𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟖

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Heute ist Freitag. Meine dritte Schulwoche ist somit fast überstanden.
Mittlerweile kenne ich mich im Schulgebäude schon ziemlich gut aus und finde meine Wege sogar alleine. Dies ist allerdings gar nicht mehr nötig, da Dylan und ich mittlerweile befreundet sind. Also das glaube ich zumindest. Ich habe ihn natürlich nicht gefragt, aber wir verbringen all unsere Pausen zusammen und heute hat er mich gefragt ob wir nach der Schule zusammen in die Bibliothek gehen wollen um gemeinsam für unseren Chemietest am Montag zu lernen. Das machen Freunde doch oder?

Ich habe die Themen für den Test zwar schon vor einiger Zeit mit meiner Privatlehrerin Zuhause gelernt, aber ich verbringe echt gerne Zeit mit Dylan und nutze jede Gelegenheit um neue Erfahrungen zu sammeln. In diesem Gebiet habe ich nämlich vieles nachzuholen.
Da Dylan und ich in der letzten Stunde unsere Kurse getrennt von einander hatten, haben wir ausgemacht dass der erste von uns beiden der aus dem Unterricht kommt an unserem morgendlichen Treffpunkt auf den anderen wartet. Seit dem Tag an dem Dylan Riley auf dem Schulparkplatz zur Schnecke gemacht hat, sitzt er jeden Morgen auf der Bank neben der Steintafel mit dem Namen und dem Logo unserer Schule drauf und wartet auf mich. 

Als ich das Schulgebäude verließ und auf die Bank zusteuerte, war diese leer. Also setzte ich mich und wartete einige Minuten bis Dylan lächelnd auf mich zukam.
„Bist du bereit die nächsten Stunden die Titration und chemische Wortgleichungen zu lernen?" fragte ich  mit gespieltem Elan. „Eigentlich überhaupt nicht! Aber wir sollten echt los, ich hab Hunger!" entgegnete er lachend, packte mich an den Schultern und zog mich auf die Beine.

Dylan fuhr in seinem Range Rover die ganze Zeit vor mir bis wir das Jones, ein etwas unbekannteres Fastfood Restaurant erreichten. Gemeinsam gingen wir ins Innere und setzten uns an einen der freien Tische am Fenster.
Es ist komisch, dass alleine das Betreten eines einfachen Fastfood-Restaurants was jeder dritte Amerikaner mindestens ein Mal in der Woche tat, ein solches Glücksgefühl in mir auslöste. Aber so ist das nun mal wenn man noch nie, nicht einmal die alltäglichsten Sachen dieser Welt alleine machen durfte. Immer war jemand dabei der auf mich aufgepasst und mich wie ein Kleinkind behandelt hat.

Nachdem Dylan nicht nur seine, sondern auch die Hälfte meiner Pommes in sich rein geschlungen hat, winkte er eine Kellnerin zu unserem Tisch um zu bezahlen. Ich holte gerade meinen Geldbeutel aus meiner Tasche, und wollte unser Essen bezahlen, da kam Dylan mir zuvor.

„Das macht dann bitte 25 Dollar." kam es von der jungen Kellnerin mit dem schulterlangen blonden Haar, die schon die ganze Zeit, seit wir hier angekommen sind, kein Geheimnis daraus machte großes Interesse an meinem Freund zu haben. Dylan hingegen, schien das Mädchen garnicht richtig wahrzunehmen. Er streckte ihr mit der rechten Hand einen 50 Dollar Schein entgegen und meinte ohne sie anzusehen „mach 30 drauß!"
Dann streckte er seine linke Hand quer über den Tisch der zwischen uns stand und drückte meine mit dem Geld drinnen weiter nach unten und sagte „Das geht auf mich, ich hab dich eingeladen." und zwinkerte mir zu.

Wir waren schon fast an der Türe, als die Kellnerin von vorhin auf uns zugelaufen kam und Dylan zurief „Hey warte mal! Ich wollte dich fragen ob du mir deinen Instagram Namen geben kannst?"
Als ich mich umsah, entdeckte ich zwei weitere Mädchen in unserem Alter hinter der Bar stehen und gespannt in unsere Richtung blicken. Im nächsten Moment spürte ich wie Dylan meine Hand ergriff. Auf der Stelle blickte ich erst verwirrt auf unsere verschränkten Finger und dann nach oben zu Dylan.
„Tut mir leid, aber das ist meine feste Freundin." „Sorry, das wusste ich nicht. Euch noch einen schönen Tag." entgegnete sie, sah dann einmal zwischen Dylan und mir hin und her, ehe sie auf dem Absatz kehrt machte und zurück zu ihren Freundinnen verschwand. Ich hätte schwören können einen Funken Enttäuschung in ihren Augen aufblitzen gesehen zu haben.

Erst als wir vor unseren Autos angekommen sind ließ Dylan meine Hand wieder los „Dankeschön dass du mitgespielt hast."
„Gerne. Aber warum hast du sie abwimmeln lassen? Sie schien doch echt nett zu sein und hübsch war sie
auch?" entgegnete ich neugierig.
„Blond ist nicht so mein Typ und außerdem hab ich gerade keine Zeit für eine Beziehung. Ich muss mich auf die Schule konzentrieren."
Ich beließ es dabei und beschloss nicht weiter darauf einzugehen.

In der Bibliothek angekommen, suchten wir uns erst einmal einen Platz etwas weiter weg von all den anderen für die Schule paukenden Jugendlichen, um durch unsere Gespräche niemanden zu stören.

Wir saßen fast vier Stunden beim lernen und säßen wahrscheinlich noch drei weitere wenn keine Durchsage gekommen wäre um darauf hinzuweisen, dass die Bibliothek bald schließen wird. Der heutige Tag war relativ erfolgreich. Ich denke wir haben uns ziemlich gut auf den Chemietest am Montag vorbereitet und werden beide eine gute Note schreiben.

Obwohl sich Dylan die meiste Zeit wie ein Kleinkind verhalten hat, mich mit Papierkügelchen beworfen und mir Briefe geschrieben hat, von denen ich nun vier Stück in meinem Block liegen habe, anstatt mit mir zu sprechen, beherrscht auch er die Themen relativ gut.

Hey💋
Da ich jetzt eigentlich schon Sommerferien habe, wollte ich euch mal fragen ob ihr vielleicht Lust auf eine Lesenacht hättet?🥰

•Wann wäre sie?☁️
Kommende Woche Freitag, dem 23.07.

•wann geht sie los?🕰
Um 21:00 Uhr

•was ist eine Lesenacht eigentlich?🤔
Für diejenigen die noch nie von einer Lesenacht gehört haben, das ist eine Aktion bei der der Autor an einem Abend mehrere Kapitel seiner Story hochlädt damit die Leser einfach nicht so lange auf ein Update warten müssen.

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