Der Weg zum Klassenzimmer war kürzer als erwartet. Wir bogen zwei mal nach rechts und gingen dann einen langen Gang bis zu dem besagten Klassenzimmer entlang.
Im Nachhinein fragte ich mich wirklich, wie blind ich gewesen sein musste um mich nicht alleine an den Weg zurück erinnert zu haben.
Mr. Harrison klopfte an die Türe, wartete auf das Herein unseres Mathelehrers und trat anschließend ein. Der braunhaarige Junge vor mir, blieb links vor der Türe stehen, lächelte mir charmant zu und deutete mir mit einer Handbewegung an dass ich vor ihm eintreten soll „Ladys first!"
Unsicher erwiderte ich sein Lächeln und trat ins Klassenzimmer. Als ich den großen Raum betrat, sah die ganze Klasse nach vorne und ich fühlte mich unwohl. All die Augenpaare die nach vorne in meine Richtung blickten machten mich nervös. Und irgendwie wurde ich das komische Gefühl nicht los, dass keiner aus dieser Klasse, aus welchem Grund auch immer, nichts mit mir zutun haben will.
Kurz stand ich wie angewurzelt da. Vertrieb die negativen Gedanken aber schnell wieder aus meinem Kopf und ging dann so selbstbewusst wie sonst auch zu dem Tisch in der vorletzten Reihe in der Mitte des Klassenraums.
***
Genau wie mich heute Morgen stellte der Direktor nun auch Dylan vor, als dieser kurz nach mir den Raum betrat. Ich saß bereits auf meinem Platz und packte meine Sachen aus, als der Neue sich plötzlich neben mich auf den freien Stuhl setzte.
Während ich alles mit schrieb was unser Mathelehrer Mr. Brown besprach, tat der Junge neben mir gar nichts. Stattdessen ruhten seine smaragdgrünen Augen die ganze Zeit auf mir.
Sein intensiver, durchbohrender Blick machte mich nervös. Nicht einmal als ich mich zum dritten Mal zu ihm drehte und unsere Blicke sich trafen, dachte er daran aufzuhören.„Kann ich dir irgendwie helfen?" fragte ich Dylan, da ich mich schon garnicht mehr richtig konzentrieren konnte. Er fuhr sich einmal durch die Haare, zog die Augenbrauen etwas nach oben und lächelte mich freundlich an „Nein alles gut."
Okay das war attraktiv!
Dylan war allgemein ein sehr attraktiver Junge. Wahrscheinlich machte es mich deswegen so verrückt, dass er mich die ganze Zeit anstarrte. Seine braunen, etwas längeren gewellten Haare, die er zu einem Mittelpart aufgeteilt trug, die smaragdgrünen Augen, das markante Gesicht und der durchtrainiert aussehende Körper. Alles zusammen war die Definition von einem absoluten Traumtypen.
„Und warum starrst du mich dann die ganze Zeit an?" fragte ich nach meiner kurzen Gedankenpause.
Dylan der mittlerweile doch nach vorne sah, drehte sich mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen zu mir und erwiderte ruhig „Mache ich doch garnicht, wie kommst du drauf?"
„Wie ich darauf komme?..." setzte ich an, verstummte aber schnell wieder, atmete einmal zur Beruhigung tief ein und drehte mich dann kopfschüttelnd wieder nach vorne. Bloß nicht wütend werden er will dich nur ärgern! Redete ich mir ein.Doch es dauerte nicht lange, bis Dylan mich wieder ansprach „Alyssa richtig? Könnte es sein, dass wir uns von irgendwoher kennen?"
Ohne meinen Blick von der Tafel zu wenden antworte ich ihm monoton „Nicht das ich wüsste." „Doch! Ich könnte schwören, dass ich dich von irgendwo her kenne!" Nun sah ich ihn an, scannte ihn einmal von oben bis unten und sagte dann genervt „Warum stellst du mir so komische Fragen? Wir können uns nicht kennen! Ich hab bis heute mein ganzes Leben lang nur Zuhause verbracht!"Sobald ich den Satz ausgesprochen hatte, schlug ich mir die Hand auf den Mund. Ich konnte nicht fassen was ich gerade gesagt habe. Der Junge sah mich perplex an und sagte gar nichts mehr.
„Vergiss was ich gesagt habe! So war das nicht gemeint." versuchte ich die Situation noch zu retten. Dylan's Mundwinkel verzogen sich zu einem kaum sichtbaren Lächeln und er antwortete „Ist schon okay. Ich hätte dich nicht so nerven sollen."
Schon viel ruhiger, schenkte auch ich ihm ein dankbares Lächeln „Dankeschön."Dylan wollte gerade noch etwas sagen, als Mr. Brown sich laut räusperte und sagte „Dylan, Alyssa? Gibt es ein Problem? Wenn ja, dann besprecht es bitte mit mir und nicht unter euch. Verstanden?"
Ich nickte unserem Lehrer nur zu und blickte dann nach rechts zu meinem Banknachbar der sich das Lachen verkniff und so aussah als würde er gleich laut losprusten.Mr. Brown wollte gerade den Unterricht fortsetzten, als die Hand des Mädchens, dass in der vorherigen Stunde mit ihrer Freundin über mich gelacht hatte in die Höhe schnellte.
„Ja Riley? Was gibts?" rief der große schlanke Lehrer sie auf.
„Ich weiß nicht ob Sie darüber informiert sind, aber Alyssa war noch nie auf einer Schule. Ich glaube man sollte ihr die Grundregeln erst einmal erklären. Sie wusste wahrscheinlich nicht, dass man im Unterricht nicht reden, sondern aufpassen sollte."Die ganze Klasse brach in lautes Gelächter aus.
Dieses Mädchen bringt mich noch zur Weißglut. Was habe ich ihr getan, dass sie es so auf mich abgesehen hat?
***
Der restliche Schultag war schnell überstanden.
In den letzten Stunden musste ich mir Gott sei Dank keine weiteren Kommentare von Riley anhören, fragte mich aber trotzdem ob es die richtige Entscheidung gewesen ist, dieses Jahr auf eine richtige Schule zu gehen.Als ich das Schulgebäude verließ, fiel mir ein Riesen Stein vom Herzen als ich den Bentley meines Cousins auf dem Parkplatz stehen sah.
Erschöpft ließ ich mich auf den Beifahrersitz fallen und erzählte ihm die ganze Fahrt über wie mein erster Schultag gelaufen war und dass ich mir nach heute garnicht mehr so sicher war ob ich weiter zur Schule gehen wollte. Marco redete mir gut zu und versprach mir, dass auch ich Freunde finden werde. Auch wenn es ein bisschen dauern würde.
„Aber wehe du erwähnst unser Gespräch bei meinem Vater!" ermahnte ich meinen Cousin lachend als wir vor dem hohen Tor meines Hauses angekommen sind. „Mach ich nicht cugino." versprach er mir, bevor ich lachend ausstieg.
Diego unser Wächter, begrüßte mich freundlich lächelnd und öffnete mir das Tor.
„Und? Wie war Ihr erster Schultag Ms. Martinelli?" „Ganz schön, danke der Nachfrage Diego!" log ich und machte mich schnell auf den Weg ins Haus.Wie versprochen ein längeres Kapitel!🤍
Wie fandet ihr es, und was haltet ihr von Dylan?
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You are my destiny
RomanceWie es ist als Tochter eines der gefürchtetsten Männer der amerikanischen Ost-Staaten aufzuwachsen? Du wirst dein ganzes Leben lang darauf vorbereitet irgendwann das Geschäft deines Vaters zu übernehmen. Als Mädchen bleibt dir keine Zeit mit Puppe...