𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟓𝟔

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Kurz nach unserer Hochzeit zogen Dylan und ich gemeinsam in ein großes Einfamilienhaus in Aurora, etwas außerhalb von New York.

Der Umzug ging sehr schnell voran. Innerhalb von zwei Monaten hatten wir unser erstes, gemeinsames Haus schon fast ganz eingerichtet. Und eigentlich war auch geplant, dass wir sobald wir all die Möbel für unsere Inneneinrichtung ausgesucht hatten, in die Flitterwochen fliegen. Dies hat sich allerdings erledigt, da Dylan und ich mittlerweile seit zwei Wochen wissen, dass ich schwanger bin.

Bis jetzt weiß noch niemand aus unseren Familien außer mein Cousin Marco von meiner Schwangerschaft. Aber dies wollen wir heute ändern. Wir haben uns dazu entschieden heute einen Grillabend pünktlich zum Herbstbeginn zu veranstalten und unseren Familien die Nachricht zu dem heranwachsenden neuen Familienmitglied zu überbringen.

***

Es wurde langsam dämmerig als Dylan's Eltern und seine ältere Schwester Alice bei uns ankamen. Mit Salaten und einem Wein in den Händen traten sie ein und setzten sich zu meiner Familie, die bereits seit einigen Minuten hier war.

Unglaublich wie gut sich alle verstehen! Wie ausgelassen jeder mit dem anderen spricht und vor allem ist es unglaublich wie gut sich mein Papà und Dylan's Papà miteinander verstehen. Die Familien Martinelli und Rossi zusammen an einem Tisch war ein Anblick, der vor einigen Jahren noch undenklich gewesen wäre.

Gabriele und mein Papà standen gemeinsam etwas abseits am Grill während wir Frauen zusammen am Esstisch saßen und uns zum wiederholten Male darüber, wie überrascht wir alle über die Tatsache sind, dass Dylan's und mein Vater sich nun doch so gut verstehen und gerade dabei sind über einen Zusammenschluss ihrer beiden Mafia's nachzudenken.

Marco und Dylan sind ins Innere des Hauses verschwunden um die Salate und die Getränke aus dem Kühlschrank nach draußen zu holen.
Manchmal habe ich eher das Gefühl, dass Dylan Marco geheiratet hat und nicht mich. Die beiden sind im Laufe der Zeit so gute Freunde geworden, dass sie schon fast unzertrennlich sind wenn sie sich einmal treffen. Sobald die beiden zusammen sind gibt es nichts oder niemand wichtigeren mehr als Zeit zu zweit.

Während dem Essen schnitt meine Tante flüchtig das Thema Flitterwochen an, doch Dylan und ich versuchten dem Thema geschickt aus dem Weg zu gehen. Wir erklärten ihr, dass wir erst das Haus komplett fertig bekommen und dann in den Urlaub fliegen möchten. Zum Glück beließ sie es dabei und versuchte uns nicht weiter umzustimmen, denn normalerweise würde sie nicht locker lassen, bis sie ein passendes Reiseziel für junge Paare wie uns gefunden hatte.

***

Als jeder seinen Teller leer gegessen hatte, warf Marco mir einen fragenden Blick zu, stand dann auf mein okay auf und verschwand über die Terrassentür nach drinnen ins Haus um den Wein zum anstoßen zu holen.

Nachdem er wieder gekommen war, stellte er die Flasche vor sich auf den Tisch, griff nach einem leeren Weinglas und einem Messer und schlug damit dann auf das Glas. Durch das Klirren verstummten all unsere Gäste und sahen Marco fragend an.

Marco räusperte sich kurz und begann dann zu sprechen „Wir haben uns heute aus einem ganz bestimmten Grund hier versammelt. Nämlich um den Frieden zwischen der Familie Martinelli und der Familie Rossi zu feiern." anschließend schenkte er jedem die rote, alkoholische Flüssigkeit in ihr Glas, ließ mich dabei bewusst aus und hob dann sein volles Glas mit den Worten „Auf den Frieden!" in die Luft.

„Hey! Du hast mich vergessen!" fiel ich ihm ins Wort, bevor all die anderen ebenfalls ihre Gläser erhoben um anzustoßen.
„Entschuldigung! Ich habe den alkoholfreien Sekt für unsere schwangere Frau
total vergessen... Einen Moment bitte!"
entschuldigte sich mein Cousin gespielt schuldbewusst und legte sich die Hand auf die Brust.

Es dauerte einen Moment bis unsere Familien die Ankündigung zu meiner Schwangerschaft verstanden, denn für wenige Sekunden herrschte Ruhe in der Runde. Die erste die aufsprang und mit einem breiten Lächeln im Gesicht auf mich zu kam, war Georgina. Sie schloss mich freudig in eine lange Umarmung, nahm mein Gesicht nachdem sie mich wieder los lies fest in beide ihrer Hände und murmelte ungläubig „Meine kleine Alyssa wird Mutter. Ich freue mich so für euch."

Auch Alice und Erica, Dylan's Mutter kamen erfreut auf mich und Dylan zu und beglückwünschten uns.

Dylan's Vater war ganz außer sich. Er äußerte seinen Stolz lauthals und schloss mich zum ersten mal seit ich ihn kennengelernt habe in eine herzliche, ehrliche Umarmung.

Mein Papà hingegen saß mit glasigen Augen an seinem Platz und kam erst zu Dylan und mir hinüber, als all die anderen sich langsam wieder beruhigten.

Als er vor mir stand sah er ungläubig, aber mit einem breiten Grinsen in seinem Gesicht und leuchtenden Augen zwischen meinem Ehemann und mir hin und her, ehe er mich in eine lange Umarmung schloss und flüsterte „Deine Mutter wäre mindestens genau so stolz auf euch wie ich es gerade bin."
Man hörte die Trauer über den Tod meiner Mama noch ganz genau in seiner Stimme mitschwingen, merkte ihm allerdings auch die Freude über meine Schwangerschaft deutlich an.

„Ja das ist sie. Ich bin mir sicher sie schaut gerade in diesem Moment auf uns herunter." erwiderte ich lächelnd und gab meinen Vater einen sanften Kuss auf die Wange.
„Da hast du recht Principessa." murmelte er eher zu sich selbst als zu mir mit nach in den Himmel gerichteten Blick.

„Ihr werdet wunderbare Eltern." pflichtete er und stolz bei und zog nun auch Dylan in eine feste Umarmung.
„Das glaube ich auch!" mischte Alice sich ein, stand noch einmal auf und umarmte meinen Ehemann und meinen Papà.

Es war wirklich herzerwärmend zu sehen wie sich alle über die Nachricht des neuen Familienzuwachs freuten.

Part 2/5 des lesemittags!!

Welches Geschlecht glaubt ihr wird der Familienzuwachs haben? Mädchen oder Junge?

!!Das nächste Kapitel wird übrigens das traurige!!

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