Fame // Taddl (Reupload)

13. Kapitel

Als ich erst abends ins Hotel zurück kam, war mein Vater bereits da. "Wo warst du Maus?", fragte er ohne einmal von seinem Laptop aufzusehen. "Ich habe mich mit jemandem getroffen." Auch jetzt zeigte er keinerlei Regung, weshalb ich ohne ein weiteres Wort in mein Zimmer verschwand.
Der Tag war wirklich schön gewesen, meine anfängliche Verhaltenheit [das Wort gibt es glaub ich nicht xD] war ja zum Glück schnell verflogen, nachdem ich bemerkt hatte, dass er genauso war, wie er mir beim Skypen rüber gekommen war.
Ich war nicht müde und hatte keine Lust auf schlafen gehen.

Laissa Parel @wolfsmädchen
Wmds? :D mir ist langweilig.

Genervt seufzte ich und ließ mich nach hinten auf mein Bett fallen. Tollpatschig wie ich eigentlich war, nicht, fiel mein Handy mitten in mein Gesicht.

Taddl Tjarks @Taddl
Sitz hier rum und zocke ein wenig. Kannst ja rüber kommen :P is ja nicht weit weg.

Laissa Parel @wolfsmädchen
Ok. Ich komme. Wo muss ich hin? :DD

Taddl Tjarks @Taddl
Ernst?! o.O

Laissa Parel @wolfsmädchen
Ja ^^ Bitte.

Er gab mir seine Adresse durch, wobei ich mir trotzdem nicht sicher war, ob ich das finden würde. Ich war hier noch nie.
Unterwegs schrieb ich meinem Vater eine Nachricht, dass ich nicht wusste wann ich zurückkommen würde und versuchte irgendwie die Straße zufinden, welche Taddl mir genannt hatte. Leichter gesagt, als getan. Ich hatte keine Ahnung wo ich war, geschweige denn wie ich zurück zum Hotel kommen würde. "Scheiße.", fluchte ich leise vor mich hin. Es war kein Mensch zu sehen, den man hätte nach dem Weg fragen können.
Ich hatte nichtmal Taddls Nummer und auf Twitter kam er die ganze Zeit nicht online. Genervt fuhr ich mir durch die Haare, drehte mich einmal im Kreis, fand meine Orientierung aber dennoch nicht wieder.

Nach gefühlten Stunden erreichte mich doch eine Nachricht von ihm.

Taddl Tjarks @Taddl
Wo bist du jetzt?

Laissa Parel @wolfsmädchen
Ich habe keine Ahnung...

Er sendete mir tatsächlich seine Nummer, mit der Bitte ich solle meinen Standort per WhatsApp schicken.

Eine viertel Stunde später waren wir gemeinsam an seinem Haus angekommen. Taddl hatte mich zum Glück gefunden, da ich ansonsten eiskalt in die falsche Richtung weiter gewandert wäre.

Immernoch über mich lachend stieß er die Wohnungstür auf und führte mich hinein. "Herzlich Willkommen.", meinte er und salutierte mit einer gespielt feierlichen Verbeugung vor mir. Jetzt war es an mir einen Lachanfall zu bekommen.
Im Wohnzimmer saß Ardy, der mich nur schief angrinste, als ich eintrat und dann wieder den Blick dem Fernseher zu wandte. Er war mir bekannt, da er öfters mal kurz mit reingeschaut hatte, wenn Taddl und ich geskypet hatten.
Ich ließ mich neben ihn aufs Sofa fallen, während Taddl sich davor auf dem Boden niederließ. "Was is'n des?", fragte ich belustigt, weil ich irgendwie hinter den Sinn des Spiels nicht stieg. "Shadow of the Collosus.", kam es von Taddl. "Aaaahaaaa. Kenn ich net.", lachte ich und piekte Taddl in den Hinterkopf. "Ey!", er drehte sich um und sah mich verwirrt an. Ich grinste nur. "Können wir nich irgendwas zocken, wo wir alle spielen können.", fragte ich mit gespielt quengelnder Stimme, sah die Wii und rief: "Mario Kart!" Sofort sprang ich auf und hüpfte auf dem Sofa herum, wofür ich einen finsteren Blick von Ardy erntete. "Bitte.", bettelte ich Besagten jetzt an und versuchte mich an einem Hundeblick, der gänzlich in die Hose ging. "Von mir aus.", seufzte Ardy und wandte sich an Taddl, "Über Skype war sie noch nicht so nervig." Ich schlug ihm auf die Schulter.
Ich war total schlecht im Mario-Kart-Spielen, doch war es mir egal. Hauptsache es machte Spaß. Wir lachten alle, vorallem Taddl lachte über mich, da ich nach drei Spielrunden insgesamt bei null Punkten lag, weil ich nichteinmal ins Ziel gekommen war. Ich fand das selbst auch lustig, weil ich wusste, dass ich mega schlecht bin. "Und du bist 'ne Let's Playerin?", fragte Ardy belustigt. "Nein, ich mach wenn dann nur Minecraft-Lps. Ansonsten eher so anderen Shit." Er nickte und warf einen Blick auf sein Handy. "Es ist 1.56 Uhr.", stellte er fest, woraufhin ich ihn nur schockiert ansehe konnte. "Echt jetzt?" Er nickte mal wieder nur, realisierte danach aber, dass ich ja nicht hier wohnte. "Du kannst jetzt nicht mitten in der Nacht ins Hotel.", behauptete er. "Ich muss aber...", meinte ich vorsichtig, "weil mein Vater sonst ausrastet." "Und wenn du ihm schreibst, dass du bei jemandem übernachtest?", warf Taddl ein. "Und wie soll ich ihm erklären, dass ich jemanden aus Köln kenne, obwohl ich noch nie hier war.", fragte ich ihn. Wir schwiegen alle, bis Ardy wieder das Wort ergriff. "Fakt ist eins, du kannst jetzt nicht zum Hotel." Frustriert stöhnte ich auf: "Wo soll ich sonst hin?" "Du kannst ja hier bleiben. Ich bring dich morgen früh auch zurück und erkläre es deinem Vater.", kam es von Taddl, der irgendwie unsicher wirkte. "Ja genau. Mit deinen Tattoos trittst du meinem Dad entgegen und versuchst ihm nahe zu legen, weshalb seine Tochter letzte Nacht nicht nach Hause kam.", meinte ich sarkastisch und lachte kurz auf. "Du bleibst hier.", Ardy klang streng, doch ich wollte nicht nachgeben. "Nein, ich gehe zurück ins Hotel.", konterte ich deshalb. "Du kommst da ja nicht mal mehr rein. Oder hast du deine Karte mit?" Mir entglitt en kurz die Gesichtszüge, ehe sie sich wieder verhärteten. "Dann penn' ich eben hier auf dem Sofa.", gab ich genervt zu. "Du schläfst nicht auf dem Sofa!", rief Taddl dazwischen, "Du gehst in mein Bett. Ich Schlaf hier." "Ich geh ins Bett. Werdet euch einig.", unterbrach Ardy uns kurz und schlurfte dann aus dem Wohnzimmer. Kurz darauf hörte man eine Türe ins Schloss fallen. "Ich wohne hier nicht, also werde ich aufs Sofa gehen.", ich blieb hart und war nicht gewillt nachzugeben. "Du wirst nicht hier schlafen." "Doch." Ich sah ihn finster an. "Isa Bitte.", er versuchte es auf die weiche Tour, "Lass mich ein guter Gastgeber sein." Ich seufzte und konnte unter diesem unsicheren, leicht bettelndem Blick nicht weiter diskutieren. "OK.", murrte ich, ließ mich von ihm in sein Zimmer führen und mir ein T-Shirt geben. Danach verließ er den Raum. Ich war allein und müde, konnte mich aber trotzdem nochmal richtig hier umsehen. Es war relativ neutral eingerichtet, mit einem obercoolen Aufnahmetisch und einem echt großen Bett. Theoretisch hätten wir da beide reingepasst, aber ich glaube, dass das nichts für mich gewesen wäre.
Seine Decke roch nach ihm.
Mit diesem Geruch in der Nase schlief ich letztendlich ein.