Schlussendlich hatte Ardy, Taddl und die anderen angerufen, ihnen gesagt, dass er mich gefunden hatte und war mit mir im Schlepptau zu meiner Wohnung zurück gekehrt.
Dort warteten die Anderen bereits auf uns. Alle zusammen saßen sie auf dem Sofa im Wohnzimmer. Samira, Oliver, Taddl, Marie, Izzi und sogar Felix. Mir war das Ganze ziemlich unangenehm, da ich nicht das Gefühl hatte, etwas verbrochen zu haben. "Ich kann ja jetzt wieder gehen.", meinte Felix, stand auf und verließ die Wohnung, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. "Ich gehe in mein Zimmer.", murmelte ich leise und floh beinahe rennend aus dem Wohnzimmer.
Als die Tür hinter mir zu war, entspannte ich mich ein wenig. Die Blicke von so vielen Personen auf mir fühlten sich so falsch an, gaben mir das Gefühl falsch zu sein, hier nicht hinzugehören.
Die Tür wurde geöffnet und wieder geschlossen. Seufzend vergrub ich mein Gesicht tiefer im Kissen, wollte ich doch gar niemanden sehen. Die Matratze senkte sich ein wenig und ich fühlte eine sanfte Berührung meiner Schulter, woraufhin ich mich umdrehte. Taddl saß dort, etwas unsicher, doch er saß an meinem Bett. "Was ist?", fragte ich, meine Stimme klang ein wenig genervt. "Warum bist du weggelaufen?", fragte er immernoch unsicher. "Kannst du dir das nicht denken?" "Es ist wegen mir, weil ich so ein scheißdummer Mensch bin, der nie nachdenkt.", murmelte Taddl und fuhr sich wütend durch die Haare. Wie schnell dieser Junge doch seinen Gemütszustand zu ändern wusste. "Taddl. Du bist nicht scheißdumm. Ich weiß nur nicht, wie ich damit umgehen soll." Er sah auf seine Finger, danach durch mein Zimmer und erst nach einer Minute hing sein Blick wieder auf mir. "Isa. Ich weiß nicht, wie ich es dir beweisen soll, aber so ein Mädchen wie dich have ich einfach noch nie getroffen. Ich weiß nicht, wie du das machst, aber sobald ich in deiner Nähe bin, fühle ich mich wie ein anderer Mensch. Es tut mir unendlich Leid, dass ich dich anfangs einfach in dieselbe Schublade gesteckt habe, wie alle anderen Mädchen. Du bist etwas besonderes und das habe ich zu spät bemerkt. Ich weiß, du wirst mir nie wieder vertrauen, aber ich wollte es wenigstens versucht haben." Ich konnte und wollte nicht wirklich glauben, was ich da gehört hatte. Ich starrte ihn an, stumm, wusste nicht, was ich sagen sollte. Daraufhin wurde Taddls Blick traurig, so unendlich tieftraurig, wie nur ein Mensch schauen konnte, der etwas verloren hat, das ihm sehr viel bedeutete. Aber da konnte ich doch schlecht sein? Er wollte aufstehen und gehen, doch in diesem Moment richtete ich mich auf, zog seinen Kopf zu mir herum und drückte meine Lippen auf seine. Im ersten Augenblick spannte sein ganzer Körper sich an, doch gleich darauf erwiderte er meinen Kuss und seine Anspannung ließ nach.
Etwas außer Atem ließen wir voneinander ab. Taddl strahlte plötzlich pure Glückseligkeit aus, kaum zu glauben, wie schnell seine Stimmungen hin und her schwankten. "Lass uns gemeinsam an uns arbeiten.", meinte ich lächelnd, "Vielleicht kann das ja doch funktionieren." Er lächelte, wie ein kleines Kind, das gerade ein Spielzeug bekommen hatte.
In diesem Moment öffnete sich meine Zimmertür. Ardys Kopf tauchte auf. "Toddler wir sollten langsam mal nach Hause. Mizzi ist schon verschwunden und Saliver will auch gleich gehen.", meinte der beste Freund meines Ich-habe-keine-Ahnung-ob-ich-ihn-so-bezeichnen-kann-Freundes und grinste. "Mizzi? Saliver?", fragte ich belustigt, da mir diese Shippingnamen im Kopf geblieben waren. Auf YouTube wird doch sowieso jeder mit jedem geshippt. Taddl sah zwischen mir und Ardy hin und her, ehe er sagte, er würde gleich kommen. Daraufhin schloss sich die Tür wieder, man hörte Schritte auf dem Flur. Der Junge sah kurz zu mir, dann beugte er sich langsam vor, als würde er fragen wollen, ob es in Ordnung ist. Ich überbrückte den letzten Rest des Abstandes zwischen unseren Lippen, sodass wir uns zum zweiten Mal an diesem Tage küssten. Als wir uns wieder lösten, lächelte er mich liebevoll an, strich mit dem Daumen über meine Wangenknochen und stand auf. "Ciao.", meinte er leise und verließ mein Zimmer. "Tschüss.", flüsterte ich ihm noch zu, woraufhin er sich ein letztes Mal umdrehte und dann lächelnd verschwand. Taddl wirkte glücklich, richtig glücklich. Ich fühlte mich gut. Richtig gut. War das normal? Ich wusste es nicht und wollte auch gar nicht erst anfangen darüber mahzudenken. Bringt nur Probleme mit sich.
Zum ersten Mal seit Monaten wusste ich wieder, was ich wollte.
Zufrieden lehnte ich mich wieder zurück in mein Bett, war aber zu faul, um die Rollladen meiner Fenster herunter zu lassen. Dumm würde nur das frühe Erwachen morgen sein, wenn die Sonne in mein Zimmer scheint.
Stöhnend rollte ich mich also wieder aus dem Bett, trottete ins Badezimmer, duschte schnell, schloss dann meine Fenster und legte mich zurück in meine Kissen. Draußen war es sowieso schon dunkel, weshalb ich sogar ausnahmsweise mal schnell einschlafen konnte.Der nächste Morgen begann trotzdem ziemlich früh, da ich vergessen hatte meinen Wecker auszustellen und dieser mich demnach um 7 Uhr morgens weckte. Genervt wollte ich mein Handy schon wegschmeißen, als mir in den Sinn kam, dass es noch gar nicht soweit war ein Neues zu kaufen.
Also stand ich auf, zog mich an und wünschte mir plötzlich einen Hund. Ja, ziemlich spontan, aber an diesem Morgen hätte ich gerne einen, denn dann würde ich einen Grund haben, um zu dieser Zeit nach draußen zu gehen.
Ich nahm mir vor demnächst Samira mal darauf anzusprechen, was sie von dieser Idee halten würde. Falls sie überhaupt noch hier wohnen bleiben wollte, jetzt wo es Oliver gab.
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Fame // Taddl (Reupload)
Fiksi PenggemarLaissa ist YouTuberin und wohnt in Bamberg. Für sie sind ihre 300000 Abonnenten wirklich besonders, doch hatte sie trotzdem nie das Gefühl sonderlich berühmt zu sein. Köln zeigt ihr da plötzlich eine ganz andere Welt, eine in der sie von so manch ei...