18. Kapitel

3.8K 202 2
                                    

In drei Tagen würde ich zurück nach Bamberg fahren und ich konnte tatsächlich behaupten, dass ich mich darauf freue. Mein Vater würde noch ein paar Tage länger bleiben, meiner Mutter wird auch noch nicht da sein, sodass ich mal wieder in Ruhe normale Videos produzieren konnte.
Entspannt lag ich auf dem Hotelbett und sah ein wenig TV, "Verdachtsfälle" lief mal wieder. So ein Schrott, aber wenn man nichts besseres zu tun hat.

Taddl: Joo :D soll ich nochmal vorbei kommen? Oder willst du?

Ich: hier im Hotel ist doch nix gescheites. Lass bei dir zocken xD

Taddl: ok. Findest du alone hier her? :P

Ich: joar. Mach mich gleich aufn Weg ^^

Damit sperrte ich mein Handy wieder, zog mir eine Jacke über und Schuhe an, steckte die Tür-Karte ein und trat hinaus in die Kälte.

Ich war so schnell gelaufen, dass ich nichtmal 5 Minuten bis zu Taddl gebraucht hatte. Jetzt stand ich zitternd vor seiner Tür und wartete darauf, eingelassen zu werden. Kurze Zeit später ertönte seine Stimme in der Gegensprechanlage und die Tür wurde mit einem Summen entriegelt.

Er stand bereits in der Tür, umarmte mich zur Begrüßung. Die Wohnung war nach wie vor vollkommen unordentlich. "Einer von euch braucht mal 'ne Freundin, die hier putzt.", meinte ich belustigt und stieg über dreckige Wäsche, die einfach mal mitten im Flur lag. Taddl dreht sich zu mir, grinste schief und verschwand im Wohnzimmer.
Dort standen auf dem Tisch leere Limoflaschen, Pizzakartons, alte Gummibärchen-Tüten und keine Ahnung was für undefinierbares Zeug. Taddl fuhr sich durch die Haare. "Ja gut...vielleicht hätte ich ja doch aufräumen sollen." Ich quittierte das mit einem Lächeln. "Wo is'n Ardy eigentlich?", fragte ich neugierig, während ich versuchte irgendwie Ordnung auf diesen Tisch zu bringen. "Der is' mit Simon unterwegs." Ich packte die leeren Pizzakartons in den Flur, genauso die Flaschen. "Hast du was zu trinken?", fragte ich, woraufhin Taddl aufsprang und in die Küche eilte. Haha. Toller Gastgeber. Grinsend setzte ich mich auf das Sofa und legte die Füße, auf den halbwegs ordentlichen Tisch. Der Boy kam kurz darauf mit zwei Cokes zurück. Dankend nickend nahm ich sie entgegen. Kühl. Sehr gut. "Zocken?" Ich grinste und stand auf. Es waren verschiedenste Konsolen da, was ich beim letzten Mal gar nicht wirklich wahrgenommen hatte. "Hast du überhaupt schon was gegessen?", fragte er weiterhin auf dem Sofa sitzend. "Nö. Keinen Hunger.", antwortete ich kurz, unterbrach mein Stöbern jedoch nicht.
Letztendlich hielt grinsend GTA IV hoch. Taddl zog einen Schmollmund. "Ernsthaft?" "Ich steh' drauf.", grinste ich nur und schaltete die PlayStation 4 ein.

"Jetzt nimm den verdammten Bus!", brüllte ich frustriert. "Ja man.", meinte Taddl genervt.

"Du bist verdammt schlecht.", zog ich ihn nach der Partie auf und stieß ihn in die Seite. Er knuffte mich zurück. "Kann ja nicht jeder so ein Bro sein wie du.", er streckte mir die Zunge raus und begann mich zu kitzeln.
Ich bekam keine Luft mehr vor Lachen, Tränen standen mir in den Augen, doch er hörte nicht auf. Mittlerweile waren wir schon auf dem Boden gelandet und plötzlich war es vorbei. Keuchend lag ich dort und musste unkontrolliert weiter kichern. "Du hast mich getötet.", lachte ich. "Gar nicht. Du kannst noch reden.", schoss er zurück, "Ich bin gar nicht schlecht in GTA stimmt's?" "Doch, egal wie sehr du mich quält und folterst, du bist und bleibst schlecht." Ehe er wieder anfangen konnte, sprang ich auf und floh aus dem Wohnzimmer, direkt in Ardys Schlafzimmer, doch das war mir gerade egal. Leise tappte ich zum Schrank, öffnete ihn und schob meinen zierlichen Körper hinein. Hier würde Taddl mich nie entdecken. Still verharrte ich in meinem Versteck, die Zimmertür wurde geöffnet und ich vernahm Schritte, dann ein Schleifen. Er sah scheinbar gerade unter's Bett. "Isa komm. Ich will was essen gehen. Außerdem ist das Ardys Zimmer, der mag's net wenn Unbefugte hier rein gehen." Ich konnte mir ein Kichern nich verkneifen, weshalb kurz darauf auch schon die Schranktür aufgerissen wurde und Taddl auflachte. "Du siehst zu geil aus da so inmitten von Ardys Klamotten", lachte er, zog sein Handy aus der Hosentasche und schoss ein Foto, woraufhin ich wie eine Verrückte auf ihn los ging. "Lösch das!", schrie ich, dich er grinste nur, schüttelte den Kopf und sperrte sein Handy. "Du bist so ein Arsch!", schmollte ich. "Dankeschön.", flötete er fröhlich und winkte mit seinem Handy, während er aus Ardys Zimmer verschwand. Genervt rollte ich mit den Augen, folgte ihm letztendlich aber doch. "Was muss ich tun, dass du das Bild löschst?", fragte ich so nett ich konnte, versuchte mich sogar an einem freundlichen, aufrichtigen Lächeln. "Koch' für mich.", lachte er, woraufhin ich ihn ungläubig anstarrte. Der herzallerliebste Boy wollte doch nicht etwa seine Wohnung abfackeln? "Ich kann nicht kochen.", antwortete ich nur, "Denk dir was anderes aus." Er schüttelte den Kopf und zeigte in Richtung Küche. Seufzend wandte ich mich diesem Raum zu. Es war zwar mittlerweile 21 Uhr, doch ich konnte Taddl jetzt auf keinen Fall alleine lassen. Nicht mit diesem Bild. Demnach war ich gezwungen jetzt zu kochen.

Fame // Taddl (Reupload) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt