Kapitel 7

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Kaltes Wasser prasselte beruhigend auf meinen Kopf. Mein Körper hat sich endlich abgekühlt. Erst als meine Haut eine Gänsehaut bekam und ich schon zu zittern begann schaltete ich das Wasser auf warm. Demnach konnte ich mich entspannen und griff nach irgendeinem Shampoo. Sie werden sicher nichts dagegen haben. Langsam schäumte ich das blaue Gel zwischen meinen Händen und roch daran. Sofort stieg mir Kuroos Geruch in die Nase. Mein Blick huschte zu den wenigen Shampoo Flaschen auf der kleinen Glasablage. Doch wollte ich noch weniger nach glänzender Rose oder verführerische Kirsche riechen. Also musste wohl Kuroos Shampoo hinhalten.

Schlussendlich hatte ich viel länger das Bad besetzt als sonst. Wahrscheinlich spielte die Tatsache, dass ich so lange wie möglich vermeiden wollte zurück in sein Zimmer zu gehen ein großer Aspekt.

Es wurde plötzlich unangenehm heiß in seinem Zimmer, als würde jeden Moment die Heizung explodieren, sodass ich beinahe aus dem Raum gestürmt bin. Genau so langsam zog ich mir auch meinen Pulli über den Kopf und sammelte in Zeitlupe meine Sachen, die ich einfach achtlos auf den Boden geschmissen hatte, auf und bewegte mich zurück.

Der Flur war leise und ich musste aufpassen, denn sonst würden die alten Holzdielen knarzen und im schlimmsten Fall Kuroos Eltern wecken. Barfuß tapste ich zurück in sein Zimmer. Geräuschlos öffnete ich die Tür. Der Schwarzhaarige saß immer noch genau an der selben Stelle wie ich ihn dort allein gelassen hatte. Etwas verträumt, als hätte er noch nicht gemerkt das ich ins Zimmer gekommen war, starrte er an die Wand vor ihm. Wird er jetzt auch noch verrückt?

,,Bin fertig du kannst jetzt ins Bad" Kuroo schreckte so sehr auf, sodass selbst ich zusammen zuckte. Er fasste sich durch die Haare, die jetzt nur noch zerstreuter als vorher wirkten.
Benommen stand er auf und lief zu seinem Kleiderschrank und sammelte seine Klamotten zusammen bevor er Richtung Tür eilte. Doch er kam nicht weit denn der Riese rutschte auf einer Socke aus, verlor das Gleichgewicht und plumpste auf den Hosenboden.

Ein leises Lachen konnte ich mir nicht verkneifen als Kuroo einfach stöhnend auf den Boden liegen bleib und sich den Allerwertesten hielt.
,,Ein Grund mehr warum man sein Zimmer aufräumen sollte" ich musste mich echt anstrengen meine monotone Maske zu behalten und nicht lauthals anfangen zu giggeln. Wie oft hatte ihn seine Mutter wohl schon gepredigt das er sein Zimmer sauber halten soll.
,,Lach nicht so bescheuert" leichter rosa Schimmer zeichnete sich wieder auf seiner Haut ab und auch wenn er schmerzerfüllt das Gesicht verzog konnte er sich ein kleines Lächeln nicht unterdrücken.

,,Hilf mir schon auf, Kenma" erwartungsvoll hielt er seine Arme in meine Richtung. Ich pustete eine Strähne aus meinem Gesicht und vergrub meine Hände in meiner Pullitasche.
,,Als ob ich dich hochkriege, Fettsack" Kuroos Augen verengten sich doch seine Mundwinkel zogen sich noch weiter noch oben.
,,Das ist alles nur Muskelmassen" protestierte er und hiefte sich zurück auf die Beine.
,,Red dir das nur weiter ein. Aber ich würde an deiner Stelle lieber eine Chipstüte weniger in der Woche essen" ich biss mir auf die Lippe um den Drang zu Schmunzeln entgültig zu unterdrücken. Sein dummes Gesicht, welches mir verdattert entgegen blickte war einfach zu komisch.
,,Das sagt gerade der richtige, du Zwerg" Kuroo wuschelte durch meine Haare bevor er nach seinen Sachen griff und aus dem Zimmer verschwand.

Ich konnte endlich wieder aufatmen, die peinliche Stimmung war wieder verschwunden und es fühlte sich wieder so wie vorher an. Seufzend griff ich nach dem Handy und schaltete es an. Während ich meinen Pinn eingab tastete ich an meinen Kopf wo vor wenigen Sekunden noch seine Hand durch meine Haare führ.

𝒇𝒖𝒏𝒏𝒚 [𝙺𝚞𝚛𝚘𝚔𝚎𝚗]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt