Kapitel 33

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Aiden

Ich fuhr mir zum gefühlt hundertsten Mal durchs Haar.
Was soll ich machen?
Ich habe einen Fehler gemacht. Einen großen.

Ich kann mich an nicht viel erinnern. Den Kampf mit Moon und Ray war nur in Fetzen vorhanden, doch alles danach.

Nichts.

Ich ließ mich frustrierte auf das Sofa fallen nur um gleich wieder auf zu stehen. Es hat gestern alles noch gut geklappt. Wir haben einen schönen Abend verbracht, doch heute. Heute mussten wir ja über das Geschehen reden und ich ...
Ich bin so ein dummer Idiot!

Meine Wut war so groß das ich Ena verletzt habe und jetzt?
Jetzt sitzt sie weinend in meinem Badezimmer und verzweifelt.
Warum musste ich nur sagen das sie ein Kind ist?

Für mich ist sie ganz und gar kein Kind! Sie ist wunderschön, ein Frau. Erwachsen und oh Gott ich bin so dumm!
Wenn sie Wüste was sie mit ihrem nicht Kind sein immer mit mir anstellt, wäre das ganz sicher nichts mehr für Kinder.

Dann habe ich auch noch einen drauf gesetzt und ihr gesagt das sie keine Befehle befolgen kann. Dabei ist sie die zukünftige Königin und wenn ich nicht aufpasse schmeißt sie mich noch in den Kerker weil ich keine Befehle befolgen kann.

Da kann man jeden fragen! In Befehle befolgen war ich nie der aller beste. Ich erfüllte immer das Ziel. Egal wie.

Ich fuhr mir durchs Haar. Was mache ich den jetzt bloß?
Wenn kann ich fragen?

Da ging mir ein Licht auf.
-Moon?!-
-Ja? Was gibst?-
Ich seufzte. Kann ich das echt tun? Egal. Ich bin verzweifelt.
-Ich habe Mist gebaut.-
-Hast du mit ihr geschlafen?-
Seltsamer weise schien er nicht mal überrascht wenn ich das getan hätte.

-Nein.-
-oh-
-Aber ich habe vielleicht zu ihr gesagt... das sie ein Kind sei und noch nicht bereit für den Thron.-
-was?! Aiden stell dir vor sie nimmt dich ernst! Wir brauchen sie! Das kann kein anderer übernehmen.-

Ich verdrehte genervt die Augen
-Ja ist mir klar! Kannst du bitte mit Ray kommen? Und oder Mila? Ihr könnt ihr vielleicht sagen wie dumm ich bin oder so...-
Ich würde vor niemandem außer Moon erwähnen wie dumm ich manchmal bin. Er ist wie mein Bruder. Wir sind zusammen groß geworden, wenn einer wusste wie dämlich ich manchmal bin dann er.

-Mila ist auf einem kleinen Übungs  Einsatz, aber ich schicke Ray zu dir. Der kann das irgendwie regeln. Immerhin will er das ihr zusammen kommt...-
Ich ignorierte den letzten Teil, da es ihm sowas von nichts an ging und es mir auch egal war was er wollte.
-danke!-

Moon war und ist mein Retter. Eben mein Bruder. Der weiß immer was zu tun ist.

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Ena

Ein leises Klopfen war zu hören. Doch ich hatte keine Lust mir noch mehr von Aidens Aussagen anzuhören die mich doch wieder nur verletzten.  Ich hatte mir zwar jetzt ein Ziel gesetzt, aber ein bisschen Zeit wollte ich doch noch alleine verbringen bevor ich mich meiner Aufgabe stellen muss.

„Geh weg."

Es war nur ein leises Flüstern, dennoch kam eine Antwort.
„Nein. Ich gehe nicht. Lass mich rein, oder ich komme so zu dir rein."
Etwas überrascht starrte ich die Tür an. Es war nicht Aiden. Es war Ray.

„Was machst du hier?"
Meine Stimme klang nun lauter, und etwas fester als ich erwartet hatte nach all dem weinen.
„Ich bin wegen dir hier. Aiden meinte dir geht es nicht gut, da wollte ich nach dir sehen."

Was Aiden ihm wohl erzählt hat? Ich drehte mich wieder zur Wand. Ich konnte es jetzt nicht gebrauchen das mich einer so sieht.
„Ena?"

Ich gab keine Antwort.
„Ena verdammt mach auf! Sonst komm ich rein!"
Ich ignorierte ihn weiterhin, da tauchte plötzlich eine weitere Stimme auf.

„Und?" Aiden.
„Sie macht nicht auf."
„Dann geh doch rein!"
„Was? Nein das wäre nicht richtig. Sie sollte von sich aus raus kommen."
Plötzlich hörte ich etwas krachen und Aidens Stimme war etwas tiefer und leiser
„Entweder du gehst jetzt rein, oder ich, nur gibt es den Unterschied das sie mich nicht sehen will!"

Stille.
Wahrscheinlich lieferten sie sich ein an starr Wettbewerb oder Ähnliches.
Nach einer gefühlten Ewigkeit der Stille, war es mir genug. Ich musste wissen was sie dort taten.
Ich drehte mich um und sprang aus der Wanne als ich inne hielt.

Aiden stand in der geöffneten Tür und starrte mich an. Sein Blick war so zerrissen, so Qual voll. Ray stand vor ihm, er hatte die Tür wohl leise geöffnet ohne das ich es mitbekam.

Als ich Rays Blick versuchte ab zu fangen, fand er schnell zu Boden.
Aiden starrte mich weiterhin an, was mir langsam ein sehr Unwohlsein Gefühl verschaffte.

„Was ist?! Sehe ich aus wie ein Tier in einem Gehege was man anschauen darf?!"
Ich wich seinen Blicken aus.
Keine Antwort.
Ohne es zu beabsichtigen fanden sich unsere Blicke Trotzdem wieder.

Seine Braunen Augen schienen zu glänzen im Vergleich zu sonst. Er starrte mich einfach fassungslos an. Als wäre ich etwas was er noch nie gesehen hat.

„Éna..." er sprach meinen Namen so seltsam aus. So vertraut. Eine Welle der Erinnerung schwappte über mich. Es war als würde ein Etwas geöffnet. Ich zog die Luft ein und hielt mir schmerzlich den Kopf.

Alles fing an sich zu drehen und ich stemmte mich am Waschbecken ab. Was hat er getan?
Was hat er nur ausgelöst?!
Ich ließ ein schmerzerfülltes stöhnen von mir und sackte auf meine Knie.

„Engel? Was ist los?"
Aiden kam auf mich zu, doch ich hob abwehrend die Hand.
Er hatte irgendwas ausgelöst. Etwas was ich nicht kontrollieren konnte.

Plötzlich spürte ich diese Energie, wie Strom durchfloss sie meine Adern.
Es war meine Kraft.
Sie versuchte raus zu brechen.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und schlug einmal kräftig auf den Boden.
Alles in mir zuckte zusammen und ein Schwung meiner Kraft brach aus mir raus. Ich hörte wie etwas Krachte. Meine Kraft wurde immer größer ich konnte die Erinnerung und die Kraft nicht zurück halten.

Dann stolperte ich in die Dunkelheit.
Alles wurde schwarz.
Es war eine angenehme Stille.
Doch ich fragte mich auch was mit Aiden und Ray ist. Wo sind sie?

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1025  Wörter

Die Schattenprinzessin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt