26. Kapitel

3.4K 201 9
                                        

Am nächsten Tag erwachte ich mit schrecklichen Kopfschmerzen. Mein Kopf dröhnte mehr, als nach einer Sauf-Nacht mit Samira. Doch trotzdessen musste ich aufstehen, um wenigstens zum Telefon zu gelangen und in der Schule anzurufen.
Zurück in meinem warmen Bett, ließ ich mich wieder von der Dunkelheit meines Zimmers einlullen, weshalb ich kurz darauf auch schon wieder eingeschlafen war.

Durch ein schrilles Klingeln an unserer Haustür wurde ich geweckt, fühlte mich deshalb noch schlechter. Ich hasse es geweckt zu werden.
Langsam und mit schleppenden Schritten bewegte ich meinen Körper zur Haustür und blinzelte gegen das Licht, als die helle Sonne, die durch die Fenster hinein schien, mich blendete.
Vor der Tür stand, wie sollte es auch anders sein, Taddl. Allein. Ohne Ardy. Ich blinzelte zu ihm nach oben, rieb mir die Augen und trat zur Seite, sodass er in die Wohnung hinein konnte. "Was machst du denn hier? Wo ist Ardy?", fragte ich leise. "Ardy ist im Hotel und packt Sachen und ich...ich...wollte dich nochmal sehen.", antwortete er mir beinahe genauso leise und seine Stimme jagte mir kleine Schauer über den Körper. "Normalerweise wäre ich doch gar nicht hier.", murmelte ich, bevor meine Kopfschmerzen mich ins Bad trieben, um ein Aspirin zu suchen. "Ja schon. Ich hätte halt hier gewartet. Geht's dir nicht gut?", besorgt sah er mich an. "Kopfschmerzen und ja...", ich schluckte gleich zwei der Tabletten, auch wenn das sowieso nichts bringen würde, aber egal. "Wo sind deine Eltern überhaupt?" Ih zuckte mit den Schultern, weil ich jetzt nicht darüber reden wollte. Danach trottete ich zum Sofa und ließ mich einfach darauf fallen. Taddl setzte sich neben mich und in einem kurzen Anfall von Schwäche sank ich an ihn heran. Kurzerhand legte der Brünette einen Arm um mich, sodass ich noch näher an ihn heranrücken konnte. "Weißt du...", fing er an, sprach aber nicht weiter. Ich drehte mich so, dass ich meinen Kopf heben und ihn ansehen konnte. Seine Lippen sind so wunderschön, seine Stimme fasziniert mich zutiefst und seine Haare. Ich wollte am liebsten hindurch fahren, traute mich allerdings nicht. Er starrte in die Ferne, bemerkte meinen Blick nicht, weshalb ich den Kopf zurück am seine Brust sinken ließ und seinem Herzschlag lauschte.
Vorsichtig begann er eine meiner Haarsträhnen immer wieder um seinen Finger zu wickeln, woraufhin ich lächeln musste. Dieses Gefühl, wenn jemand in den Haaren herumfummelte war toll. Ich lieb' das. Seufzend verlagerte er sein Gewicht ein wenig, da ich ziemlich unangenehm auf ihm gelegen hatte. "Ich würde dich am liebsten ständig bei mir haben.", raunte er mir mit seiner tiefen Stimme zu. Ich grunzte nur und musste dann, trotz meiner Kopfschmerzen, anfangen zu lachen. "Das klingt mega komisch.", meinte ich, als er dann auch auflachte, wurde mein Kopf rhythmisch auf seiner Brust hoch und runter gedrückt. Fühlte sich lustig an, weshalb ich noch mehr lachen musste.
Irgendwann lagen wir nebeneinander auf dem Boden, eingezwängt zwischen Tisch und Sofa.
"Müsst ihr wirklich schon zurück nach Köln?", flüsterte ich. Wir waren so nah, wie noch nie zu vor. Unsere Lippen trennten vielleicht geschätzte 3 cm, doch ich traute mich nicht ihn zu küssen. Jedesmal wenn ich Taddl in diese Richtung näher gekommen war, hatte er sich sofort wieder in sich zurückgezogen und ist auf Abstand gegangen. Ich wollte diesen Moment auf keinen Fall zerstören. "Ja.", unterbrach er meine Gedanken. "Wir haben viel zu tun und können nicht noch länger bleiben." Traurig blickte ich in seine eisblauen Augen, während sich in meinen ein paar wenige Tränen sammelten. "Nicht weinen.", flüsterte er und zog mich plötzlich völlig unerwartet näher an sich. Im nächsten Moment spürte ich seine Lippen auf meinen und erwiderte den Kuss ganz automatisch. Es war kein verlangender Kuss, eher soetwas wie eine Probe, sodass er auch wirklich nicht lange war, doch dieser kurze Moment reichte um einen Haufen Schmetterlinge in meinem Bauch tanzen zu lassen.
Taddl musterte mich und strich dann ganz vorsichtig über meine Unterlippe. "Ich muss jetzt gehen.", meinte er leise und drückte mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe er sich aufrichtete und mich gleich mit sich hochzog.
An der Haustür drehte er sich nochmal kurz um, lächelte und war verschwunden. Wiedereinmal machte sich eine gähnende Leere in mir breit, meine Kopfschmerzen kamen auch zurück. Seufzend ließ ich mich auf das Sofa wieder auf das Sofa fallen und schloss meine Augen. Während ich an den Kuss dachte, breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. Mist. Ich hatte nie vorgehabt mich zu verlieben, doch dieses abwesende Verliebten-Lächeln bekam ich nicht aus meinem Gesicht.

Fame // Taddl (Reupload) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt