The inevitable

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-----------------Letztes Kapitel --------------------

Weil er gewusst hatte, das er gehen würde. Weil er einen Ausweg aus allem gefunden hatte und sich deswegen mir hingeben konnte. Für ihn gab es keine Konsequenzen, keine Verwirrung mehr. Seine Zukunft war besiegelt gewesen und er hatte sich genommen, was er wollte, weil er wusste das es auf Zeit war - und er hatte mich unwissend gelassen!

Hass brodelte in mir auf, ich fühlte mich verraten und hintergangen. Aber alles was ich sagen konnte, sagen durfte in Anwesenheit der Gäste war:"Deswegen,", ich wandte mich den Gästen zu und hob das Glas "Lasst und auf eine gute Reise und Gesundheit für James anstoßen. Auf das ihm Glück und eine gute Überfahrt begleiten mögen!"

"Hört hört!", hob Williams Vater sein Glas und prostete uns zu, drehte sich zu James um seinen Zuspruch zu geben. "Viel Glück Junge!"

Das Gespräch ging weiter, ich lächelte, nickte, war sogar Teil der Konversation ohne zu wissen was ich sagte. Vater lachte. Williams Vater ebenfalls, wie auch seine Frau. Schnell war unser kurzes Gespräch vergessen, der Wein floss reichlich und Williams Eltern schienen sich zunehmenst zu amüsieren. Der Abend ging weiter, während ich innerlich starb.

---------------- Neues Kapitel ------------------------

William und seine Eltern verließen das Haus ein paar Stunden später. Oder vielleicht waren es auch nur Minuten – Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren.

Als die Tür sich hinter ihnen schloss, nachdem William sich mit glühenden Augen und meine Hand haltend und Versprechungen und Verheißungen flüsternd verabschiedet hatte, war ich nicht sicher, ob ich überhaupt noch existierte. Alles war kalt.

"Na, das lief doch besser als erwartet!", klopfte unser Vater mir auf die Schulter. Alkohol und der vielversprechende Abend hatten ihn soweit milde gestimmt, dass er mich doch tatsächlich in ein Gespräch mit einbezog - ohne mich anzuschreien oder als dumm zu bezeichnen. Er sah wahrscheinlich die für ihn vorteilhafte Verbindung vor Augen. Der gesellschaftliche Aufstieg der Familie Delaney.

"Entschuldige Vater, ich befürchte ich bin noch immer nicht wieder ganz bei Sinnen. Darf ich mich für heute Abend entschuldigen?" Meinen Blick hielt ich starr auf ihn gerichtet, wobei ich James, der neben ihm stand und mich aus unergründlichen Augen beobachtete, zu ignorieren versuchte.

Doch mein Blick wanderte und unsere Blicke kreuzten sich. Schmerz, wie ich mir ein heißes Eisen durch den Brustkorb vorstellte, durchfuhr mich. VERRAT!, schrie mein Herz und ich blinzelte in schneller Abfolge um die Tränen zurückzuhalten.

Vater machte eine wegwischende Handbewegung. "Geh. Sie zu, dass du bis nächste Woche gesund wirst, damit eure Hochzeit stattfinden kann." Und damit war ich entlassen. Jeder Schritt, den ich die knarschenden Holztreppen hoch schaffte, war ein Wunder. Die Schluchzer, die in mir aufstiegen, nahmen mir die Luft zum Atmen. Die Tränen rollten mir bereits still über die Wangen, doch ich stählte mein Rückgrad, dass es mir nicht anzusehen sein würde, wie sehr ich litt.

Dann begegnete ich auf dem Treppenabsatz Brace und unser Blicke kreuzten sich. Er stand in der Tür zu seinem Raum, warf nur einen Blick auf mich - und kam unerwartet auf mich zu, um mich in seine Arme zu schließen.

Einen Moment hielt ich erschrocken die Luft an. Diese Darstellung der Zuneigung war ich nicht gewöhnt - schon gar nicht von Brace - doch nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte hielt ich mich an ihm fest wie an einem Rettungsanker. Lautlos flossen die Tränen über meine Wangen und in seinen abgetragenen Anzug, während er mir über den Rücken strich. Ein Schluchzer entkam mir, doch den Rest konnte ich zurück halten.

"Wir finden eine Lösung Zilpha. Wir finden eine Lösung und wenn es das letzte ist, was ich tue!", flüsterte er in mir Ohr und für einen kleinen Moment gab ich mich den Illusionen hin und glaubte ihm. Es war absurd natürlich, er hatte wahrscheinlich noch weniger Macht als ich durch seine geringe soziale Stellung, aber er war da und er hielt mich tröstend im Arm. Das war, bis ein Räuspern in meinem Rücken uns auseinander trieb.

Where The Lightning StruckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt