Twisted Mind

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---------Letztes Kapitel -----------

Da er jedoch meiner Hände fest umklammert zwischen uns festhielt, hatte er sich in eine schwierige Lage gebracht. Er fluchte zischend woraufhin ich dunkel lachte. Das zwischen uns beiden hatte in dem Moment äußerst wenig mit Zuneigung zu tun. Es war ein reiner Machkampf. Sein Schraubstock-ähnlicher Griff um mein Handgelenk war mittlerweile so fest, dass meine Finger zu kribbeln begannen hatten, und ich mir Sorgen um ein gebrochene Handgelenkt machte. Doch der Schmerz ließ nach. Um zu überprüfen, ob meine Hand noch an meinem Arm befestigt war, schaute ich hinunter. Meine Hand war dunkelrot, wobei die Adern auf meinem Handrücken pochend hervortraten. James, der meinem Blick gefolgt war, ließ (-wie mich überraschte) augenblicklich los. Kribbelnde Schmerzen kehrten in meine eingeschlafene Extremität zurück. Und so,  mit eingeschlafenen Fingern und in meinen Gefühlen verletzt, drehte ich mich um und stolzierte  davon.

----------Neues Kapitel -------------

Zumindest war das der Plan: Doch James packte mich erneut und drehte mich zurück."Geh jetzt nicht weg."

"Du bist es doch, der immer geht."

"Du machst es mir unmöglich zu bleiben."

Frustriert hob ich meine Schultern und ließ sie wieder fallen. "Was soll ich deiner Meinung nach denn tun? Was ist es überhaupt, dass ich tue?"Mir traten Tränen in die Augen, doch ich war zu aufgewühlt um sie zurück zu halten.

"Heirate William" , schleuderte er mir entgegen. "Zieh aus, und bau dir ein glückliches kleines Leben am der Eastside auf. Haus, Ehemann, Kinder...", sprach er gleichgültig, doch seine Augen standen in loderten vor unterdrückten Gefühlen. "Das ist es doch was du willst. "

"Erzähl du mir nicht, was es ist, was ich will. Du kennst mich nicht. Hast mich nie gekannt."

"Ich kenne jeden Zentimeter von dir besser, als du dich jemals kennen wirst." entgegnete James kalt.

Ich lachte freudlos. "Tust du nicht." Tat er doch. Aber das würde ich ihm unter keinen Umständen eingestehen, denn  erneut stand mir mein Stolz im Weg. Stolz und Sturheit. Die Eigenschaften einer Delaney. 

Wir funkelten uns noch eine Weile herausfordernd an. Die Luft zwischen uns stand unter Strom –Keiner von uns hätte es bemerkt wenn um uns herum spontan ein Bürgerkrieg ausgebrochen wäre.

James typisches, gleichgültiges 'hm' war es schließlich, was die Stille brach und mein Blut in Wallungen brachte. „Geh nach Hause!" grunzte er.

„Ich dachte du willst mich bringen?" säuselte ich, meine Stimme vor Sarkasmus triefend.

„Du bist doch wohl alt genug, alleine nach Hause zu gehen, oder?" Spöttisch hob er eine Augenbraue.„Außerdem habe ich noch Pläne!"

Nun war es an mir zu grunzen.„Ja, das hab ich gesehen. Wenn das nicht Klasse hat James!"

„Oh, aber deinen Bruder in einer dunklen Gasse durchzuvögeln hätte mehr Klasse?"

Mir blieb eine Erwiderung im Halse stecken, als er so plump und kalt meine kühnsten Gedanken aussprach und ich merkte, wie ich rot anlief. James Gesicht hingegen blieb geradezu unbewegt. Alles was ihm in Gesicht stand waren Spott und Abscheu. Und eventuell ein wahnsinniges, kampflustiges Funkeln.

Ich ließ sämtliche Luft aus meinen Lungen entweichen und meine Schultern klappten nach vorne. Meine Kühnheit war verschwunden und die Spannung die mich aufrecht gehalten hatte, klappte nun zusammen wie ein Zirkuszelt, dessen Seile gekappt wurden. 

Der Tag war lang, die Nacht noch länger gewesen. 

„Gute Nacht James." Ich entriss ihm mein Handgelenk, welches er geistesabwesend erneut gepackt und die ganze Zeit über festgehalten und mit seinen Fingern mit sanften Mustern versehen hatte. Dort wo er mich berührt hatte, kribbelte und brannte mal wieder meine Haut.

Where The Lightning StruckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt