Kapitel 55

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ⓟⓄ🅘🅽🅃 🄾Ⓕ ⓥ🄸🅴Ⓦ
🅚🅤🅁🅞ⓞ

Wenige Stunden davor
,,Tetsuro, kommst du endlich runter? Wir wollen los" ertönte die Stimme meiner Mutter aus der Küche. Schnell richtete ich noch einmal meine Uniform im Spiegel. Mir diesem Polohemt, habe ich mich immer wie der größte Spießer gehalten. Allein das weiße Hemt sauber zu halten war jeden Tag eine Herausforderung.

Eigentlich war ich ziehmlich glücklich sie nie wieder Tragen zu müssen. Am besten sollte ich sie gleich in die Altkleidersammlung werfen. So kann sich wenigstens jemand anderes sich damit erfreuen.

Es klopfte an meiner Tür.
,,Ja Mama, ich komme ja schon" murrte ich, ließ von meinem Spiegelbild ab und öffnete Ruckartig die Tür.
,,Was machst du denn hier?" unerwartete starrte ich in zwei leere Augen, die den meinen viel zu sehr ähnelten.
,,Bergrüßt man so seinen Vater?" seine dünnen Lippen versuchten sich an einem matten Lächeln.

Doch es bildeten sich nicht die selben Lachfalten wie bei meiner Mutter.
,,Du hast meine frage nicht beantworten" pretsche ich sofort nach.
Es war also wieder zu Hause. Nach wie langer Zeit? Vielleicht 5 Monate, oder war es doch schon ein halbes Jahr her, das ich ihm das letze Mal gesehen habe?
,,Ich würde gern etwas mir dir besprechen" er reagierte gar nicht erst auf meine Frage und setzte sich auf mein Bett. In mir kam eine Vorahnung auf. Er kam nicht umsonst von seiner Geschäftsreise zurück.
,,Ich werde sicherlich nicht in deiner Firma eintreten. Egal was du sagst. Ich werde nie im Leben so ein Sesselfurzer wie du"

Meine Simme war ruhig. Innerlich kochte der hass auf meinen Vater. Seine Maske blieb selbst jetzt noch bestehen, nur sein Mund verzog sich. Er krauelte sich über seinen Dreitagebart.
,,Sohn, hör mir doch erst einmal zu" Wiederwillig richtete ich meine Aufmerksamkeit auf ihn.
,,Mir ist klar geworden das du nicht geschaffen für meinen Leiterposten bist, du hast immerhin noch ein Leben vor"

Will er jetzt endlich ein Teil meines Lebens sein? Da ist er 17 Jahre zu spät dran.
,,Worauf willst du hinaus, Vater? Mama wartete unten" Er winkte nur mit der Hand, nach dem Motto die kann auch noch etwas länger warten.
,,Ich könnte ein gutes Wort einlegen und dir eine Stelle in der Sports Promotion Comision verschaffen. Dort arbeitest du mit Leistungssportlern zusammen. Du kümmerst dich um Intervies, Werbung und Artikel. Du würdest da gut rein passen. Bis jetzt regieren nur alte Säcke den Laden, zeit für etwas pep" Vater beendete seine Rede indem er seine Hände verschränkte und zu mir aufschaute.
,,Ich brauche nicht deine Hilfe um an einen Job zu kommen, ich würde auch mit alleiniger Kraft auch schaffen" Mir war es zu wieder Vaters hohe Position zu missbrauchen, um einen Platzt in der Redaktion zu erlangen. Dabai war die Vorstellung, mich weiter mit Sport zu beschäftigen und vor allem Vollyball weiter zu fördern großartig.

,,Sohn sei vernünftig, ich weiß wie sehr dieser Sport am Herzen liegt. Und auch wenn ich das nie verstanden habe und nie werde, habe ich erkannt dir etwas aufzuzwingen nicht die Lösung meiner eigenen Probleme darstellt. Also bitte lass mich dir helfen."

In diesem Moment wirkte er verletzlich. So gar nicht wie der Mann den ich seid Jahren kannte. Aber auch Verzweiflung schwang mit.

Ich seufze.

,,Und wenn ich dein Angebot annehmen würde?"
Zufrieden schlug er seine Beine übereinander.
,,Ein Freund, welcher ebenfalls in dieser Branche tätig ist, bietet an dir ein einjähriges Studium an zu bieten. Ein ganzes Jahr würdet ihr um die Welt reisen, neue Sportkulturen kennenlernen und du verinnerlichst wie ein Jornalist arbeitet. Tag und Nacht wirst du Erfahrungen sammel. Dann wenn das Jahr beendet ist kannst du in Japan als Redaktör in meiner Firma anfangen. Was hällst du davon?"

,,müsste ich dann nicht von hier weg?"

Mein Vater hob neugierig eine Augenbraue.
,,was hält dich denn hier? Du hast den Abschluss mehr oder weniger in der Tasche und dein Team muss jetzt ohne dich weiter machen"

Etwas hielt mich zurück. Eher jemand. Die kleine Hoffnung das Kenma doch mich will.

,,ist es ein Mädchen?"
Hypnotisiert schüttelte ich den Kopf.
,,Kenma" ich blickte auf den Boden

,,ist das nicht dein kleiner Freund? Der wird das letze Jahr auch ohne dich hinbekommen. Immerhin hat er doch auch seine Freunde in Nekoma oder? Und spätestens wenn er oder du eine Freundin hat,  habt ihr nicht einmal Zeit für den anderen"

,,so ist es nicht. Ich liebe ihn"

Es folgte stille. Irgendwie schien er nicht einmal überrascht. Nur seine Augen musterte mich. Als wolle er sichergehen, dass es kein Scherz  war.

Er seufze auf und erhob sich vom Stuhl

,,Kuroo, es ist mit wirklich Scheit egal ob du nun auf Frauen oder Männer stehst aber verbau dir nicht wegen einer kleinen Verliebtheit deine Zukunft. Und bedenke dass wir in Japan leben. Nicht viele können so damit umgehen wie deine Mom oder ich. Das könnte deiner Kariere schaden wenn es ans Licht kommt und stell dir vor wie Kenma sich dabei fühlt. Denk noch mal darüber nach.

Er klopfte mir auf die Schulter und verließ mein Zimmer.

Stunden danach
,,Ich liebe dich" waren wie Worte, die ich schon so lange erhoffte aus seinen Mund zu hören. Weder wollte ich jedoch, dass er sie so verletzlich aussprach.

Kenma wirkte so zerbrechlich, wie bei Yakus Party. Sein Haut glätzte makellos wie Marmor und doch könnte man es mit leichtigkeit zerstören. Zum weinen bringen wollte ich ihn nie. Ich hatte auch nicht vor ihn je zu verlassen.
Und doch tat ich genau das Gegenteil.
,,Es ist das beste für dich" klang die Stimme meiner Mutter in meinem Kopf nach, als ich das Angebot meines Vaters nicht mal nach kurzem Zögern annahm.

Gläserne Tränen sammelten sich in seinen goldenen Augen. In meinem Kopf spielte sich eine Szene ab, wie ich an ihn heran trat. Ihm die Tränen von den Wangen strich und ihme beruhigende Worte zuflüsterte. Aus meinem Mund kam etwas anderes heraus.

Wie Gift verbreitete sich die Lüge zwischen meinen Mundwinkeln.
Es ist besser so.
Ein Mantra was mich am Leben hielt. Ich würde von der Schule gehen, ihn nicht mehr jeden Tag zu Gesicht bekommen.
Und schon bin ich aus seinem Leben verschwunden, wie ein beendetes Videospiel.

Aus den Augen aus dem Sinn, wie man so schön sagt. Und würde an dieser Liebe festhalten, selbst wenn ich hunderte Kilometer von ihm entfernt bin. Eine Beziehung wäre sinnlos. Lieber jetzt, alles beenden als auf etwas zu Hoffen, was niemals hätte Realität werden dürfen.

,,Wir sind nur Freunde" Wie in Zeitlupe nickte er, als wäre das Problem damit gelöst. Als wäre damit die letzen Jahre aus seinem Gedächnis gelöscht worden. Die gemeinsamen Nächte, dunkel und einsam und ich nicht mehr ein Teil seines Lebens.
Es ist besser so.
Wie eine Melodie spielte sich der Satz immer und immer wieder ab. Das war also die letzte Stropfe unseres Liedes.
Wenn wir uns nach Jahren zufällig auf der Straße begegnen, werden wir uns nur platonisch zunickten und darauf dann wieder uns wichtigeren Dingen im Leben widmen.
Es ist besser so.
Und somit erklang der letzte Ton unseres Liebesliedes und blieb verstummt.

𝒇𝒖𝒏𝒏𝒚 [𝙺𝚞𝚛𝚘𝚔𝚎𝚗]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt