Ich hatte mir zwar den Wecker gestellt, doch nach fünfmaligem Snooze drücken, verschlief ich doch. Erst das Klingeln meines Smartphones riss mich aus meiner Schlaftrunkenheit. Ich hob ab. "Isa? Es ist 10.45 Uhr. Wo bist du?", hörte ich Taddls Stimme. "Scheiße!", rief ich nur, sprang aus dem Bett und schmiss mein Handy dabei einfach weg. So schnell ich konnet zog ich mir Klamotten an, die ich zum Glück gestern Abend schon 'rausgelegt hatte, da ich dort auch meinen Koffer schon gepackt hatte.
Danach stürmte ich durch die Lobby, mein Vater würde mich auschecken und durch die Straßen zum Bahnhof. Mit einem Taxi.
Mittlerweile war es 10.55 Uhr und mein Zug würde 11.05 Uhr abfahren. Ich verließ mich in diesem Moment vollkommen auf die Unpünktlichkeit der Deutschen Bahn.
Angekommen herrschte reges Treiben. Überall Menschen, doch mitten zwischen diesen Fremden standen meine Leute. Taddl, Basti, Simon und Anton, ja sogar Felix, der ganz freundlich ausschaute. Der Schein trügt hoffentlich nicht. Meine erste Reaktion war, sie alle in eine herzliche Umarmung zu ziehen und danach erst einmal rot werden. Wie sollte es auch anders sein.Als mein Zug mit gerademal fünf Minuten Verspätung aufgerufen wurde, umarmte ich sie alle nochmals einzeln, auch Felix, der sich ein kleines Lächeln abgerungen hatte und trottete dann, gefolgt von Taddl, zu meinem Abteil. Vor der Tür des Zuges blieb ich kurz stehen, drehte mich zu ihm, woraufhin einer mich fest an sich drückte. Ich atmete seinen wunderbaren Duft ein und schloss für einen kurzen Moment die Augen. "Wir sehen uns bald wieder, ja?", flüsterte er. Ich nickte an seine Brust gedrückt und löste mich kurz darauf, da mein Zug sonst ohne mich an fahren würde. Winkend stieg ich ein, suchte mir einen Platz und starrte aus dem Fenster. Die Jungs winkten mir, Taddl stand wieder beider Gruppe und neben ihm, Ardy. Wo kam der plötzlich her? Er lächelte und hob genauso zum Abschied die Hand. Ich grinste. Als der Zug aus dem Bahnhof fuhr, konnte ich nurnoch erkennen, dass jetzt einige Fans auf sie aufmerksam geworden sind und sie umringten. Haha. Ihr Pech.
Ich stöpselte meine Kopfhörer ein und versuchte irgendwie die ewige Zugfahrt zu überleben.Irgendwie schaffte ich es heil nach Bamberg zurück zu kommen, ohne falsch zu fahren. Ich konnte stolz auf mich sein.
In unserer Wohnung war einfach alles dunkel und ruhig, weshalb ich Taddl und die Anderen nun noch mehr vermisste, als ich es schon direkt nach der Abfahrt getan hatte.
Eigentlich war es erst 17.30 Uhr, dich irgendwie kam es mir vor, als wäre es mitten in der Nacht.
Ein Blick auf mein Handy sagte mir, dass Taddl geschrieben hat.Taddl: bist du gut angekommen? ♡
Ich: ja passt :) aber is hier irgendwie so ruhig...
Als ich kurz gelangweilt durch meine Chatliste scrollte, sprang mir die Nachricht von Samira entgegen, die sie vor kurzem geschrieben hatte. Kurzerhand fasste ich einen Entschluss.
Ich: kommst du zu mir? Dann können wir reden.
Samira: ich dachte schon du schreibst gar nicht mehr :( jetzt sofort?
Ich: ja.
Damit legte ich mein Handy wieder zur Seite und räumte meine Klamotten aus dem Koffer in den Schrank hinein.
Zehn Minuten später klingelte es. Samira.Wir hatten uns ins Wohnzimmer auf das Sofa gesetzt und die ersten fünf Minuten angeschwiegen, da meine beste Freundin scheinbar sehr mit sich zu ringen hatte, wie sie am besten anfangen sollte.
"Es tut mir leid.", meinte Samira plötzlich leise und starrte auf ihre ineinander verknoteten Hände. "Was war denn überhaupt?" "Naja...ich war an diesem Tag bei Jessy und die hatte unser Video gesehen und mir dann eingeredet, dass du mich nur ausnutzen würdest." Schockiert starrte ich sie an, während Sami mich immernoch nicht ansehen konnte. "Wie kommt die da drauf?", fragte ich vollkommen verwirrt. "Du bist ja nun doch schon relativ groß mit 300000 Abonnenten und ich bin gar nicht auf YouTube...deshalb.", ihr war das ganze sichtlich unangenehm. Ich überbrückte den kleinen Abstand zwischen uns und nahm meine beste Freundin in den Arm. "Niemals würde ich dich ausnutzen wollen. Du bist meine beste Freundin" Daraufhin lächelte sie wieder. "Vergessen?", fragte sie unsicher. "Vergessen und vergeben.", ich grinste und nach diesen Worten sprangen wir gemeinsam, lachend auf dem Sofa herum. Der Tag war besser gworden als erwartet. Nur die Aussicht auf Schule übermorgen trübte die ganze Herrlichkeit des Augenblicks.

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Fame // Taddl (Reupload)
FanfictionLaissa ist YouTuberin und wohnt in Bamberg. Für sie sind ihre 300000 Abonnenten wirklich besonders, doch hatte sie trotzdem nie das Gefühl sonderlich berühmt zu sein. Köln zeigt ihr da plötzlich eine ganz andere Welt, eine in der sie von so manch ei...