23 - talk

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"Ich hasse es wenn er das tut."

"Liam? Was ist los, von wem spricht du?"

Er starrte einfach weiter nach vorne.

"Liam, schau mich an!", ich streckte meine Hand aus und legte sie auf deine Wange, dann drehte ich sein Gesicht zu mir. Sein Blick erschreckte mich, er war kalt und Liam starrte mir direkt in die Augen. Sie sahen in dem schwachen Licht, das aus dem Haus drang, fast schwarz aus und sahen mich ohne jeden Gefühlsausdruck an, jedoch spürte ich, dass unter der abweisenden, kalten Fassade ein Hauch Traurigkeit oder soetwas steckte. Er sah mich mit einem so intensiven Blick an, dass ich das Gefühl hatte, er wollte das ich merke was los war, er durchlöcherte mich förmlich mit seinen Blick. So langsam machte er mir ein wenig Angst.
Auf einmal bemerkte ich den dunklen Ring um sein rechtes Auge.

"Oh mein Gott, Liam was ist passiert?"

Keine Reaktion.

" JETZT REDE DOCH ENDLICH MIT MIR!", schrie ich schon fast. Es machte mich wahnsinnig, dass er mir nicht antwortete, doch er ließ sich davon nicht beeindrucken. Schnell drehte er seinen Kopf wieder nach vorn, damit ich nicht mehr in sein Gesicht sehen konnte.
So würde ich nicht weiter kommen, ich fuhr mir durch dir Haare und schloss für einen Moment die Augen. Dann legte ich langsam meine Hand auf seine rechte Schulter, ich spürte, dass sein ganzer Körper angespannt war, als wollte er sich gegen irgendetwas wehren. Als ich mit meinem Daumen etwas über die Schulter rieb, lockerte sich seine Haltung ein winziges bisschen. Zögernd legte ich meinen Kopf auf seine linke Schulter und nur wenige Sekunden später legte er seinen Kopf zaghaft auf meinen. Ich war erleichtert, dass er endlich ein bisschen nachgab.

Wieder entstand eine Pause und keiner von uns beiden sagte etwas.
Je mehr Zeit verging, umso entspannter wurde er. Er atmete tief ein und aus und wie bei unserem ersten Treffen genoss ich die ruhigen Auf und Ab Bewegungen seines Körpers.

Endlich hatte ich das Gefühl, dass ich vernünftig mit ihm reden konnte also versuchte ich es erneut:

"Möchtest du...darüber reden?", fragte ich vorsichtig.

Für eine Sekunde verkrampfte sich sein Körper, doch dann ließ er wieder locker und ich spürte ein leichtes Nicken auf meinem Kopf.

"Was ist passiert?", fragte ich. Ich musste meine Neugierde unterdrücken und versuchte so ruhig es ging zu sprechen.

"Es ist mein Vater."

Sein Vater?? Damit hatte ich nicht gerechnet... Was hatte er gemacht, dass Liam so veränderte?

"Ich bin im nicht gut genug."

Ich beschloss abzuwarten und ihm einfach nur zuzuhören.

Als er merkte, das ich nicht antwortete sprach er weiter:
"Ich muss genau so sein wie er mich haben will.
Ich soll Jura studieren, genau so wie er damals und genauso wie mein Opa und auch mein Uropa. Ich soll seine Anwaltskanzlei über nehmen, so wie er damals von seinem Vater und der von seinem Vater. Drei Generationen Parkers waren hervorragende Juristen und ich soll die vierte Generation bilden. Dabei interessiert es ihn nicht, was ich eigentlich möchte, es ist ihm egal, ich bin ihm egal. Solange ich perfekte Schulnoten habe und mich vorbildlich benehme, so wie er damals, und ich genau seinen Plan befolge, ist ihm mein Leben egal. Es hat ihn noch nie gekümmert, wenn ich früher ein Fußballspiel hatte kamen alle Kinder immer mit ihren Vätern, die sie anfeuerten und stolz auf Sie waren, wenn sie ein Tor schossen oder das Team gewann. Ihm war es egal."

Er machte eine kurze Pause, ich war erschüttert über seine Geschichte. Seine Familie war mir so nett und perfekt erschienen.
Perfekt, das war es, sie war zu perfekt. Mir fiel auf, dass letzte Woche beim Kaffee trinken sein Vater kaum ein Wort gesagt hatte. Liam wäre am liebsten gleich wieder in seinem Zimmer verschwunden und seine Mutter schien froh zu sein sich endlich mit jemandem unterhalten zu können. Wenn man nichts davon wusste bemerkte man das alles nicht, aber im Nachhinein ergab alles einen Sinn.

Second - my new lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt