6

2.2K 50 1
                                    

Mit großen Augen schaute ich ihn schockiert an.
Er sah leicht verletzt aus, aber auch so wütend. Dabei ist es doch gar nicht hauptsächlich seine Schuld gewesen?
Ich habe doch auch nicht die Chance ergriffen und ihm irgendwann mal geschrieben wie es ihm geht, wie es mit Sophia läuft, wie Training ist, oder sonst was.
Natürlich hat er das auch nicht gemacht, aber es ist nicht komplett seine Schuld.
Ich reflektierte seine Wörter für ein paar Minuten.
du warst mein bester Freund und wirst es auch immer bleiben.'
Er sprach seine Worte voller Emotionen.
Dieser Satz.
Dieser Satz bedeutet mir so viel.
Schon immer habe ich diese Verbindung zwischen uns gespürt. Auf Anhieb verstanden wir uns super gut. Wir sind so unterschiedlich aber doch so gleich.
Wir gehören zu einander, und das für immer. ‚..bester Freund für immer.'

Einige Minuten saßen wir einfach nur da.
Ich versuchte die ganze Zeit mir irgendwelche sinnvollen Sätze in meinem kopf zusammen zu basteln, aber leider erfolglos.
Ich sah ihn an, er sieht so gekränkt aus.
Er denkt auch noch er hätte alles versaut und wäre seine Schuld.
Man, ich muss jetzt was sagen. Ich kann ihn so nicht sehen.
Aber was soll ich denn sagen?

Plötzlich klopfte es an der Tür.
Wir beide schreckten leicht auf.
„Herein" riefen wir beide synchron.
Leon stand vor der Tür und schaute uns mit weiten Augen an.
„Alles okay? Gibt es hier ein kriesengespräch? Stress im Hause bravertz?" fragte er leicht geschockt.
Ich wollte etwas sagen, doch Kai war wohl schneller und ergriff vor mir das Wort.
„nein, mach dir keine sorgen...was gibts? Warum bist du eigentlich gekommen?"
„okay, ich hinterfrag jetzt einfach mal nicht. Achso und ich wollte euch nur zum Training holen, ich weiß ja wie verpeilt ihr beiden seid. Also kommt mit, wir sind schon spät." ertönte es aus Leon, etwas hyperaktiv. Wie konnte man sich so sehr aufs Training freuen?
Und warte, wir saßen doch jetzt nicht wirklich eine ganze Stunde einfach nur hier. Es fühlte sich an wie vielleicht 15 Minuten.
Trotzdem gingen wir mit ihm zum Training und standen auf. Leon war schon etwas vorgelaufen.
Ich und Kai liefen still nebeneinander.
Oh man, das kann doch jetzt nicht das ganze Training so gehen oder?
So kann ich mich doch gar nicht richtig konzentrieren. Ich nahm meinen Mut zusammen und versuchte mir ein paar aufmunternde Worte zusammenzureimen.
„hey, havy, wir reden später, Okay? Bitte mach dir keine Vorwürfe." flüsterte ich ihm ins Ohr und schenkte ihm ein leichtes Lächeln.
Tatsächlich schienen meine Worte zu helfen. Er lächelte auch leicht und nickte mir zu. Zwar ist noch lange nichts geklärt, aber jetzt weiß er wenigstens, dass ich in keinster weise sauer auf ihn bin.

Das Training verlief erstaunlich gut. Klar, es ist sehr anstrengend, man trainiert hier ja auch mit echten Profis, aber das gehört dazu. Ich möchte jedem zeigen, was ich wirklich kann. Meine Übungen führte ich hauptsächlich mit Marco aus statt mit Kai, er führte sie mit Tino aus.
Natürlich wandte ich häufig meinen Blick zu dem braunhaarigen. Er schien etwas unkonzentriert.
Ist das wegen mir? Beeinflusse ich jetzt seine Leistungen?

Am Ende des Trainings hat uns hansi noch in einen Kreis gebeten.
Er hatte wohl noch etwas zu sagen.
„Also Leute, in 3 Tagen spielen wir gegen Armenien. Ich habe jetzt euch alle etwas beobachtet heute, und muss sagen, dass ich bei jedem den Ehrgeiz erkenne. Macht weiter so! Wir werden das schaffen! Ich glaub an euch!" sprach er aufmunternd in die Runde.

Ich, Marco, und Kai liefen zusammen in unsere Zimmer. Marcos Zimmer war fast direkt neben unserem, deswegen ist er mitgelaufen.
Im Zimmer angekommen setzen wir uns wieder beide auf mein Bett.
Er wieder gegenüber von mir.
„Jule, es tut mir so lei-„ er wollte anfangen sich wieder zu entschuldigen, doch ich stoppe ihn noch rechtzeitig.
„Nein, Kai, es ist alles okay, wirklich. Ich habe doch genauso wenig dir geschrieben, also ist es doch nicht alles deine Schuld. Es sind immer zwei beteiligt. Ich muss mich auch entschuldigen. Oft bin ich sogar auf die Idee gekommen, dir einfach mal zu schreiben, aber im Endeffekt habe ich es dann gelassen, weil ich dachte du bist besser ohne mich & glücklich, ich dachte ich nerve dich. Ich muss gestehen, dass ich echt häufig an dich gedacht habe, aber jetzt sind wir ja hier. Wir haben uns wieder und wenn diese Wochen zu Ende sind, werden wir zu 100 Prozent in Kontakt bleiben. Wir haben beide unsere Fehler gestanden und jetzt können wir damit abschließen. Nochmal wird das nicht vorkommen. Bitte denke nicht, dass ich dich weniger mögen würde als früher, so ist es nämlich ganz und gar nicht. Du bist und bleibst mein bester Freund, und das für immer, havy." gab ich offen und ehrlich zu. Endlich. Endlich habe ich alles ausgesprochen. Erleichtert atmete ich aus.
„Danke Jule, wirklich. Du bist der beste. Ich bin auch nicht sauer auf dich, falls du das denken solltest." sprach auch er.
Ich lachte leicht auf und nahm ihn einfach in den Arm. Oh man, so viel Drama und das eigentlich ‚umsonst'.
„Ich hab dich so vermisst jule." hauchte er in die Nähe meines Schlüsselbeins.
„Ich dich auch, havy." flüsterte ich zurück.

bisschen Drama muss sein.. hoffe es hat euch gefallen<3 hinterlasst gerne Kritik oder einf kommentare<3

meant to be || bravertz ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt