Date-Night

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-------------- Letztes Kapitel ---------------

Das war jetzt eine Woche her und seit dem war ich kaum noch aus meinem Zimmer gekommen, hatte in Selbstmitleid gebadet und meine Wunden geleckt. Als aus James Zimmer diesmal sogar am Nachmittag das gekünstelte Lachen einer Frau zu hören war, ehe es in ein tiefes, leidenschaftliches Stöhnen überging, war mir heiße Eifersucht und Zorn durch die Venen geflossen und hatte meine Welt in ein tiefes rot getaucht. So ging das nicht weiter.

Was James konnte, dass konnte ich auch. Was auch immer zwischen uns passiert war, war für ihn so einfach abzuhaken? Dann sollte es für mich auch funktionieren. In weniger als acht Wochen würde James aus meinem Leben verschwunden sein und es war durchaus an der Zeit, dass ich mir eine eigene Zukunft aufbaute.

Ja, ich würde heute Abend ausgehen.

--------------Neues Kapitel----------------- 

William erschien pünktlich um 18.00 Uhr. Er hatte sogar Blumen mitgebracht.

"Ms. Delaney, ihr Herrenbesuch wartet an der Tür.", schallte Brace Stimme durchs Haus bis hoch in mein Zimmer. Ich meinte etwas wie Verurteilung in seiner Stimme zu hören, ignorierte dies jedoch. Aktuell kämpfte ich noch mit der Haarnadel um meinen Hut festzustecken, doch sie weigerte sich, durch meine schwarzen dicken Locken hindurchzugehen.

"Verdammt nochmal!", stöhnte ich und drückte noch etwas stärker. Die Nadel schoss durch das Haar und kratzte die Haut am Hinterkopf. "Au!"

Zähneknirschend sah mir mein Spiegelbild entgegen und atmete tief durch. Huh. Ich war tatsächlich ein wenig nervös weg des Dates. Eine willkommene Abwechslung. Die letzten Tage waren soweit gut verlaufen. Nachdem ich mein Interesse gegenüber Vater an William bekundet hatte, waren Verabredungen zwischen unserer beiden Familien arrangiert worden. Unser Vater hatte sich darauf hin mehr als zufrieden gezeigt, war beinahe wohlgestimmt gewesen und James...

Nun, James schien einen neuen Rekord aufstellen zu wollen, wie viele Frauen er in 24 Stunden mit nach Hause bringen konnte. Bei vier an einem Abend hatte ich aufgehört zu zählen, größtenteils aus Selbstschutz. Ob ichs wollte oder nicht, es fühlte sich jedes Mal an als durchbohrte mich ein glühendes Eisen. Das die Wände in unserem Haus lediglich aus dünnem Papier zu sein schien, half nicht unbedingt. 

Ein Teil von mir fragte sich, ob es ihn ähnlich verletzte, mich mit anderen Männern ausgehen zu sehen, wie mich, ihn mit anderen Frauen im Bett zu hören. Doch selbst wenn dem so wäre: Es änderte nichts an der Situation, dass es so wie es gewesen war, nicht weiter gehen konnte. Ich hatte beschlossen nach vorne zu sehen. James würde, wie ich durch lauschen an Türen erfahren hatte, in absehbarer Zukunft das Land verlassen und ich würde mein Leben selber in die Hand nehmen müssen, wenn auch ich das Haus verlassen wollte – Weshalb ich nun auch von meinem Platz vor meinem Tischchen mit Spiegel aufstand, mit einem letzten Blick das Sitzen meines Kleides kontrollierte und mich auf den Weg zur Tür machte.

Während ich die Treppe hinunter trat, konnte ich William blonde Locken bereits sehen. Er stand neben dem Fuß der Tür und wartete auf mich. Als er mich erblickte, begannen seine Augen zu leuchten und er lächelte. Automatisch hoben sich auch meine Mundwinkel.

"Wow.", brachte er schließlich hervor und legte seine Hand auf seine Brust. Eine solch lobende Geste, das ich rot wurde. Mein Lächeln wurde breiter. 

"Guten Abend William!"Ich hatte den Fuß der Treppe erreicht, woraufhin William meine Hand in die seine nahm und zu seinem Mund führte. Dann hauchte er einen zarten Kuss auf meinen Handrücken.

"Guten Abend Zilpha, Sie sehen bezaubernd aus."

Das Kribbeln in meinem Bauch nahm zu. Bevor ich mich stoppen konnte, hörte ich mich sagen. "Sie auch."

Where The Lightning StruckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt