34. Kapitel

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Taddl schien mich nicht bemerkt zu haben, jedenfalls sah er nicht einmal auf, ehe ich den Platz auf der Bank neben ihm besetzte.
Meine Finger waren fest ineinander verknotet und mein Blick starr darauf gerichtet, während der Grünhaarige, ja er hatte jetzt grüne Haare, wie ich mit Schrecken erkennen musste, mich von der Seite musterte, was ich allerdings nur kurz aus dem Augenwinkel sah. "Danke, dass du gekommen bist.", meinte er unsicher und wandte den Blick ab. Ich wusste nicht, ob er bemerkt hatte, dass ich dünner bin oder ob er einfach der Höflichkeit wegen, wegsah, jedenfalls waren seine Augen nun auf den Rhein gerichtet. "Also...über was wolltest du reden?", fragte ich, um sofort zur Sache zu kommen und jegliche Bemerkungen meiner Person gegenüber zu vermeiden. "Ich...es...", versuchte er anzufangen. "Hat Ardy dir ins Gewissen geredet?", fragte ich mürrisch und änderte meine Sitzposition so, dass ich ziemlich entspannt aussehen konnte, auch wenn mein Magen gerade total rebellierte. "Nein, also ja. Er hat mit mir geredet, aber den Entschluss mich mit dir zu treffen, den hab ich selber gefasst.", Taddl wirkte gar nicht mehr wie die selbstbewusste Person, die er mir gegenüber zuletzt an den Tag gelegt hatte, aber so war das auch in Ordnung. "Und ich wollte dir auch nur sagen, dass das irgendwie dumm war."
Mein Kopf fuhr herum und der Mund klappte auf. Sprachlos starrte ich ihn an, wusste weder was ich sagen, noch denken soll. "Wieso hast du es überhaupt getan? Was hab ich falsch gemacht? Hattest du das von Anfang an vor?", sprach ich meine Fragen aus, die bereits seit Monaten in meinem Kopf herum geisterten. Langsam traten mir die Tränen in die Augen, doch hoffte ich Taddl würde nichts bemerken. Ich wollte nicht vor ihm weinen. "Nein. Ich hatte das nicht geplant, aber ich weiß auch nicht. Irgendwie war ich in 'ner Scheiß-Phase und Felix' Verhalten hat total auf mich abgefärbt. Er hat zwar nichts in diese Richtung gesagt, aber er kann dich halt nicht leiden...", der junge Mann verstummte. "Aber...wieso hast du nicht einfach mit mir geredet? Wieso hast du behauptet, dass du mich nur verarscht hast?" "Ich weiß auch nicht, was mir da durch den Kopf ging...ich habe das einfach gesagt, weil es in diesem Moment gepasst hat. Außerdem wusste ich, dass ich dich so ziemlich hart treffen konnte...", erklärte er, sah mich aber nicht ein einziges Mal an, "Aber schon als ich zur Tür hinaus war, hatte ich bemerkt, dass ich einen großen Fehler begangen habe." Jetzt hob ich den Blick, starrte ihm ins Gesicht, das er mir bei seinen letzten Worten auch zugewandt hatte. Die Tränen flossen nur so aus meinen Augen, all die angestaute Traurigkeit kam jetzt zum Vorschein. Die Verzweiflung, der Hass, die Wut. Taddl streckte sanft seine Hand aus, wohl um mir die Nässe versuchsweise aus dem Gesicht zu wischen, doch ich zuckte sofort zurück. "Fass mich nicht an!", blaffte ich, bemerkte aber sofort seinen entsetzten Blick und versuchte mit einem Lächeln die Schärfe aus meinen Worten zu nehmen. Funktionierte nicht so ganz. "Du hasst mich.", stellte er leise fest und seine Augen begannen zu glänzen. "Nein.", meinte ich sanft, meine Tränen versiegten und ich brachte ein wirklich aufrichtiges Lächeln zustande, "Es liegt nicht an dir. Diesmal liegt es an mir, aber ich glaube ich kann das nicht."
Immernoch lächelnd erhob ich mich. "Können wir einfach Freunde sein, so wie vorher?", fragte ich hoffnungsvoll, woraufhin er nickte, aber dennoch wie ein Häufchen Elend dort saß und seine Hände anstarrte. Vorsichtig berührte ich seine Schulter und verschwand mit einem aufmunternden Lächeln in die Dunkelheit. Natürlich nicht das Beste zu lächeln, wenn gerade irgendwie jemandem das Herz gebrochen hatte, aber naja, was sollte ich sonst tun. Allein, dass alles geklärt ist, machte mich glücklich.

Zuhause brannte kein Licht mehr, was darauf schließen ließ, dass Sami bereits ins Bett gegangen ist.
Immernoch lächelnd fiel ich auf mein Bett. Ich konnte wieder fröhlich sein, ohne meine Schauspielkunst auspacken zu müssen, denn ich hatte meinen besten Freund wieder. Mehr hatte ich mir in den letzten Monaten gar nicht gewünscht.

Ich: Danke Ardy ♡

Ardian Bora: Wofür?

Ich: t&ich haben uns ausgesprochen...ich denke es ist alles gut :)

Ardian Bora: ok sehr gut :)

Lächelnd zog ich mich um und legte mich unter meine kuschlige Bettdecke.

Laissa Parel @wolfsmädchen
Gespräche können manchmal ganz nützlich sein. @Taddl ♡

Ja. Ich wusste nicht, warum ich dies twitterte, doch wollte ich es einfach die ganze Welt wissen lassen, wie glücklich ich im Moment doch war. Natürlich würden jetzt viele meiner Fans denken, dass da etwas mit Taddl läuft, doch ich wusste, dass ich irgendwie meinen besten Freund wieder habe.

Taddl: ok. Ich denke es ist wieder alles gut. Schluss mit Gefühlen ja? ^^ ab jetzt gibt es nurnoch unsere Freundschaft, mehr läuft nie wieder, versprochen?

Ich: jap. Definitiv nur Freunde :* ♡♡

Seufzend ließ ich meinen Kopf in die Kissen sinken, legte mein Handy auf dem Nachttisch ab und schloss meine Augen.

Fame // Taddl (Reupload) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt