Fame // Taddl (Reupload)

11. Kapitel

Mein Vater war bereits auf Arbeit, als ich erwachte. Mein Kopf schmerzte, der Rücken tat mir weh und meine Laune war sofort am Tiefpunkt. Ich hatte wirklich schlecht geschlafen, was einfach an dieser Hotelatmosphäre liegt, denn ich hasse es in solchen neutralen Räumen zu wohnen. Langsam wälzte ich mich aus dem harten, ungemütlichen Bett und trottete ins Bad. Es war ein Einzelzimmer mir einem Ehebett, worüber ich mir gestern schon den Kopf zerbrochen hatte. Wieso ein Doppelbett? Aber gut geschlafen, hatte ich trotz der enormen Ausmaße nicht, das konnte ich nicht leugnen.

Als ich mich fertig angezogen hatte, sagte mir mein Handy, dass es 10 Uhr war. Glücklicherweise gab es noch bis 11.30 Uhr Frühstück, weshalb ich mit Zimmerkarte und Handy bewaffnet, den Weg in den Speiseraum zu finden versuchte.

Eine dreiviertel Stune später hatte ich etwas gegessen, gar nicht so schlecht für ein Hotel und zog mir nun eine Jacke über. Ich wollte zum Dom, da es noch relativ früh war, hoffte ich darauf, dass mich niemand erkennen würde. Die Kapuze halb über den Kopf gezogen trat ich also aus dem Gebäude und streckte mein Gesicht zuerst der Sonne entgegen. Es war wunderschönes Wetter und so entschied ich doch einen Vlog von heute zu drehen. Das bedeutete zwar Arbeit, aber es ließ sich auch damit leben.
Mit dem Longboard rollte ich durch die Kölner Innenstadt, in der Hoffnung irgendwann am Dom anzukommen. Die Kamera hielt ich in der Hand und filmte immermal ein paar Sequenzen.

Der Vormittag war richtig angenehm und mittlerweile war es 15 Uhr, mein Vater dürfte bald mit Arbeiten fertig sein. Mein Handy virierte, doch in diesem Moment trat ein Mädchen auf mich zu, vielleicht so 13 oder 14 Jahre alt und fragte mich: "Bist du Wolfsmädchen?" Ich nickte lächelnd und musste daraufhin mit ihr und noch einigen anderen Leuten ein Foto machen und Autogramme geben.
Eine halbe Stunde später war ich wieder alleine in Köln unterwegs, aber das Glücksgefühl, dass ich beim Treffen meiner Fans verspürt hatte, hielt an. Es war so toll, sie alle mit etwas so einfachem, wie einem Foto glücklich zu machen.

Zurück im Hotel schmiss ich mich auf das harte Bett und schaltete mein Handy ein.
Mehrere Benachrichtigungen, unter anderem einige WhatsApp-Nachrichten, doch als erstes öffnete ich Twitter. Ich hatte mit den coolen Leuten heute ein Gruppen-Selfie gemacht, dass ich jetzt hochladen wollte.

Laissa Parel @wolfsmädchen
Es ist wirklich toll euch alle getroffen zu haben.
[Bild]

Danach sah ich noch den Rest durch. Meine Mutter hatte geschrieben, doch das war nur eine Standard-Frage, auf die ich prinzipiell nie antworte. Taddl hatte vor zwei Stunden und gerade eben jeweils eine Nachricht geschickt.

Taddl Tjarks @Taddl
Was machst du so hier in Cologne? :)

Ach ich sehe du warst beschäftigt :D süß wie du guckst ♡

Laissa Parel @wolfsmädchen
Jetzt gerade hock ich im Hotel :P
Und ja ich war tatsächlich beschäftigt ^^
Ich bin nie süß!! Never! :/

Taddl Tjarks @Taddl
Lw? :D
Doch bist du :P ♡

Ich seufzte und legte das Handy zur Seite, doch im nächsten Moment fiepte auch schon der Ton für meine Twitter Benachrichtigungen auf. Ich runzelte die Stirn und öffnete die App wieder.

Taddl Tjarks @Taddl
@wolfsmädchen Süß wie du guckst ♡♡

Ich starrte finster auf diesen Kommentar unter meinem letzten Tweet und sah dann, dass er durch Taddls Antwort nur noch mehr Aufmerksamkeit bekam.

Laissa Parel @wolfsmädchen
Hör auf damit!

Taddl Tjarks @Taddl
Was hab ich gemacht? :o

Laissa Parel @wolfsmädchen
Meine Tweets zu kommentieren.

Taddl Tjarks @Taddl
Ich hab das nicht nur kommentiert xD auch favorisiert und retweetet :P

Laissa Parel @wolfsmädchen
Ich hasse dich.

Damit legte ich das Handy wirklich zur Seite. Sollte er doch denken was er wollte.

Das Hotel hatte richtig gutes WLAN, weshalb ich nach zwei Stunden Schneiden auch sofort das Video hochladen konnte. Ich war stolz auf mich, denn normalerweise ließ ich mich schnell von meiner Arbeit ablenken, aber nichtmal mein Vater konnte mich dazu bewegen, etwas anderes zu machen.

Laissa Parel @wolfsmädchen
Neues Video ist online! "Dom-Besichtigung & kleines Fan-Treffen | Köln #1"

Nachdem ich soweit fertig war, trabte ich ins Nebenzimmer zu meinem Vater. "Gehen wir dann was essen?", fragte ich fröhlich, woraufhin er sich mit dem Handy am Ohr zu mir umdrehte und knapp nickte. Er hielt einen Finger hoch, was mir signalisieren sollte, dass es in einer Stunde los ging. Nickend verließ ich seine Räumlichkeiten wieder und schickte mich an, meine Haare in Ordnung zu bringen. Es war trotz des tollen Wetters ziemlich windig gewesen, weshalb ich jetzt aussah, wie ein Marsmännchen mit abstehenden Antennen. Zuvor warf ich noch schnell einen Blick auf mein Handy.

Taddl Tjarks @Taddl
Du hast echt ne coole Art zum schneiden/bearbeiten deiner Vids :)

Laissa Parel @wolfsmädchen
Danke ♡♡

Taddl Tjarks @Taddl
Was machst du heute noch so? ^^

Laissa Parel @wolfsmädchen
Geh dann gleich mit meinem dad was essen und danach früh schlafen, weil ich hier nicht sonderlich gut zum erholen komme :P

Taddl Tjarks @Taddl
Ok :D

Eine halbe Stunde stand ich in dem winzigen Bad und versuchte meine Haare irgendwie auf die Reihe zu bekommen. Letztendlich flocht ich sie einfach zu einem seitlichen Fischgräten-Zopf, weil es mich nervte, dass ständig irgendwas anderes doof aussah.

Das Abendessen mit meinem Vater war total schön. Wir unterhielten uns zwar über Gott und die Welt, konnten über das essen aber genauso wenig klagen, wie über die Bedienung und den Wein. Ich hatte diese Zweisamkeit wirklich vermisst, weil er meistens keine Zeit für mich hat.

Zurück im Hotel lag ich schon im Bett, als mich eine neue Nachricht erreichte.

Taddl Tjarks @Taddl
Duuu ^^ ich hab morgen nichts vor. Willst du was mit mir machen? :)

Die Vorstellung störte mich irgendwie nicht mehr, eher freute ich mich riesig etwas mit ihm zu unternehmen.

Laissa Parel @wolfsmädchen
Klar gerne :) an was hast du gedacht?

Taddl Tjarks @Taddl
Verrat ich dir noch nicht :P
In welchem Hotel seid ihr? Hol dich dann da ab :)

Ich nannte ihm noch den Namen des Hotels und wir verabredeten uns auf 12.30 Uhr am Eingang. Er hatte mich noch gewarnt, dass ein Riesen-Fan-Treffen entstehen könnte, aber da konnte ich ihn beruhigen. Mir war das vollkommen egal.

Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief ich ein.