"Du bist echt leicht zu entführen", hörte ich Taddls Stimme dicht an meinem Ohr. Er ließ mich los, ich drehte mich wütend zu ihm um und musste lachen. Er stand da, die Hände in die Hüften gestemmt und versuchte sein Lachen zu unterdrücken. "Ich hätte mich verletzen können.", meinte ich versuchsweise wütend, klappte aber nicht besonders gut, da ich bei seinem Anblick einfach lachen musste. "Ja als ob.", lachte er, "Ich hab dich fest gehalten. Dir hätte alles passieren können, aber ganz sicher hättest du dich nicht verletzt." Ich streckte ihm die Zunge raus und sprang wieder auf mein Board, das zum Glück nicht viel weiter gerollt ist. Taddl versuchte mich noch zu packen, doch ich war zu schnell. So wurde eine Verfolgungsjagd aus dem restlichen Weg bis zum Hotel. Wäre dieser länger gewesen, hätte er mich sicherlich eingeholt, doch so schaffte ich es ihm zu entkommen.
Lachend standen wir vor dem Eingang und versuchten wieder zu Atem zu kommen.
Als wir endlich wieder halbwegs normal atmen konnten, sahen wir uns einfach nur an, bis ich fragte: "Was machst du überhaupt hier?" "Ich wollte dich sehen." "Wir haben uns heute früh erst gesehen", lachte ich und betrat die Hotellobby. Taddl folgte mir, ohne das ich ihm das erlaubt hätte, aber schlimm fand ich es nicht wirklich. Grinsend drehte ich mich zu ihm um. "Irgendwie ist das voll klischeehaft, wenn ein Typ und ein Mädchen zusammen auf's Hotelzimmer gehen." Er nickte belustigt. "Na was glaubst du denn?", fragte er, streckte mir dabei frech die Zunge raus und grinste, "Ich nehme dich jetzt hart." Daraufhin bekam ich einfach so ohne Vorwarnung einen erneuten Lachflash und stützte mich keuchend an der Wand neben dem Aufzug ab. Taddl grinste nur vor sich hin und drückte den Knopf, als die Türen sich mit einem Pling öffneten, hatte ich mich halbwegs wieder gefangen. "Was haben diese Fahrstühle nur an sich...", zitierte er aus Shades of Grey. Ich starrte ihn entsetzt an. "Das hast du gelesen?", fragte ich immernoch schockiert. "Natürlich. War wochenlang meine Abendlektüre. Ich hab den Film auch gesehen." "Oh Gott.", stieß ich hervor und ließ mich gegen die Wand sinken. "Du hast es wohl nicht gelesen?", fragte er mich jetzt, klang dabei allerdings mal wieder so, als würde er sich über mich lustig machen. "Doch! Natürlich hab ich's gelesen, aber ich kenne halt keinen Typen, der's gelesen hat.", versuchte ich irgendwie meine Reaktion zu rechtfertigen. "Jetzt kennst du einen.", meinte er ud verließ den Fahrstuhl. Woher er wusste auf welcher Etage ich wohnte? Das würde ich niemals erfahren. Jedenfalls lief er nun vor mir her, schien dann jedoch zu bemerken, dass er mein Zimmer gar nicht kannte, weshalb er stehen blieb und mir einen erwartungsvollen Blick zu warf. Ich zog die Karte durch den Türöffner und betrat das neutral eingerichtete Hotelzimmer, in dem einfach mal überall meine Sachen verstreut lagen. Der Laptop war auch aufgeklappt und YouTube geöffnet. "Aha! Du warst also fleißig.", meinte er mit einem Blick darauf. "Hast du mein neues Video noch nicht gesehen?", fragte ich ihn verblüfft. "Noe. Hatte noch keine Zeit." "Komm gib's zu, du wolltest nur dich selbst nicht sehen" Taddl grinste mal wieder nur.Mal wieder hatten wir die gesamte Zeit über geredet und uns irgendwelche Videos von anderen YouTubern angesehen. Gerade schauten wir einen Vlog von einem Kumpel Taddls, dessen Kanal "unge" hieß. Irgendwie sah der Dude voll cool aus, mit seinen Dreads und der Name Simon passte echt total zu ihm. "Der Gute will dich übrigens noch kennelernen.", erklärte Taddl mir gerade. "Wieso?" "Simon liebt es irgendwelche neuen Bekanntschaften zu schließen." Ich nickte. "Wir könnten ja später was essen gehen und nehmen einfach 'n paar Dudes aus dem YouTube-Haus mit. Was hältst du davon?" Unsicher sah ich ihn an. "Die sind echt nett." Fügte er noch aufmunternd lächelnd hinzu. "Mhhh...ja gut. Mehr als unangenehm kann es ja wohl kaum werden." Damit war das Essen beschlossene Sache.
Gegen 19 Uhr verließ Taddl vorerst alleine das Hotel, denn ich musste mich noch fertig machen und er wollte auch nochmal zu sich, um sich etwas frisch zu machen. Wir hatten uns mit den Anderen auf 20.30 Uhr verabredet, da ich jedoch keine Ahnung hatte, wo sich das Restaurant, in das sie mich entführen wollten befand, mussten die Jungs mich notgedrungen hier abholen. Ich fühlte mich irgendwie unwohl, war total unruhig und hibbelig. Die Aufregung war nicht zu leugnen, denn ich würde gleich einige der größten YouTuber Deutschlands kennenlernen und das ganz ohne das ich jemals Fan gewesen wäre. "Sie sind auch nur normale Menschen", versuchte ich mir leise flüsternd einzureden.
Einige Zeit später klingelte mein Handy. Taddl. "Ja?", fragte ich nachdem ich abgehoben hatte. "Hey. Wir sind unten. Kommst du?", hörte ich seine Stimme aus den Lautsprechern. "Ja bis gleich.", ich legte auf und verließ das Zimmer. Mein Vater war noch bei einem Geschäftsessen. Das konnte sich hinziehen, weshalb ich gar nicht erst irgendetwas tat, um ihm Bescheid zu geben, dass ich ich da sein würde.Draußen war es echt kalt, doch die Jungs standen in einem Grüppchen vor dem Eingang und lachten gerade über irgendwas. Ich zog meine Jacke fester um die Schultern und trat etwas näher. Ardy bemerkte meine Anwesenheit zuerst und umarmte mich zur Begrüßung. Taddl grinste nur in meine Richtung, während die anderen mich alle der Reihe nach begrüßten. Da war Simon, von dem ich ja schon wusste, dass er mich treffen wollte, aber auch Felix, den ich dank Taddl über YouTube als Dner kannte und ein Typ in meinem Alter, der sich mir als Anton vorstellte. Ich fand diese Drei echt mega cool. Meine Angst vor diesem Abend war sofort wie weggeblasen.

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Fame // Taddl (Reupload)
FanfictionLaissa ist YouTuberin und wohnt in Bamberg. Für sie sind ihre 300000 Abonnenten wirklich besonders, doch hatte sie trotzdem nie das Gefühl sonderlich berühmt zu sein. Köln zeigt ihr da plötzlich eine ganz andere Welt, eine in der sie von so manch ei...