir hatten gerade angefangen zu essen, als ich sagte „Ich habe schon lange nicht mehr so gut geschlafen wie heute. Das müssen wir öfter machen solange es noch geht."
Verwirrt sah Dylan von seinem Teller auf und runzelte die Stirn. Also fing ich erneut an zu sprechen „Sobald sich das alles hier geklärt hat und du raus aus dieser Wohnung bist, wird das mit dem übernachten oder bei einem von uns Zuhause treffen ziemlich kompliziert. Du weißt schon. Unsere Eltern sind große Feinde... Ich glaube es würde ihnen nur zur Gute kommen das Kind des Rivalen im Haus zu haben."
Stumm nickend sah Dylan mich an und es schien als würde er angestrengt über etwas nachdenken.

Nach einer kurzen Stille meldete er sich zu Wort und schlug unsicher vor „Was wenn wir einfach die Wohnung von deinem Cousin übernehmen, hier zusammen einziehen und sie zu unserem kleinen gemeinsamen Rückzugsort machen?"
Überrascht und mit großen Augen sah ich Dylan an. Ich wusste überhaupt nicht was ich auf seine Äußerung antworten sollte.

An sich wäre das eine total gute Idee, aber wie um alles  in der Welt sollte ich meinem Vater erzählen, geschweige denn ihn dazu bringen mich ausziehen zu lassen. Er würde doch sofort merken dass irgendetwas nicht stimmt.

Also antwortete ich „Ich würde liebend gerne mit dir zusammenziehen, aber ich glaube momentan ist einfach der falsche Augenblick dafür. Wir sind noch viel zu jung und all das würde nur noch viel größere Probleme mit unseren Eltern
verursachen."

Für einen kurzen Moment bildete ich mir ein, einen Funken Enttäuschung in Dylan's grünen Augen erkannt zu haben, verdrängte diesen Gedanken allerdings schnell wieder, da ich wusste es war das einzig richtige dass ich in dieser Situation hätte sagen können.

„Stimmt da hast du auch wieder Recht! Vielleicht sollten wir erst ein mal abwarten bis ich überhaupt wieder zurück zu meiner Familie kann und erst dann mit Marco sprechen ob er uns einen Zweitschlüssel anfertigen lässt oder so, damit wir die Wohnung wenigstens für ein bisschen Privatsphäre nutzen können."

Wenn man vom Teufel spricht. Gerade als wir von Marco sprachen klingelte mein Telefon und er war derjenige der mich anrief.

„Ja?" Meldete ich mich knapp zu Wort. „Ich hoffe ich störe euch Turteltauben nicht, aber du musst jetzt leider Nachhause fahren. Dein Papà hat gerade bei mir angerufen, mich zur Arbeit bestellt und hat mir aufgetragen dir auszurichten dass du sofort Nachhause kommen sollst wenn ich das Haus verlasse."
Genervt atmete ich aus, teile meinem älteren Cousin mit, dass ich mich in zehn Minuten auf den Weg machen würde und legte auf.

Schnell aß ich die letzten Bissen meines Frühstücks auf, legte meinen Teller in das Spülbecken und hastete ins Schlafzimmer um meine Tasche und mein vermeintliches Kostüm zu holen welches ich zur Tarnung in einer Tüte mitgenommen habe, aber nie angezogen habe.

Zurück in der offenen Küche, strich ich Dylan, der noch immer beim Essen saß zur Verabschiedung sanft über seinen Rücken, drückte ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen und ging dann mit langen Schritten zur Haustüre.
„Montags hab ich immer länger, also komm ich morgen erst gegen 16:30 Uhr!" rief ich in die Wohnung bevor ich die Türe hinter mir ins Schloss zog.

Kurz bevor ich in meine Straße einbog, machten sich Zweifel in mir breit. Was wenn mein Vater Marco und mich durchschaut hat und weiß dass wir nie wirklich auf einer Party waren.

Das schlimmste was momentan passieren könnte, wäre wenn Dylan's Versteck auffliegen würde.

Alles was wir uns aufgebaut haben würde damit in hunderttausend Fetzten zerrissen werden. Und danach wäre wahrscheinlich nichts mehr so wie es einmal war.

Nervös stieg ich aus meinem Auto und ging die wenigen Meter bis zur Haustüre. Als ich sie aufzog, erblickte ich sofort meinen Vater der bereits im Flur auf mich zu warten schien.
„Hallo Principessa! Wie war es auf der Feier gestern?" Fragte er mich mit seinem italienischen Akzent in der rauchigen Stimme.

Um weiteren Fragen seinerseits zu entgehen, gab ich ihm gleich eine ausführliche Antwort.
„Es war echt schön Papa. Alle waren verkleidet. Marco ging als Clown und ich als Teufel. Marco's Freunde waren wirklich nett und gegen halb zwei sind wir dann zu Marco Nachhause gefahren wo wir uns zusammen noch einen Film angeschaut haben. Also wie versprochen war es nichts großes." Zufrieden nickte er, antwortete mit einem knappen „Das freut mich." ging dann aber an mir vorbei und verabschiedete sich von mir um arbeiten zu gehen.

Sobald die Türe hinter ihm ins Schloss gefallen ist, ging ich nach oben in mein Zimmer, hing mein rotes Kleid welches mein Kostüm darstellen sollte zurück in meinen Schrank und hüpfte anschließend unter die Dusche.

Während das warme Wasser über meine Haut lief, dachte ich über den gestrigen Abend nach. Dylan und ich sind das erste mal Intim geworden.
Sein Kopf zwischen meinen Beinen. Seine warme Zunge in meiner pulsierenden Vagina. Ein unbeschreibliches Erlebnis dass mich schmunzeln ließ.

Endlich lebe ich mein Leben wie ein normales achtzehnjähriges Mädchen. Ich treffe mich heimlich mit einem Jungen in den ich mich verliebt habe, der eigentlich strengstens verboten für mich sein sollte, helfe ihm beim untertauchen und verstecke ihn vor seiner eigenen Familie.

Also wenn das nicht sogar um einiges spannender ist als das Leben anderer Mädchen in meinem Alter, dann weiß ich auch nicht.

Ich weiß zwar nicht wie die Beziehung zwischen mir und Dylan weiter gehen soll, sobald sich die Dinge in seinem Umfeld wieder etwas normalisiert haben, aber eins weiß ich sicher. Wir werden um eine glückliche Beziehung kämpfen! Egal was für ein Problem unsere Eltern untereinander haben.
Man sucht sich nunmal nicht aus in wen man sich verliebt.

Gott bringt zusammen wer zusammen gehört. Und Dylan und ich sind nun einmal wie für einander bestimmt.

Er ist meine Bestimmung!

Hi hi!

Ich habe es endlich geschafft das Wort destiny als Übersetzung mit einzubringen, damit man auch versteht warum meine Story so heißt wie sie heißt.

Na was hält ihr von Dylan's Vorschlag? Meint ihr die beiden ziehen zusammen?

Hättet ihr eigentlich Lust auf eine Lesenacht am Samstag dem 13.11 und Sonntag dem 14.11?

Ja ich möchte so schnell wie möglich all meine Kapitel posten!;)

Bis morgen!🤍

You are my destiny Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt