Meeting Mr. Tades

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-------------- Letztes Kapitel ---------------

Sie waren wie Licht und Schatten. Engel und Teufel. Der eine Überfiel mich, und ich überfiel den anderen. Bei William ergriff ich die initiative und James... James überkam mich einfach. William war eine sich langsam aufwärmende Glut, welche durch meine Adern floss – Er erfüllte mich mit Freude und Wohlgefallen. James hingegen war ein alles verschlingendes Feuer, loderte hell und blendend wie vertrocknete Blätter im Sommer und ließ mich nicht selten verbrannt und leidend zurück. Doch vor dem Schmerz... da war es die reinste, unaufhaltsamste Freude.

Mein Seufzen war tief, als sich die schweren Kleider zu meinen Füßen auf dem Bordstein vor dem alt Londoner Haus aufbauschten. Es war der falsche Zeitpunkt, um darüber nach zu denken, mahnte ich mich. Stattdessen war es an der Zeit, Williams Familie kennenzulernen. Und damit Möglicherweise die Familie meines Zukünftigen.

------------------Neues Kapitel -------------------

Der Eingangsbereich war pompös.

Angsteinflößend groß geradezu. Natürlich kam ich selbst nicht aus einem schlechten Haushalt, doch nach Betreten des Eingangsfoyers von Williams Familie, wurde mir eindeutig vor Augen geführt, dass ich und William doch aus anderen Welten zu kommen schienen. Augenblicklich fühlte ich mich mehr unzulänglich.

Hohe Decken säumten das Foyer, wobei ein prunkvoller, mit Kristallen versehener Kronleuchter mit leuchtenden Kerzen den Raum erstrahlen ließ die sich  geradezu hypnotisierend reflektierend verteilten.

Gebannt von dem Lichtschauspiel stolperte ich William hinterher, welcher mich stützend in den Raum vor uns führte und mich mit festem Griff davon abhielt, vor Nervosität über meine eigenen Füße zu fallen. Dankbar verstärkte ich den Griff und hielt ich mich an ihn fest. Ein weiteres Mal an diesem Abend fiel mir auf, wie wohl ich mich in seiner Nähe zu fühlte. Sicher, geborgen und verstanden.

"Zilpha", flüsterte William lachend und legte eine Hand auf meine, welche seinen Oberarm fest umklammert hielt. "Wenn du so weiter drückst, verliere ich gleich auch noch das Gefühl in meinen restlichen Fingern!" 

"Oh." Schnell löste ich meinen Griff, doch statt von mir wegzutreten, verschränkte William seine Finger mit meinen und führte sie an seine Lippen, um einen zarten Kuss auf meinen Handrücken zu hauchen, seine Lippen zart und vorsichtig während sein Bart mich kratzte. Sein Blick leuchtete schelmisch und dunkel, als er mich von unten durch seine langen Wimpern ansah und plötzlich war es, als liebkoste er mich ganz wo anders. Ich schluckte schwer.

"Sollen wir?", fragte er und ließ unsere verschränkten Finger fallen um mir aus dem Mantel zu helfen. "Ich bin sicher, Vater wartet schon."

Für einen Moment blieb ich wie angewurzelt stehen, bis sich die Worte durch den dichten Dunst, welcher sich in meinem Kopf durch William verhalten gebildet hatte, gelegt hatte. „Hm, was?" Ich schüttelte den Kopf, um ihn frei zu bekommen. „Dein Vater. Richtig."

Williams Lippen verzogen sich zu einem wissendem Grinsen.„Keine Sorge Zilpha, ich bin sicher er wird dich genau so mögen, wie ich es tue."

Mein Herz machte bei den Worten einen kleinen Satz und zog sich dann schuldbewusst zusammen. Ich hoffte meine Mimik würde nicht von meinem inneren Tumult verraten, also gefror mein Lächeln auf meinen Lippen.

„Nun ja, ich hoffe nicht genau so.", hörte ich mich selber flüstern und hätte mir gerne mit einem Kerzenständer eins übergezogen für meine umdamenhafte  Art zu reden. Falscher Zeitpunkt, falscher Ton. Ich wollte zeigen wie viel Anstand ich besaß, nicht wie kühn und ungehobelt ich sein konnte.

William schaute komisch, vielleicht auch ein wenig amüsiert. In seinen Augen blitzte es und er sah aus als wolle er etwas sagen, als eine Person in seinem Rücken auftauchte und mir die Hand entgegen streckte.

Where The Lightning StruckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt