𝒇𝒖𝒏𝒏𝒚 [𝙺𝚞𝚛𝚘𝚔𝚎𝚗]

Kapitel 48

Ohne den Alkoholeinfluss schmeckten seine Lippen süß. Der bittere Geschmack des letzten Males war verschwunden. Es blieb nur ein leichtes Kribbeln als er sich von mir löste. Meine Gedanken waren leer gefegt. Der Kuss hielt nur für wenige Sekunden.

Und trotzdem... Ein Knall und Kuroo schreckte zurück.
,,Hab ich wohl verdient" murmelte er und rieb sich die rechte Wange. Ich wollte ihm nicht von mir stoßen, es war eher ein Impuls.
Ihn wollte ich nicht auf abstand halten.

Keine Ahnung wo diese Energie herkam doch ich karbbelte wieder auf den Schwarhaariegen zu. Seine Augen aufgerissen. Die bräune in seinen Augen schien dunkler zu werden je näher ich zu ihm rückte.
,,Kenma" sein Stimme nur ein kehliges Hauchen.
BUM,BUM,BUM.
Wie ein Vorschlaghammer pochte mein Herz gegen meine Brust.

,,Das hat nichts zu bedeuten" brummte ich noch bevor ich diesmal meine Lippen auf seine presste. Dieser Kontrollverlust setzte wie ein Rasch ein. Der Nebel war weggefegt durch die härte des Kusses. Mir machten Kuroos Hände nichts aus, die sich sofort um meine Hüfte besitzergreifend schlangen.

Im Gegenteil. Näher und immer näher presste ich mich gegen seinen erhitzen Körper. Die letzte Stunde, allein in diesem stummen Raum war vergessen. Das einzige war nun wichtig war, ist die Zunge, die sich ein Weg in meinen Mund bahnt.

☾

Wir sind prommt aus dem Fenster heraus geklettert, um den Menschen aus den Weg zu gehen. Das Auto war umstellt von weiteren Fahrrädern, welshalb es ewig brauchte, bis wir schlussendlich losfahren konnte.

Aus Yakus Haus dröhnte der Bass. Durch die Fester erkannte man bunte Lichter die durch die Luft tanzten.
,,War das geplant?" abfällig schaute ich zum Gedränge und sank in den Sitz. Kuroo zuckte die Schulter, wobei er den Motor anschaltete.
,,Keine Ahnung woher, die ganzen Leute kamen. Vielleicht hatte jemand davon Windbekommen, es für eine Party gehalten und jedem im Umkreis bescheid gesagt. Tut mir leid ich hätte besser auf dich aufpassen müsse" er drehte sein Gesicht von mir weg. Auf seine Reaktion verdrehte ich die Augen. Als ob er irgendetwas dafür kann.

,,Schon ok" Das Auto setzte sich in Bewegung. Still und heimlich konnte ihn nun beobachten, während er seine Augen auf der Straße behalten musste. Er schloss seine Augen etwas, sodass er durch die Dunkelheit der Nacht besser die Straße erkennen konnte. Die Laternen neigten oft in den Vororten Tokyos einfach nicht zu funktioniern.
Und niemand schien dafür verantwortlich zu fühlen, wodurch sie meist Monate auch nicht repariert wurden.
Nur durch das kleine Licht über unseren Köpfen wurde er deswegen beleuchtet. Ausreichen, tat mir das alle Male.

Ich beobachtet gern wie er sein Gesicht verzog, während er Auto fuhr. Seine Lippen waren selbst jetzt noch gerötete. Ich tastete kurz nach meinen. Immer noch spürte ich die Sanftheit seiner forschenden Lippen. Es hatte sich wie etwas komplett normales angefühlt. Wie Atmen. Und wenn wie mal davon absehen das das vor wenigen Minuten meine erste richtige Knutscherei war, fühlte es sich mal so scheiße an.
Dabei steh ich nicht einmal auf Männer. Aber es hat mir doch gefallen. Würde es sich dann auch bei Mädchen so anfühlen?

Den einzigen Mädchen Kontakt hab ich durch die Managerinnen der Teams. Und auch egal wie nett sie wirken, ich kann mir einfach nicht vorstellen sie zu Küssen.
,,Wier sind da" zog Kuroo mich aus meinen Gedanken und machte mich auf das, vor uns stehende Haus aufmerksam. Im Haus meiner Eltern brannte zum Glück kein Licht mehr, also konnten sie sich sich auch nicht über die Uhrzeit beschweren.

Dort wird es also wieder ruhig sein. Ich allein wieder mit meinen Gedanken.
Ich schielte zu dem Schwarzhaarigen herüber. Er machte keine Anstallten auszusteigen.
Musste ich nun die Initiative ergreifen? Wie ich das hasse.
,,Kommst du mit?" Mein Gegenüber hob eine Augenbraue.
,,Du willst doch nur dein Handy wieder haben" er schmunzelte
,,Tja jetzt wirst du mich nicht mehr los" das Auto fuhr er elegant in die einfahrt und betrat als erstes die Tür.

Stimmt, er hatte ja noch mein Handy. Eifrig schloss ich die Haustür auf und trat in den Dunklen Flur. Ich deute Kuroo an leise zu sein, ehe wir in mein Zimmer schlichen.

Ehe ich mich versah, nahm der Wuschelkopf bereits auf meinem Bett platz und gab ein lautes Gähnen von sich.
,,Bin ich müde" Er bediente sich an der Bettdecke und nahm sie in beschlag. Mit einem Augenverdrehen sammelte ich meine Schlafsachen von meinem Schreibtisch Stuhl und wollte den Raum verlassen.
,,Wo willst du hin?" schlafgetrunken nuschtelte Kuroo die Worte in meine Kissen.
,,Nur kurz ins Bad, ich will mich umziehen" berichtete ich und drehte mich wieder zur Tür.
,,Nicht so als ob du irgenetwas vor mir verstecken müsstest. Ich hab doch schon alles gesehen"

Dreh dich jetzt bloß nicht um, Kozume. Sonnst würde er nur dein gerötestes Gesicht sehen. Und diese Genugtuung wollte ich ihm nicht verschaffen. So als hätte ich seine Worte nicht gerhört verlies ich das Zimmer, verschwand im Bad und wechselte Jeans und Pulli gegen bequeme Sachen. Bevor ich es mir versah, war ich wieder zurück und was fand ich vor? Ein schlafendes Wollknäul, welches die Decke für sich beansprucht hatte.
Mit Gewalt erlangte ich ein Teil der Decke zurück und ich konnte mich nun auch in die Kissen stürzen.

Müde war ich dennoch nicht. Die Finsterniss hieß mich wieder Willkommen, doch diesmal hörte ich das seichte ein und aus Atmen von Kuroo. Und die Schatten waren egal. Ich schwenkte meinen Kopf zu seiner schlafenden Gestalt.

Dann ist er eben die einzige Person die ich zulassen würde mich zu Küssen. Und mir doch egal ob ich auf Frauen oder Männer stehe, es wird auch nur ihn geben den ich so nah an mein Herz heran lasse.

Es war nur schwer meine Augen von ihn zu lösen, unterdessen sich mein Körper aufstellte. Angespannt knettete ich den Stoff meiner Zudecke. Mein Herzklopfen, den drang ihn andauernt bei mir zu haben und der Kuss.
Waren das nicht eindeutige Anzeichen?War ich wirklich so blind? Selbst wenn er schlief war er für mich da und verschreckte den Nebel für mich. Kuroos Brust senkte sich langsam auf und ab. Eine etwas längere Strähne bließ er bei jedem ausatmen von sich weg, nachdem er diese davor eingeatmet hatte. Vorsichtig strich ihm diese aus dem Gesicht.

Dabei kitzelte er meinen Haut und gab mir unwissendlich eine Gänsehaut. Ich muss schon ein Idiot sein, wenn ich wirklich.
,,Ich liebe dich auch, Kuroo..."