𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟐𝟏

12.5K 369 118
                                    

Nachdem Dylan mich aufforderte ihm zu erzählen warum ich bewaffnet bin, schwieg ich.

Ich war viel zu sehr in Gedanken versunken um ihm eine klare Antwort geben zu können.

Was wenn das alles eine Masche war und Dylan in Wirklichkeit ein Mitglied der grey Roses oder einer anderen verfeindeten Mafia Gruppierung meines Vaters ist und er nur so nett zu mir ist um mich jetzt umzubringen?
Bestimmt lag mein Vater richtig und es war eine beschissene Idee in die Schule zu gehen.

Auf einmal blieb Dylan, der nun nicht mehr ganz so weit entfernt neben mir ging stehen und zog mich an der Schulter leicht zurück um auch mich anzuhalten. Er kam noch einen weiteren großen Schritt auf mich zu, platzierte seinen Zeige- und Mittelfinger unter meinem Kinn, hob es an und zwang mich somit ihm in die Augen zu schauen.

Seine smaragdgrünen Augen durchbohrten mich in diesen wenigen Sekunden in denen wir uns ansahen förmlich, aber sie beförderten mich zugleich in eine Art Trance.
Denn obwohl ich meinen Blick wieder von Dylan abwenden wollte, hielten sie mich davon ab.
Ich weiß nicht was genau mich daran hinderte, aber in diesem Moment empfand ich es als unmöglich unseren Blickkontakt zu unterbrechen.

„Also? Würdest du mir bitte sagen warum du eine italienische Baretta bei dir hast?" bat Dylan mich erneut. Für einen Bruchteil einer Sekunde dachte ich darüber nach ihm gar nichts zu sagen, Nachhause zu fahren und meinem Vater zu erzählen was heute passiert ist. Da ich aber nicht wirklich glauben konnte dass Dylan, der nette, zuvorkommende Junge der seit wir uns kennen immer für mich da war, irgendetwas Böses im Schilde führt. Also atmete ich einmal tief ein und begann meine Story trotzdem so undetailiert wie möglich zu erzählen.

„Das klingt vielleicht verrückt aber bei mir ist es ähnlich wie bei dir... Wie du weißt lebt meine Mutter nicht mehr, aber ich habe dir nie richtig erzählt warum... Eigentlich fällt es mir sehr schwer darüber zu sprechen, aber ich versuche es. Mia madre wurde versehentlich als Geisel wegen irgendeinem Streit zwischen zwei Straßen Gangs festgenommen, weil sie zufällig der Frau des Führers der einen Gruppe zum verwechseln ähnlich sah. Weil sich ihr vermeintlicher Ehemann aber sehr unbegeistert gab als man ihm damit drohte seine Frau umzubringen, geschah das nicht einmal fünf Tage nach ihrer Geiselnahme. Erst als meine Mutter bereits tot und die gesuchte Frau schon lange außer Land war bemerkte der Verantwortliche seinen Fehler. Um mich kurz zu fassen hat mein Papà nach dem Vorfall die Frau des Führers dieser besagten Gang umgebracht, dass hat ihm natürlich nicht gefallen und er hat dann gedroht mich umzubringen wenn er mich jemals zu Gesicht bekommt. Seitdem habe ich gelernt wie man schießt und wie man sich selbst
verteidigt." erzählte ich und hatte am Ende tatsächlich Tränen in den Augen da es in Wirklichkeit fast genau so abgelaufen ist.

Glaubt Dylan mir oder war es doch zu unrealistisch?

„Das tut mir wirklich sehr Leid!... Aber das mit der Selbstverteidigung musst du wohl noch ein bisschen üben." witzelte Dylan um die Stimmung zwischen uns wieder etwas aufzulockern.
„Ha Ha sehr witzig. Ich hätte das auch ganz gut alleine geschafft."
verteidigte ich mich grinsend und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Genau so sieht's aus." entgegnete er in einem so ironischen Ton dass ich ihm spielerisch auf den Oberarm schlug und laut zu lachen began.

Nachdem ich mich dazu entschied Dylan zu glauben und fürs erste nicht davon auszugehen dass er mir irgendetwas tun will, gab ich ihm seine Waffe zurück und wir setzten uns auf eine Bank um uns noch etwas zu unterhalten.

Wir waren so in unser Gespräch vertieft dass ich zuerst gar nicht bemerkte dass das Footballspiel
bereits zu Ende war und die Lawrence Chiefs wohl gewonnen haben müssen da keinerlei Musik zu hören war und die Schüler in den Trikots unserer Mannschaft alle auf ihre Autos zusteuerten.

Da ich meinem Vater versprochen hatte sofort nach dem Spiel Nachhause zu fahren, verabschiedete ich mich bei Dylan, bedankte mich für seine Rettung und wollte bereits gehen, doch plötzlich zog mich Dylan in eine lange Umarmung und raunte mir ins Ohr „Ich hätte ihn sogar erschossen wäre es nötig gewesen."

Sobald er seinen Satz beendet hatte, stellten sich alle Haare an meinem Körper auf und mir lief ein warmer Schauer über den Rücken der eine Gänsehaut verursachte.

Das kann Dylan doch nicht ernst meinen!

An dem Tag nach dem Footballspiel, kam Noah gar nicht in die Schule. Ich vermutete zwar schon dass dies wohl daran liegen musste dass Dylan ihm am Vortag einige Kochen gebrochen haben muss und er wegen höllischen Schmerzen wahrscheinlich gestern noch ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Diese Vermutung bestätigte sich mir als ich zwei von Noah's Teamkollegen beim Mittagessen am Tisch neben uns reden hörte. Dylan und ich lauschten ihrem Gespräch gespannt da es uns wirklich interessierte was genau die beiden wirklich wussten.

Als Alex, Jake schilderte was er anscheinend am gestrigen Abend zur Halbzeit gesehen hat, musste ich mir mein Lachen wirklich verkneifen. Er erzählte seinem Freund nämlich dass er Noah in der Pause gesehen haben soll wie er sich etwas abseits vom Spielfeld mit drei Spielern der gegnerischen Mannschaft gestritten haben soll und sie dann wohl auf Noah losgegangen sein sollen.

Ein weiteres Gerücht über Noah's Verletzungen, welches ich auf der Mädchentoilette zu hören bekam war, dass Noah nach dem Spiel von seinem Vater verprügelt wurden sein soll weil dass Team verloren hat und Mr. Di Laurentis mit der Leistung seines Sohnes nicht zufrieden war.

Heute ist schon wieder Freitag, aber Dylan und ich machen immer noch Witze über all die kuriosen Spekulationen unserer Mitschüler was Noah tatsächlich widerfahren ist.

Nachdem das Klingeln den Schultag für heute beendete, breitete sich ein ungutes Gefühl in meinem Magen aus. Am liebsten wäre ich noch viel länger in der Schule geblieben. Aber das ging leider nicht.

Warum es mir lieber wäre noch etwas Zeit in der Schule zu verbringen? Ganz einfach! Sobald ich Nachhause komme muss ich meine Taschen für das Treffen mit meinem zukünftigen Ehemann packen.

Obwohl es mir gar nicht gefiel als mein Vater mir vor knapp einem halben Jahr sagte dass er den Hochzeitsvertrag für mich bereits unterschrieben hat, muss ich heute Abend dennoch nach Buffalo fliegen um Luca Ferrari, meinen zukünftigen, wahrscheinlich über fünfunddreißig jährigen Ehemann kennenzulernen und Details für unsere Hochzeit zu besprechen.

Heyy Leute💋
Bei mir beginnt ab morgen die Schule wieder, das heißt ich habe nicht mehr zu viel Zeit zum schreiben.

Ich werde meine Story natürlich nicht pausieren oder Ähnliches aber ab jetzt kommt nur noch jeden Sonntag ein Update🥲

Wie immer hoffe ich dass das kapitel euch gefallen habe und ihr trotz den längeren Pausen noch dabei bleibt!💞

You are my destiny Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt