Kapitel 72 ( 𝚂𝚝𝚛𝚘𝚙𝚑𝚎 17)

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Ein lautes Geräusch zog mich aus meinen Schlaf. War das Popcorn? Die Katze neigt oft dazu in der Wohnung herumzuspringen und zerstörte dadurch schon ein zwei Fernseher.

Ich blinzelte um gegen die Helligkeit der Sonne anzukämpfen. Es war also schon morgen.
Tokyo, schon in Hochtouren wütete vor meinem Fenster.
Unter stöhnen richtete ich mich von der Coach auf. Der Raue Bezug dr Coach hatte sich auf meiner Haut abgestempelt und zeigte lauter roter Dellen. Auch doch das.

Etwas lag auf meinem Bein und hielt mich davon ab aufzustehen. Ein kleines gepunktetes Wollknäuel kuschelte sich sich an meine Hose. Aber wenn Popcorn hier friedlich schläft, was klopft dann konstant gegen die Tür?

Schnellen Schrittes lief ich zur Tür. Wird das vielleicht schon Felix sein? Sie wollte zu mindestens am späten Nachmittag vorbei kommen. Ich checkte noch einmal kurz das Kuckloch bevor ich die Türklinke griff.
Meine Hand hielt inne.
Statt der schwarzhaarigen stand ein Wuschelkopf vor meiner Tür und klopfte erneut gegen das Holz.

,,Kenma, wach auf" dröhnte seine Stimme durch die Tür an mein Ohr. Ich ließ von der Klinke ab. Er ist wieder gekommen. Jetzt erst?

Die Theorien wie er die Nacht. erbracht hatte versuchte ich aus meinem Kopf zu verbannen. Ich scheiterte.

Schnell lief ich zurück zur Coach und griff nach meinem Handy. 6 neue Nachrichten. Ich klickte zuerst auf den Chat mit Felix.

Bist du schon wach?
08:53

Kuroo kommt vorbei, er hat mich
gebeten nicht zu kommen
09:21

Bitte hör ihm erst zu, bevor du urteilst
09:46

Diese Verräterin.
Die kann sich was anhören, wenn wir uns das nächste mal sehen. Ohne ihr zu antworten klickte ich auf Kuroos Nachrichten.

Hey, steh vor deiner Tür.
Bitte mach auf
10:16

Kenma?
10:25

Ich gehe nicht weg, bis du mir aufgemacht hast
10:37

Kenma, ich sehe das du meine Nachrichten gelesen hast.
Also mach mir bitte auf
10:55

Die letze Nachricht kam vor wenigen Sekunden. Das Handy verstaute ich in meine Hosentasche, als ich zurück an die Tür ging.
Es hatte aufgehört zu klopfen.

,,geh nach Hause Kuroo" ich war immer noch müde aber vor allem erschöpft physisch wie psychisch. Ich bin die Achterbahn die ich mit Kuroo durchlebe leid. Ich habe nicht einmal die Energie mir die Entschuldigung anzuhören wenn er versucht sich zu entschuldigen.

"Kenma" seine Stimme war ein Donnergrollen wobei sich ein stechender Schmerz dich durch meine Gehirnzellen zog.
Ich bin es leid.

"du kannst mich nicht einfach wegschieben. Das hast du auch schon damals gemacht. Du hast immer einen Gewissen abstand zu allen gehalten" Meine Faust die gegen die Tür knallte unterbrach ihn. Ich will das nicht hören.
Ich bin es leid.

"auch zu mir. Du warst so distanziert egal wie viel zeit wir verbracht haben, egal wie weit ich mich dir geöffnet habe. Du warst nur der Stille zuhörer und manchmal wusste ich nicht einmal ob du meine Gefühle auch nur ein kleines bisschen nachempfinden konntest" er redete so schnell als hätte er angst ihm würde die Zeit ablaufen. Und so ganz lag er nicht falsch. Mein Gehirn konnte die Bedeutung seiner Worte nicht verarbeiten noch analysieren. Mein Kopf ratterte.
Ich bin es leid.

"ich bin gegangen, ich weiß das war die beschissenste Entscheidung aber das hat mit gezeigt egal wie groß die Schlucht zwischen uns ist ich werde dich immer lieben. Samt deinen Macken und deiner "mir ist alles egal- Einstellung" weil ich genau weiß das das alles nur Fassade ist. Und ich schäme mich, ich schäme mich das ich nicht das Ausgaltevermögen hatte das mir die durchzustehen. Denn du hast dich nach und nach mehr geöffnet und ich Trottel habe dich fallen gelassen. Aber nur so konnte ich wachsen, konnten wir beide wachsen und zu den Menschen werden die wir heute sind. Und meine Liebe für dich ist nicht weniger geworden sie ist gewachsen mit jedem Kilometer mit dem ich mich von dir entfernt haben. Und auch jetzt kann ich nicht in Worte fassen wie sehr ich dich jetzt einfach nur in die Arme schließen würde. Aber ich weiß ich habe scheiße gebaut und das wird womöglich immer zwischen uns stehen"
Die letzten Worte machten mich wütend.
Ich bin es leid.
Vor allem weil ich nun merkte das meine Wange feucht war.
Ich bin es leid.

,,Ich hasse dich" es war nicht mehr als ein krächzen.
"ich könnte dir eine ganze Liste schreiben warum ich dich verabscheue" meine stimme war gefasster aber dennoch hörte ich mich heiser an.

Auf der anderen Seite der Tür blieb es für einige Sekunden Still. Etwas wurde auf dem Boden abgestellt, der Reißverschluss aufgezogen und etwas herausgekamt. Papier zerriss ehe ein Zipfel von etwas weißem durch den Spalt der Tür hervorlugte.

Ich hörte kurz bevor ich dann doch den Zettel zu mir zog und den Satz  den Kuroo dort hingekritzelt hatte las:

Gründe warum ich dich hasse:

„das war ein scherz das weißt du schon oder" entnervt von seine Spielchen aber auch etwas neugierig strich ich mit der Fingerspitze über die Tinte deine Schrift.

„ich meine ernst, so ernst wie ich es mit dir meine. Und ich. entspreche das all diese Punkte auf dieser Liste wieder gut machen werde. Oder wenn du dich besser damit fühlst kannst du diese Liste danach auch einfach auf die grausamste art vernichten die dir grade einfällt"

Ich seufze ergeben. Wenn eine Liste ihn dazu bring zu verschwinden bitte. Ohne ein Wort zu verschwenden holte ich einen Stift und setzte mich gemütlich an die Theke und begann zu schreiben.

1.) Du hast unsere Freundschaft weggeschmissen
2.) Drei Jahre lang hast du dich nicht gemeldet
3.) Viel zu gut ausgehend (verdammt, das war kein Grund. Mit aggressiven Strichen zerstörte ich den Satzt)
4.) Wegen dir hab ich mich in dich verliebt - Ja das ist deine schuld
5.) Wegen dir war mein dreizehntes Jahr beschissen
6.) du bist viel zu groß, selbst wenn ich dir eine Ohrfeige geben wollen würde, würde ich nicht rankommen
7.) Du siehst noch genau so aus wie damals- das macht mich so wütend
8.) Ich kann dich nicht hassen für das was du getan hast (Ich überlegte kurz ob ich es auch wegstreiche, beließ es aber dabei)
9.) du magst es andere zu ergäben- inklusive mich
10.) Du hast mir immer meine Gameboys eingezogen
11.) du bist du extrovertiert - ja das kann ich dir vorwerfen
12.) Du spricht viel zu offen über deine Gefühle- das verwirrt mich (den letzen Teil strich ich weg)
13.) du bist zu laut
14.) Letzte Nacht hast du mich allein gelassen.
15.) Ich versteh nicht warum du wieder in mein Leben willst- deshalb hasse ich dich am meisten

Zurück an der Tür linste ich erneut durch das Kuckloch. Er war tatsächlich noch da. Er hockte gegen die Wand gelehnt, den Kopf in den Händen gebettet und die Augen geschlossen. Was die anderen Bewohner wohl denken müssten.

Mit einer schnellen Handbewegung schob ich das Papier durch den Tür Schlitz. Mein Körper rutschte an der Tür herab, es war zu peinlich Kuroo dabei zu zusehen wie er sich meinen ,,Brief" durchlas.

Es vergingen einige Minuten. Die stille zog sich wie Gänsehaut über meine Körper und lässt meinen Kipf mehr werden.

„Kenma, mach die tür auf bitte"

Und ich tat es, denn ich bin es leid meine Gefühle immer und immer wieder zu unterdrücken.
Ich bin es leid

𝒇𝒖𝒏𝒏𝒚 [𝙺𝚞𝚛𝚘𝚔𝚎𝚗]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt