20. Kapitel

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Die Nacht verbrachte ich in Ardys Bett, da dieser aus irgendeinem Grund ich nach Hause kommen würde. Ich hatte einfach nicht zugehört, weil es mich herzlich wenig interessiert hatte.
Basti war nach einer weiteren Stunde, in der wir gezockt und geredet hatten, nach unten in seine Wohnung gegangen. Wie ich herausfand, befand sich diese direkt gegenüber der von Simon und Anton. Fand ich cool, dass die hier so alle in einem Haus wohnen.
Morgen würde es für mich wieder nach Hause gehen. Irgendwo freute ich mich, aber irgendwo auch wieder nicht. Gerne würde ich mehr Zeit in Köln zur Verfügung haben, denn ich mag diese Leute echt.
Zum aufstehen war es noch zu früh. Gerademal 10 Uhr, gar nicht meine Zeit. Ohne meine Augen wirklich zu öffnen, drehte ich mich um und schlief weiter.
Geweckt wurde ich einige Zeit später, durch den Geruch von Spiegelei. Oh, wie ich dieses Zeug liebe. Aber halt. Woher hatte Taddl die Eier? Stop. Ich hatte wieder bei Taddl geschlafen. Langsam, ganz langsam begann mein Gehirn wieder zu arbeiten und ließ alle wichtigen Details und Dinge nochmal revue passieren.
Irgendwann zwang mich dieser herrliche Geruch aus dem Bett. Augenreibend betrat ich die Küche und sah in zwei belustigte Gesichter. "Morgen.", nuschelte ich, Taddl lächelte mich freundlich an und Ardy zeigte mit seinem Finger rund um seine Augen herum. Entsetzt bemerkte ich, dass ich warscheinlich aussah wie ein Panda, da ich wieder einmal vergessen hatte mich abzuschminken. "Ich komm' gleich wieder.", murmelte ich und verschwand im Badezimmer. Mit etwas Seife versuchte ich das Problem zu beheben, als Ardy plötzlich die Tür auf riss. "Isa, ich muss!", meinte er und trat von einem Bein auf's andere. Extrem langsam wandte ich mir zur Tür. "Bitte.", bettelte Ardy. "Geh doch.", grinste ich ihn dreckig an, woraufhin er mich geschockt ansah. "Bedanke dich bei Basti. Er hat diese Seite in mir gestern geweckt.", lachend verließ ich das Badezimmer und betrat die Küche. "Ist Ardy jetzt?", fragte Taddl ohne sich vom Ofen abzuwenden. "Joar. Du kannst doch gar nicht kochen. Junge, du tust der Küche noch weh.", lächelnd schob ich ihn zur Seite und übernahm das Essen. Er würde es sonst versauen.
Kurze Zeit später betrat Ardy den Raum wieder und ließ sich auf einen Stuhl am, mittlerweile gedeckten Tisch fallen. "Wann gibt's Frühstück?", fragte er. Ich schüttelte nur ungläubig den Kopf. "Mach dir doch selber was." "Nö. Keinen Bock. Außerdem bist du doch da.", grinste er überheblich und legte danach den Kopf auf seinen Teller. "Soll ich das Spiegelei jetzt auf deinen Dickschädel legen?" Sofort schnellte er wieder hoch, sah mich finster an und zeugte auf seinen Teller. Lieblos schmiss ich es dorthin und grinste ihn spöttisch an, als er ein gespielt missmutiges "Danke" von sich gab. Taddl bekam sein Ei, genauso ich.

Zwei Stunden später hatten wir uns gemeinsam auf den Weg zum Hotel gemacht. "Wann fährst du morgen?", fragte Ardy mich, kurz bevor wir von unseren Boards steigen müssten. "Ich werde den 11 Uhr Zug nehmen müssen, um noch vor Abend zuhause zu sein." "Schade dass du nicht länger bleibst.", meinte er. Taddl hatte seitdem wir losgefahren sind noch kein Wort gesagt, weshalb ich ihm einen verwirrten Blick zu warf und er daraufhin nur zum Hotel, das mittlerweile in Sicht war, nickte. Ardy wollte noch irgendwo hin und konnte deshalb nicht mit nach oben kommen, doch der Braunhaarige folgte mir durch die Lobby bis zu meinem Zimmer.
Ich schmiss mich auf's Bett und streckte alle Viere von mir, sah warscheinlich komisch aus, doch ich fand es angenehm. Vorsichtig glitt Taddl neben mich auf das Bett, achtete aber genau darauf, mich nicht zu berühren. "War echt schön mit dir, auch wenn wir uns ja eigentlich erst seit dieser Woche richtig kennen.", durchbrach seine tiefe, raue Stimme die Stille in diesem Raum. "War gut so wie es war. Kommt mir eher so vor, als wären wir seit ewigen Zeiten befreundet." Er nickte und starrte an die Decke. "Vielleicht kannst du ja einfach mal ein Wochenende hierher kommen. Kannst ja bei uns in der Wohnung pennen oder so.", fuhr er fort. Jetzt war es an mir zu Nicken. "Wär' echt cool. Was machst du den Rest des Tages noch?" "Bisher ist nichts geplant.", ich hörte sein Grinsen nur, konnte es jedoch nicht sehen. "Können wir was mit Basti machen? Ich hätt' da voll Bock drauf. Der is' nämlich echt cool." Taddl lachte rau auf. "Ich ruf' ihn an." Daraufhin setzte er sich auf, zog sein Handy aus der Hosentasche und entsperrte das Display. Sein Hintergrund irritierte mich. "Du hast nicht ernsthaft dieses Scheiß-Bild von mir als Hintergrund, oder?", fragte ich und musste einfach lachen. Ich sah so behindert aus, wie ich da zusammengekauert zwischen Ardys Klamotten in dessen Schrank hockte. Taddl grinste nur und drückte das Handy ans Ohr.

Fame // Taddl (Reupload) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt